Diciotto.

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"Kindness is what you show to me
It holds me 'till I ache
Overflow and start to break" - An Act of Kindness

***

Nachdem Elina und ich unser Gespräch über Leon und Felix beendet hatten, konnte ich mich wieder ein wenig entspannen und die Zeit mit meiner besten Freundin genießen. Nach einiger Zeit kam auch Max wieder nach Hause und wir hatten uns ziemlich lange unterhalten, da ich ihn in den letzten Wochen echt wenig gesehen hatte. Dabei hatte ich gegenüber von dem Pärchen gesessen, der Blonde hatte seiner Freundin die ganze Zeit über den Oberschenkel gestrichen. Dass die beiden noch so eine Zuneigung zueinander hatten war toll, ich freute mich unglaublich, dass es wenigstens zwischen den beiden funktioniert hatte.

Abends war ich dann nach Hause gefahren. Felix war über Nacht auf einer Geschäftsreise in Hamburg, was hieß, dass ich das Haus für mich alleine hatte. Seufzend schmiss ich meine Tasche auf die Küchenbank und nahm mir etwas zu trinken, dann sah ich in einer ruhigen Minute auf mein Handy. Leon hatte mir geschrieben, dass er einen harten Tag hatte und Jemanden zum Reden brauchte. Vermutlich wollte er mich damit indirekt fragen, ob ich mit ihm telefonieren könnte.

Aber... wollte ich das überhaupt? Klar, Leon und ich konnten uns wieder normal unterhalten, aber waren wir so weit, dass er ausgerechnet mit mir über seinen Tag oder seine Probleme reden konnte? Ich war mir noch nicht mal sicher, ob wir befreundet waren, dachte, wir würden für's erste nur miteinander schreiben.

Mein Pulsschlag beschleunigte sich bei dem Gedanken, dass er gerne mit mir reden wollte. Mit schwitzigen Händen schrieb ich, dass wir kurz telefonieren könnte, wenn er wollte. Danach ging ich ins Bad und begann mich abzuschminken, zog mir außerdem eine bequemere Hose an und band mir meine Haare hoch. Eine Angewohnheit von mir war, dass ich mir immer ein Shirt von Felix borgte, wenn er unterwegs war und ich alleine war, um wenigstens seinen Geruch bei mir zu haben. Lächelnd roch ich an dem Shirt einer Rockband, was mir bis zur Hälfte der Oberschenkel ging, und fühlte mich augenblicklich besser.

Ich erschrak mich fast zu Tode, als ich meinen Handyklingelton hörte. Mit klopfendem Herzen rannte ich zurück zur Küche, las die Nummer von Leon auf dem Display. Was auch sonst? Mit einem mulmigen Gefühl im Magen zögerte ich, wollte ich das wirklich durchziehen? Schlussendlich schluckte ich doch den Kloß in meinem Hals herunter und drückte auf 'annehmen'.

"Hey.", ertönte seine raue Stimme. Ich konnte mir genau vorstellen, wie er in seinem Zimmer auf dem Bett saß und einfach die Wand anstarrte, dazu war er wahrscheinlich ziemlich müde. "Hi.", begrüßte auch ich ihn zurückhaltend, setzte mich dabei auf einen der Hocker vor der Küchenzeile. Ein paar Sekunden lang sagte keiner mehr etwas, ich beschloss zu warten, bis er etwas sagte, und das tat er dann auch.

"Ich hoffe ich störe dich nicht, aber ich hatte 'nen echt anstrengenden Tag und möchte mich einfach ablenken." Sein Seufzen ertönte, während ich zu nervös war, um direkt zu antworten. Zögernd meinte ich: "Wieso? Was hast du denn heute alles gemacht?" Damit baute ich ein Gespräch zu ihm auf, hoffte aber gleichzeitig, dass ich dadurch nicht so viel reden musste. Lieber hörte ich ihm zu als selber etwas über mich zu erzählen.

"Ach, eigentlich das Übliche. Morgens Training, dann war ich bei der Pressekonferenz vor dem nächsten Spiel mit dabei und nachmittags nochmal Training. Morgen ist ein Heimspiel und wir haben echt hart geübt und auch etwas überzogen. Ich bin einfach nur platt und müde." Und deswegen brauchte er jemanden zum Reden? Eigentlich müsste er es doch gewohnt sein so viel zu trainieren, mal davon abgesehen, dass es Teil seines Jobs war.

"Dafür gewinnt ihr dann morgen.", warf ich ein, rutschte dabei unruhig auf dem Hocker hin und her. Zugegeben, ich war echt angespannt wenn es um Leon ging, und seine Stimme zu hören machte das Ganze nicht gerade besser. Mein Ex-Freund lachte leise, antwortete dann eher bescheiden. "Naja, mal sehen. Leipzig darf man nicht unterschätzen." Um ehrlich zu sein wusste ich nicht wie gut Leipzig wirklich war, wollte also lieber nicht weiter darüber diskutieren. Spontan beschloss ich ihn abzulenken.

"Wie geht es Timo eigentlich?" Wie oft war es damals vorgekommen, dass ich bei Leon war und sein Mitbewohner und bester Freund bei uns gewesen war? Timo war später auch ein guter Freund von mir geworden, mit ihm hatte man immer etwas zu lachen gehabt. Doch durch die Trennung von Leon habe ich auch den Kontakt zu ihm verloren... Wohnten die beiden überhaupt noch in der WG? "Timo?" Ich konnte ein Lachen am anderen Ende des Hörers wahrnehmen. "Der Blödmann hat letztens mitbekommen, dass ich mit dir schreibe. Du glaubst gar nicht wie er abgegangen ist."

Jetzt musste auch ich lachen. Es war die ganze Zeit über klar gewesen, dass er unsere Beziehung unterstützt hat, auch wenn es schlussendlich nicht funktioniert hat. "Und was hat er so gesagt?" Ich war neugierig, lehnte mich breit grinsend vor und stützte meinen Ellbogen auf der Tischplatte ab. "Er meinte, dass du zu uns kommen sollst, damit er dich mal wieder sehen kann..." Eine kurze Pause seinerseits folgte, er schien zu zögern. "...Aber ich weiß nicht, ob du das möchtest. Ich will dich zu nichts drängen."

Tatsächlich musste ich überlegen, was ich am besten erwiderte. Leon und ich hatten gerade mal ein paar Tage wieder Kontakt, war es dann nicht zu überstürzt sofort zu ihm nach Hause zu kommen wie früher? "Du musst mir ein wenig Zeit geben, bevor das passiert. Ich möchte dich erst über's Schreiben wieder kennenlernen und dann kann man immer noch weitersehen, ja?" Nervös kaute ich auf dem Kaugummi herum, was ich mir gerade genommen hatte. Ja, das war eine ziemlich ehrliche Antwort gewesen, aber so wusste Leon wenigstens wie mein Standpunkt war.

Eine Weile war es ruhig, dann konnte ich ein Seufzen wahrnehmen. "Dachte ich mir schon, ist völlig okay." Jetzt stellte ich mir Leon mit einem ehrlichen Lächeln im Gesicht vor, musste deswegen auch lächeln. "Ich bin so kaputt, ich glaube ich gehe besser ins Bett.", murmelte er dann in sein Handy. "Aber danke, dass du noch ein bisschen mit mir geredet hast." Schon wieder schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen, so schlimm war es gar nicht gewesen mit ihm zu telefonieren. "Schlaf gut. Und viel Glück morgen.", sagte ich mit ruhiger Stimme, wartete dann, bis er sich auch verabschiedet hatte und legte gähnend mein Handy aus der Hand.

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A|N

Ayyyy. Hab gerade einfach super lange gebraucht, bis mich wattpad zur Funktion gelassen hat, wo ich mein Kapitel schreiben bzw. einfügen kann ._.

Nochmal zu der Idee mit der FF, wo Jeder, der mitmachen möchte, ein Kapitel der Geschichte schreibt: Ich füg meine Beschreibung aus Kapitel 13 gleich hier nochmal ein. Alle, die Bock haben, können sich ja dann mal bei mir melden, egal ob hier oder privat :) Ich schau mir das nächste Woche dann mal an und dann kann man genauere Ideen dazu sammeln

" Hättet ihr eigentlich Bock auf irgendein Projekt, was wir zusammen starten? Irgendein Buch, wo jeder ein Kapitel zu beiträgt oder so? Man könnte es auch spannender machen und sagen, dass man nur die letzten drei Kapitel vor dem eigenen Kapitel lesen darf, das Ergebnis wäre interessant, weil die Handlung dann bestimmt ein paar mal 'ne überraschende Wendung nimmt :D"

Und dann noch zu dem Spiel gegen Österreich gestern: Das war ja mal mehr als schlecht :'D Also so gewinnen wir in Russland garantiert nichts. Was meint ihr wer Weltmeister wird?

So. Ich hoffe am Mittwoch kann ich wieder normal essen. Wünscht mir Glück, schöne Woche! ♥

GLORY [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt