"When it feels like the world's gone mad
And there's nothing you can do about it." - World Gone Mad***
Ich wollte mein Leben neu strukturieren. Es kam mir so vor, als wenn ich etwas Neues brauchte, ein paar Sachen ändern müsste, um mich wieder mehr wohlzufühlen. Also stand ich morgens auf, schrieb eine relativ lange Liste mit Ideen, wie ich mein Leben verändern wollte, bevor ich sofort anfing diese umzusetzen. Ich begann damit zum Supermarkt zu fahren und mir die Lebensmittel zu suchen, die ich für die Gerichte brauchte, welche ich vor einigen Wochen in meinem neuen Kochbuch markiert und bis heute noch nicht nachgekocht hatte. So wurde ich abgelenkt und hatte zeitgleich etwas Leckeres zu essen.
Außerdem suchte ich mir noch neue Dekoartikel, unter anderem ein neues Wandbild und Kerzen, beim kleinen Laden nebenan, dann konnte ich mich zuhause anders einrichten mit der Hoffnung, dass ich mich dann besser fühlte. Schon als Kind habe ich es geliebt mein Zimmer zu dekorieren und alle möglichen Dinge irgendwo aufzustellen, das Hobby hatte ich bis heute behalten. Schmunzelnd verließ ich auch diesen Laden und beschloss noch kurz in die Drogerie zu gehen.
Mit vollgepackten Taschen und Körben betrat ich die Wohnung also wieder und musste erst einmal schnaufen. Auch wenn es anstrengend war die Sachen hochzutragen, es war ein gutes Gefühl mal wieder etwas an seinem Leben zu ändern. Ich zögerte gar nicht lange, begann dann sofort damit die Dinge in meine Schubladen zu verbannen, die mich an meine Vergangenheit mit Felix oder Leon erinnerten. Das war gar nicht mal so einfach, schließlich hatte ich mit ersterem einige Zeit lang hier gewohnt, dennoch trennte ich mich von unwichtigen Sachen, indem ich sie dorthin verbannte, wo ich nicht jeden Tag reinschaute.
Meine Motivationsplaylist lief im Hintergrund, fokussiert sang ich die Lieder mit, während ich fleißig weitersortierte. So ging es eine ganze Weile weiter, zufrieden wischte ich mir mit dem Handrücken über meine Stirn und erneuerte meinen in sich zusammengefallenen Dutt. Mein Magen knurrte schon, also beschloss ich mir erst einmal etwas zu essen zu machen. Zielstrebig griff ich nach den Zutaten für meinen Auflauf, bereitete diesen dann innerhalb von nur wenigen Minuten zu und schob ihn in den Ofen. Es fühlte sich gut an, auch das erledigt zu haben.
Am Abend ging ich dann seit langem mal wieder joggen. Es tat gut, die frische Abendluft einzuatmen und auf seine Schritte zu achten, während man durch die leeren Straßen Bochums joggte. Ab und an kam mir ein anderer Jogger oder Personen, die mit ihren Hunden im Park Gassi gingen, entgegen, doch ansonsten war ich ganz für mich und konnte mich darauf konzentrieren meinen Kopf freizubekommen. Ich hatte vergessen wie erleichternd auch nur eine kleine Runde um den Block sein konnte, wenn man mal abschaltete.
Die Dusche danach hatte ich mir mehr als verdient. Ich stellte das Wasser auf eine angenehme Wärme, zog mich dann aus und suchte nach meinem Lieblingsduschgel. Das Wasser traf mich mit einem angenehmen Strahl und sofort entspannten sich meine Muskeln, seufzend schloss ich meine Augen und nahm mir extra viel Zeit, um meine Haare und meinen Körper zu waschen und mich anschließend zu rasieren. Mir war schon jetzt klar, dass ich morgen Muskelkater haben würde, doch das störte mich nicht, schließlich zeugte das davon, dass ich mich angestrengt hatte und dass der Sport etwas brachte.
Der Tag hätte nicht besser laufen können. Endlich hatte ich Zeit für mich gehabt, konnte mich neu strukturieren und fühlte mich wohl dabei alleine zu sein. Abgerundet wurde mein Erfolg durch eine Packung Eis und meine Lieblingsserie auf Netflix. Lächelnd kroch ich unter meine Fleecedecke und kuschelte mich ein, dann startete ich die Folge von Staffel 4 und machte es mir gemütlich. Gedankenverloren löffelte ich mein Eis, beschloss dann nebenbei auf mein Handy zu sehen.
Und genau das hätte ich lassen sollen. Zuerst einmal wurde ich bombardiert von Nachrichten jeglicher Art, da ich den ganzen Tag kein einziges Mal auf mein Handy geschaut hatte, was ungewöhnlich für mich war. Und dann war da diese eine SMS, die mich irritierte. Wer schrieb denn heutzutage noch SMS? Ich hatte seit Monaten keine mehr bekommen, selbst meine Mutter hatte WhatsApp. Es verschlug mir die Sprache, neugierig ging ich auf die Nachricht und las mir die Worte durch.
Sofort begann mein Herz zu rasen. Warum musste er genau heute auf die Idee kommen mir so etwas zu schreiben? Jetzt war der ganze Tag wieder im Eimer, weil ich zurück erinnert wurde an meine Gefühle, die ich versucht hatte tief in mir zu vergraben, damit ich mich befreiter fühlte. Doch so einfach kam ich nicht davon, wurde wieder eingeholt von dem ganzen Frust und meinem Gefühlschaos. Wegen einer simplen Nachricht.
Mina,
Ich verstehe, dass du mich blockiert hast. Ja, vielleicht habe ich mich falsch verhalten. Ich wusste, dass du in einer glücklichen Beziehung warst und habe dennoch alles zerstört, weil ich egoistisch gehandelt habe. Es ist nicht fair, dass ich dein Leben durcheinander bringe, das war nie meine Absicht gewesen.
Die Wahrheit ist, dass ich dich tief in meinem inneren nie gehen lassen habe. Als ich dich vor ein paar Monaten auf der Straße wiedergesehen habe habe ich gemerkt, dass ich nie über dich hinweggekommen bin. Und du hast mich überwältigt, das hätte ich nicht zulassen dürfen. Es ist verdammt schwer, doch ich muss dich gehen lassen. Du solltest trotzdem wissen wie es mir dabei geht, nämlich mies. Ich bin ein Idiot und das hast du nicht verdient.
- Leon
Warum schrieb er mir sowas? Er musste sich etwas dabei gedacht haben, doch einen wirklichen Sinn konnte ich hinter der Nachricht nicht erkennen. Er wollte vielleicht, dass ich wusste, dass es ihm leid tat. Wenn seine SMS eine andere Intention hatte dann wusste ich nicht welche. So machte er alles nur noch schlimmer, denn jetzt saß ich hier, las die Nachricht noch einmal und verzweifelte. Er war nicht gut für mich, wieso kreuzte er jedes Mal wieder auf und ließ das Chaos von Neuem entstehen?
Wütend und traurig zugleich legte ich mein Handy aus der Hand. Mehr als ignorieren konnte ich ihn nicht, denn alles andere wäre genau das, was alles wieder von vorne beginnen lassen würde. Außerdem war ich mir so langsam selber nicht mehr sicher, was ich wollte. Was meine Gefühle mir sagen wollten.
***
A|N
Dadam. Da kommt Leon wieder angekrochen :]
In 30 fucking Tagen ist das Bastille Konzert. Ich glaube ich führe ab jetzt eine Strichliste. Das wird super :D
Haltet durch, trotz Schmuddelwetter. Bald kommt der Frühling und dann wird alles besser :')
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GLORY [Max Meyer & Leon Goretzka FF]
Fanfic"All their words of glory well, they always sounded empty when we're looking up for heaven looking up for heaven" *** Endlich wohnst du mit deinem Freund zusammen und denkst, dass alle Probleme der Beziehung nun besser gelöst werden können. Doch was...