54. Kapitel

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,,Nein!!!" Ginny's Schrei hallte durch den Gemeinschaftsraum. Sie fuhr schreiend hoch und blieb eine Zeit keuchend sitzen. Nach dem sich ihr Atem wieder beruhigt hatte, versuchte sie vergeblich die Dunkelheit zu durchdringen. Keine Chance. Es war komplett dunkel im Gemeinschaftsraum.

Warum war sie so ruckartig wach geworden? Es war ein Traum, auf jeden Fall, aber an mehr konnte sie sich nicht erinnern.

Plötzlich ging das Licht an. Ginny kniff die Augen zusammen. ,,Hier bist du, Gin.", murmelte Hermine, die im Schlafanzug sie Treppe runter kam. ,,Ich bin eingeschlafen." Hermine nickte und setzte sich in einen der Sessel. ,,Sag mal, hattest du auch so einen Traum?", fragte Hermine unsicher. Ginny nickte. ,,Du auch?" Jetzt nickte Hermine. ,,Ja, ganz komisch. Ich kann mich an nichts erinnern." ,,Ich mich auch nicht."

Eine Weile grübelte die Mädchen vor sich hin. ,,Ich hab Hunger.", seufzte Ginny irgendwann und stand auf. ,,Was machst du?", fragte Hermine. ,,In die Küche gehen und nach Schokopudding fragen." Ginny war schon im Begriff zu gehen. ,,Ähm...um die Uhrzeit?!" ,,Lass mich doch!", maulte Ginny und verließ den Raum. Hermine sprang. ,,Gin, meinst du nicht-" ,,Nein! Ich will Schokopudding und niemand hält mich davon ab!" Sie setzte schnaubend ihren Weg fort und ließ eine verdattert Hermine zurück. ,,Merlin, wie ein kleines Kind!" Kopfschüttelnd nahm sie sich vor im Gemeinschaftsraum auf die rothaarige zu warten.

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Am nächsten Morgen wurde Ginny von einer schrecklichen Übelkeit geweckt. Als sie sich aufrichtete wurde alles noch viel schlimmer. ,,Morgen Ginny." Hermine stand mit ihrer Bürste am Fenster und lächelte sie an. ,,Morgen.", brachte Ginny gezwungen heraus. Hermine sah sie mit schief gelegten Kopf an. ,,Alles okay?"
,,Nein.", würgte Ginny und rannte ins Bad.

,,Ginny!" Hermine lief ihr besorgt nach, sah dann aber doch lieber zur Seite. ,,Geht's?" Keine Antwort. Hatte sie auch nicht erwartet. ,,Mir geht's gut, Mine!", kam irgendwann von ihr. Hermine sah zu ihrer Freundin, deren Gesicht langsam wieder eine gesund rosige Farbe annahm. Sie spülte sich schnell den Mund aus und nahm ihre Zahnbürste in die Hand. ,,Sag mal", fragte Hermine. ,,wie viel Schockopudding hast du eigentlich gestern in dich reingefressen?" Ginny zuckte mit den Schultern und begann sich die Zähne zu putzen. ,,Viel." Nicht im Entferntesten daran zweifelnd, nickte Hermine. ,,Jap, kann ich mir vorstellen."

,,Alles gut bei euch?" Eve stand verschlafen in der Badezimmertür. ,,Morgendliche Übelkeit.", erklärte Hermine schulterzuckend. Ginny legte wütend ihre Zahnbürste weg. ,,Du hast leicht Reden! Als wäre das noch unangenehm! Sei froh das du das nicht hast!" ,,Ginny, Ginny, Ginny!",versuchte Hermine sie zu stoppen. ,,Das war so gar nicht gemeint!"

Schnaubend verließ die rothaarige das Bad. Innerlich verdrehte Hermine die Augen. Als wenn das so weiter geht, würde sie irgendwann Hackfleisch sein. Eve lag schon wieder in ihrem Bett. Von Ginny keine Spur. Vielleicht war sie schon unten beim Frühstück.

Tatsächlich saß sie schon am Gryffindortisch als Hermine die große Halle betrat. Vorsichtig setzte sie sich neben sie. Als sie jedoch sah, was ihre Freundin da aß weiteten sich ihre Augen.
,,Brötchen mit Käse und Ketchup?!" ,,Ja.", antwortete sie fröhlich und biss herzhaft in ihre Kreation. ,,Weiß du was Mine, du hast dich ja beschwert, wegen den Rechten der Hauselefen. Wie wäre es denn, wenn wir einfach in der Küche ein bisschen aushelfen." ,,Den Elfen in der Küche aushelfen.", wiederholte Hermine verstört. Ginny legte den Kopf schief. ,,War ne doofe Idee, oder?" Hermine nickte langsam.

Plötzlich durchfuhren die brünette Gryffindor stechende Kopfschmerzen, bevor ein verschwommenes Bild vor ihrem inneren Auge vorbeizog. Dann wurde alles wieder normal. Unbemerkt hatte sie ihre Nägel in den Tisch vergruben. ,,Was war das?!", fragten sie und Ginny gleichzeitig.

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