"You stepped with a heavy tread,
And left your mark
Oh, your mark on me" - Torn Apart***
"Dankeschön." Mit einem Lächeln ging ich aus der Bäckerei, kramte meine Autoschlüssel heraus und setzte mich in meinen geliebten Wagen, die beiden Kaffeebecher stellte ich so in das eine Fach, dass nichts verschüttet werden konnte. Nachdem ich mein Handy an das Auto angeschlossen und meine Lieblingsplaylist geöffnet hatte, fuhr ich aus der Parklücke heraus und bog sofort auf die rechte Spur ab, die auf die Bundesstraße führte. Der Regen prasselte in regelmäßigen Abständen auf die Frontscheibe, gut gelaunt stellte ich den Scheibenwischer an und ließ mich davon nicht ablenken.
Meine Cousine wohnte nicht weit von mir entfernt, trotzdem hatten wir uns in der letzten Zeit echt selten gesehen. Früher hatten wir uns noch wöchentlich getroffen, doch dafür war mittlerweile zu wenig Zeit, was eigentlich schade war. Mit Nina hatte ich eigentlich immer Spaß, sie war wie die Schwester, die ich nie hatte. Außerdem konnte ich mit ihr über alles reden, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, dass sie mich verurteilen würde oder irgendetwas in der Art.
Nach nur 15 Minuten war ich bei ihrem Haus angekommen. Sie war mit ihrem Verlobten in den Vorort gezogen, kurz nachdem Leon und ich uns getrennt hatten, trotzdem war sie noch gut an Bochum angebunden. Schnell parkte ich mein Auto, nahm die beiden, nur etwas abgekühlten, Becher Kaffee und rannte durch den Regen zu dem Reihenhaus,wo ich mich dann unterstellte und schnell klingelte. Ninas Blick, als sie mich in den nassen Klamotten sah, bestand aus einem Schmunzeln, dann schloss sie mich trotzdem in ihre Arme.
"Soll ich dir vielleicht Klamotten von mir leihen?" Sie lachte, was ich sofort erwiderte, nebenbei stellte ich die beiden Becher auf die Ablage. Gute fünf Minuten später saßen wir auf ihrem großen Sofa, ich in Jogginghose und einem normalen Shirt. Wir beide wärmten unsere Hände an dem Kaffee und lächelten uns einfach blöd an, da wir uns auch so verstanden.
"So, dann erzähl mal. Was wolltest du mir so unbedingt erzählen?" Mit einem Lächeln hob sie beide Augenbrauen, wartete gespannt auf eine Antwort. Ich hatte ihr geschrieben, dass ich Jemanden zum Reden brauchte, der nicht sofort integriert in meine Probleme war, wollte sie aufklären und erhoffte mir einen guten Rat von ihr. "Ich hab wieder Kontakt zu Leon, seit Neuestem.", begann ich sofort mit dem wichtigsten Teil, der die Situation gleichzeitig zusammenfasste.
"Ach, sag bloß?" Nina klang verwundert, was ich voll und ganz nachvollziehen konnte. Sie strich sich ihre Blonden Haare hinter die Ohren, redete dann weiter. "Wie kam es dazu? Ich will alles wissen." Als Verstärkung ihrer Aussage beugte sie sich zu mir herüber, weswegen ich grinsen musste. Kurz ordnete ich meine Gedanken, fing dann ganz am Anfang der Geschichte an.
"Ich war letztens im Zentrum unterwegs, da hab ich ihn auf der anderen Straßenseite herlaufen sehen. Komischerweise habe ich ihn die anderen 4 Jahre ja gar nicht gesehen, und so groß ist Bochum auch wieder nicht." Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass mir Leon nie zufällig über den Weg gelaufen war. Ich senkte meinen Blick, erzählte dann weiter. "Ich wollte nicht unbedingt mit ihm reden und habe versucht unbemerkt abzuhauen, aber er hat mich entdeckt und meinen Namen gerufen. Du glaubst gar nicht, wie unangenehm es war, ihm gegenüber zu stehen und dabei erwischt worden zu sein wegzulaufen."
Mein Cousine lachte über meinen Kommentar, ich wurde einfach nur rot im Gesicht. "Das ist nicht witzig.", sagte ich dann, konnte mir aber mein breites Lächeln nicht verkneifen. Spontan griff ich nach dem Sofakissen neben mir und schmiss es in Ninas Richtung, aber so, dass ich nicht den Kaffee treffen konnte. "Zumindest.", betonte ich das eine Wort, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. "haben wir uns dann kurz unterhalten, was aber eher gezwungen wirkte."
"Aber wieso dann Kontakt? Nur deswegen habt ihr ja keinen Kontakt." - "Ich war vor zwei Wochen auf der Party von Max und seinen Kumpels, und Leon war auch eingeladen. Damals hab ich immer nein gesagt, als Elina mich mit auf Partys von Schalkespielern schleppen wollte, aber ich schätze irgendwie war der Reiz doch zu groß noch einmal richtig mit Leon zu reden." Die Erkenntnis war mir selber erst vor kurzem gekommen, vorher war mir nie klar gewesen, dass ich mich insgeheim doch dafür interessiert hatte, was Leon so macht und wie erfolgreich er ist. Und auch wenn das erste Gespräch auf der Straße seltsam abgelaufen ist, ihn aus den Augen verlieren wollte ich trotzdem nicht.
„Wir... wir haben uns dann noch einmal richtig unterhalten, viel lockerer als auf der Straße. Und dann haben wir Nummern getauscht, deswegen haben wir noch Kontakt.", beendete ich meinen Monolog, wartete dann auf eine Reaktion von Nina, welche nur grinsen konnte. Das bedeutete nichts Gutes. „Uuuund? Du magst ihn, oder?" Sie grinste in ihre Tasse herein, nahm dann einen weiteren Schluck, während ich ihren Satz verarbeitete. Auch wenn ich wusste, dass sie mich nur ärgern wollte nahm die Frage ziemlich ernst. Genau genommen mochte ich ihn, ja. Aber Gefühle waren da nicht mehr im Spiel.
„Wenn, dann nur als Freund.", stellte ich klar, bevor sie mich weiter damit aufzog. Leon war immer noch mein Ex Freund, dann musste das wirklich nicht sein. Sie blieb hingegen ruhig, ahnte wahrscheinlich schon, dass ich noch nicht fertig war mit erzählen. „Gestern war ich dann bei Leon und Timo, meinen alten WG-Kumpels, gewesen.", fuhr ich mit meiner Berichterstattung fort, nahm mir ein Kissen und legte es auf meine Beine, um meine Ellbogen darauf abstützen zu können. „Es war wie die Abende früher, ich hatte wirklich Spaß. Das Problem ist eben, dass Felix nichts davon weiß..."
Ich hatte die Bombe platzen lassen; den Hauptgrund, warum ich mit Nina hatte reden wollen. Jetzt war sie an der Reihe. „Und du hast jetzt Angst, dass er das mit dir und Leon falsch deutet?" Genau so war es. „Felix weiß, dass Leon mich auf der Straße angesprochen hat aber mehr auch nicht. Und selbst da schien er schon eifersüchtig gewesen zu sein, ich will einfach nicht riskieren, dass es deswegen Stress gibt." Nina musste gar nicht lange überlegen, da hatte sie ihre Antwort schon parat. Ich musste schon schmunzeln, als sie gerade ihren Mund zum Reden aufgemacht hatte.
„Klar ist er eifersüchtig, er liebt dich schließlich aber er muss akzeptieren, wenn du zumindest auf freundschaftlicher Basis was mit Leon zu tun haben möchtest. Irgendwann musst du ihm es wohl oder übel sagen." Und das war genau das, was ich hören wollte. Dankend stand ich auf und umarmte sie, kuschelte kurz mit ihr. Jetzt fühlte ich mich besser damit, dass ich Felix noch nicht erzählt hatte was zwischen mir und Leon läuft.
***
A|N
Die, die Bock auf das Gemeinschaftsprojekt hatten, bekommen gleich irgendwann 'ne Nachricht von mir. Außer die, von denen ich schon die Mail Adresse habe natürlich :D
Morgen beginnt die WM! Ich glaub ich geh am Sonntag zum Public Viewing, wird bestimmt witzig... :') Mein Managerspie für die WM steht auch, jetzt kann es losgehen.
Schöne Restwoche!
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GLORY [Max Meyer & Leon Goretzka FF]
Fanfic"All their words of glory well, they always sounded empty when we're looking up for heaven looking up for heaven" *** Endlich wohnst du mit deinem Freund zusammen und denkst, dass alle Probleme der Beziehung nun besser gelöst werden können. Doch was...