6. Kapitel

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Zwei Tage später...

Lauren POV

Nach der Biostunde holte ich zusammen mit Helen den Neuling, wie sie ihn nannte, ab.
Ich mochte das nicht.
Er hatte einen Namen, und dieser war Richard. Oder Dick. Bei den Jungs eher nur Grayson, aber auf keinen Fall Neuling.

Doch Helen wollte davon nichts wissen.
Sie würde wohl immer die neuen Schüler aufziehen.
Dick jedoch schien sich nicht über die Bezeichnung aufzuregen.
Ganz im Gegenteil.
Er blieb locker und machte einige Witze.

Von Anfang an mochte ich Dick.
Er hatte so eine mysteriöse Aura um sich herum, die ihn in gewisser Art und Weise sexy wirken ließ.
Im Allgemeinen sah Dick auch ziemlich gut aus.
Er hatte einen sehr muskulösen Körper und kräftig trainierte Arme und Beine.
Man konnte diese deutlich durch seine Klamotten erkennen.

Heute in der Freistunde wollte ich mir vornehmen, mit Helen zusammen ihm den Campus zu zeigen, da er sich immer noch nicht so Gut auskannte, trotz unserer Hilfe.
Doch diese lehnte ab, da sie lieber mit
Marc Aurel Zeit verbrachte, Ihrem Schwarm.

Sie behauptet die ganze Zeit, dass es nur noch wenig Zeit benötigen würde, bis sie schlussendlich zusammen kommen würden. Doch ich war mir da nicht ganz so sicher.

Er war eher ein Player.
Er flirtete zwar viel mit Helen und brachte sie zum Lachen, doch auf der anderen Seite konnte er sie ziemlich schnell abwimmeln.
Doch anscheinend war Helen blind vor Liebe, so dass sie das nicht bemerkte.

Also holte ich Dick alleine ab.
Er wartete schon vor der Cafeteria.
"Hey" begrüßte er mich.
"Hey" erwiderte auch ich. "Wollen wir zuerst was essen?"
"Ja gern." Er lächelte leicht.
Das Helen nicht da war, schien ihm nicht aufzufallen.
Oder es machte ihn nichts aus.
Schnell kauften wir uns eine Kleinigkeit zu essen und gingen dann gemeinsam hinaus.

Zusammen gingen wir im gemäßigten Tempo über den Campus und ich erzählte ihm alles, was ich wusste.
Über die Stifter, Erbauer, Sponsoren und die allgemeine Geschichte.
Zum größten Teil waren das natürlich die Vorfahren von Bruce Wayne.

Nach unserem Rundgang hatten wir beide noch eine Doppelstunde Geschichte.
Da wir noch etwas Zeit hatten, gingen wir gemütlich durch die leeren Flure.
Gemeinsam liefen wir zum Klassenzimmer, doch ein seltsam klingendes Poltern kam der Tür hervor.
Wir blieben kurz davor stehen und schauten uns kurz an.
Das Poltern klang eher wie das schnelle verschieben von Tischen und Stühlen.

Mutig stieß Dick die Tür auf und blickte hinein.
Ich schielte auch hinein.
Doch da war niemand.

Ich bemerkte, wie sich Dick sein Körper anspannte.
Er lief einige Schritte in das Zimmer hinein und betrachtete prüfend alle Ecken und Winkel.
Auch ich lief umher.
Bei meinem Platz jedoch erstarrte ich.
Auf dem Tisch war eine Art Graffiti.
Es zeigte lauter grüne Fragezeichen.
Darüber wurden auch noch in lila ganz oft HAHAHA gesprayt.

Ich hatte sofort einen Verdacht.
Joker und Riddler.
Nightwing trat an meinen Tisch und zog scharf die Luft ein.
"Das ist gar nicht gut." sein Blick verdüsterte sich. Die Augen hatten nun nicht mehr den strahlenden Blauton, sondern hatten eher einen Graustich bekommen.

Ich nickte.
"Aber woher sollen sie wissen, dass genau ich an diesem Tisch sitze?"
Dick überlegte kurz.
Dann meinte er ernst.
"Es gibt nur eine Möglichkeit. Die beobachten dich."

In dem Moment läutete es und alle Schüler kamen hinein, zusammen mit Mr. Jefferson, unseren Geschichtslehrer.
Er starrte kurz auf meinen Tisch, sagte aber nichts.
Doch sein Kopfschütteln verriet alles.
Anscheinend dachte er, dass ich das war.

Der Unterricht begann, doch ich konnte mich nicht konzentrieren.
Ich hatte das unwohle Gefühl, beobachtet zu werden.
Ich blickte aus dem Fenster und starrte gedankenverloren in die Bäume auf dem Pausenhof.
Da die Fenster offen standen, hörte ich leise das Rascheln der Blätter.

Ich schielte vorsichtig zu Mr. Jefferson, doch der war nur damit beschäftigt, meinen Mitschülern zu helfen, also schloss ich vorsichtig meine Augen und lauschten den Geräusche der Natur.
Das Zwitschern der Vögel, welches normal nicht zu hören war, klang wohlig in meinen Ohren.

Plötzlich wurde ich von hinten suf meinen Rücken angestupst.
Ich zuckte zusammen und blickte hinter mich.
Dort saß Pascal, aber wir nannten ihn allen nur Passi.
Er überreichte mir einen kleinen Zettel.
Auf meinen fragenden Gesichtsausdruck antwortete er nur mit einem Kopfnicken in die letzte Reihe zu Dick.
Ich nahm den Zettel und las ihn durch.

Wir müssen reden.
Hahaha und Fragezeichen sind auch bei mir.

Ich verstand sofort.
Auf seinen Tisch war also auch das Graffiti
gesprüht worden.
"Tz tz tz, was haben wir denn da? Liebesbriefe im Unterricht verschicken."

Ich erschrak und blickte in einen hämisch grinsenden Mr. Jefferson, welcher sich vor meinem Tisch aufgebaut hatte.

Fordernd hielt er seine Hand hin.
Ich schluckte hart.

Doch mein gesunder Menschenverstand sagte mir, dass es besser wäre, meinem Lehrer den Zettel zu geben.
Andernfalls würde ich mit harten Konsequenzen wie etwa Nachsitzen, oder die Toiletten putzen.

Wohl oder über überreichte ich meinem Lehrer den Zettel.
Dieser nahm ich an sich Und schmiss diesen, ohne davor zu lesen, in den Papierkorb.

"Gut, nach dieser Störung bitte Ich euch, dem Text auf Seite 75 im Buch zu lesen. Dann werdet ihr in der zweiten Stunde im Zweierteam ein Plakat vorbereiten, welche ihr in der nächste Stunde präsentieren werdet."

Ich schaute Helen fragend an, doch sie schüttelte nur den Kopf.
Anscheinend hatte sie sich schon mit Marc Aurel abgesprochen.
Da alle anderen schon einen Partner hatten, drehte ich mich nach hinten.

Im Schatten des Raumes saß Dick und nickte mir unauffällig zu.
Auf seinem Tisch konnte ich auch, wie bei mir, grüne Fragezeichen und lila HAHAHAs erkennen.
Auch gesprayt.

"Wir müssen reden." formte er mit seinen Lippen.
Ich nickte schnell und widmete mich meinem Text.

Fortsetzung folgt...

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