Quarantadue.

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"And thoughts come to mind,
That our short little lives,
Haven't left the path that they will tread,
They will tread" - Haunt

***

„Gott, Elina. Ich glaube ich kann das nicht." Total angespannt stand ich neben meiner besten Freundin, die sich von Kleiderstange zu Kleiderstange schaute, während ich hilflos neben ihr stand und mit meinen Gedanken komplett am Ende war. Die Hochzeit würde schon in drei Tagen sein, und ich hatte immer noch nichts zum Anziehen. Mal davon abgesehen, dass ich mir immernoch unsicher bei dem Gedanken war, dass ich als Leons Begleitung dort auftauchen würde.

Felix und ich hatten nicht mehr wirklich über das geredet, was letztes Wochenende passiert war. Er wirkte immer noch grimmig, auch wenn er es versuchte zu überspielen merkte ich einfach, dass er extrem eifersüchtig auf Leon war. Es war fast so als hätte er Angst mich zu verlieren. Das fehlende Vertrauen seinerseits tat weh und bereitete mir schlaflose Nächte. Ich zweifelte durchgängig daran, ob ich Leon vielleicht doch noch absagen wollte.

Andererseits wäre das nicht fair. Wir gingen als Freunde zu dieser Hochzeit, und Leons Familie kannte mich ja schon. Also wie schlimm konnte es werden?

Meine beste Freundin seufzte angestrengt. „Oh doch, du kannst, Mina. Leon und du sind befreundet und wenn Felix deswegen schmollen will, dann lass ihn schmollen." Das klang hart, aber im Grunde genommen hatte sie recht. Es war immer noch meine Entscheidung, und ich hatte wirklich Lust darauf auf die Hochzeit zu gehen. „Felix ist unglaublich skeptisch was Leon angeht.", teilte ich ihr nochmals mit, griff dann selber zu ein paar Kleidern und sah sie mir genauer an.

Elina wiederum hielt mir ein weinrotes Kleid vor die Nase, und augenblicklich erinnerte ich mich an den Tag mit Leon in der Stadt. Das Kleid, was Leon mir ausgesucht hatte, wäre perfekt für den Anlass. „Elina." Meine Augen weiteten sich, dann schlug ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Ich hab noch ein rotes Kleid in meinem Schrank hängen, was ähnlich wie das ist. Das habe ich noch nie getragen, aber es würde passen." Und dann schlich sich das erste Mal heute ein Lächeln auf meine Lippen, wenn ich daran dachte, wie Leon wohl reagieren würde, wenn er das Kleid sah.

Es war beschlossene Sache für mich. Ich würde das Outfit tragen, was Leon mir vor einigen Wochen ausgesucht hatte, denn dann konnte ich mir zumindest sicher sein, dass es ihm gefiel. „Also brauchen wir gar kein Kleid mehr?" Elina lachte über meine verpeilte Art, hakte sich dann bei mir ein und ging mit mir aus der Boutique. „Dann lass uns in der gewonnenen Zeit zu Manu gehen." Manu war Kellner in unserem Lieblingscafé und kannte uns schon, da wir Stammgäste in dem Lokal waren. Ich nickte zustimmend, zog sie dann mit mir mit, woraufhin wir wieder lachen mussten.

Und so verstrichen auch die nächsten Stunden schnell. Elina erzählte viel, berichtete mir sogar, dass sie und Max das erste Mal darüber geredet haben in ein paar Jahren eine Familie zu gründen, falls alles passt. „Elina, das ist genial.", teilte ich ihr ohne zu zögern mit, denn ich wusste genau, dass Elina unbedingt mal Kinder bekommen möchte und dass Max nicht anders darüber denkt gibt ihr sicherlich Stärke. Generell müsste ich mal bei dem Blonden bedanken, dass er sich so gut um meine beste Freundin sorgte. Die beiden waren füreinander geschaffen, und ich freute mich extrem für beide.

Über Felix konnte man da anderes sagen. Als ich mich drei Tage später mithilfe von Elina für die Hochzeit fertigmachte, verkroch er sich einfach grummelnd im Wohnzimmer. Mein Herz drohte mir wiederum aus der Brust zu springen, so nervös war ich. Klar, ich kannte Leon jetzt schon unglaublich lange, dennoch konnte ich nicht leugnen, dass eine gewisse Aufregung in mir herrschte. Außerdem war ich gespannt über die Reaktionen seiner Familienmitglieder, denn soweit ich wusste hatte der Dunkelhaarige diesen nicht erzählt wer seine Begleitung sein würde.

„Wow, dieses Kleid." Elina betrachtete mich prüfend und anerkennend zugleich, während ich mir meine noch nicht fertigen Haare über eine Schulter strich. Grinsend drehte ich mich für sie und nahm mir dann selber etwas Zeit, um mich im Spiegel zu betrachten. „Leon hat echt Geschmack, das muss ich zugeben.", meinte sie überzeugt, lächelte mich dann zuversichtlich an. Ich hatte Muffensausen, konnte mich gerade nicht wirklich über ihr indirektes Kompliment freuen.

„Magst du mir mit den Haaren helfen?", fragte ich sie also mit einem Schmollmund, woraufhin sie sich das Glätteisen schnappte und mir in Ruhe meine Haare machte. Danach zog ich mir meine Schuhe an und kümmerte mich schnell um mein Make-Up, während Elina kurz etwas besorgen wollte. Als sie dann mit einer Tüte mit Burgern vor mir stand konnte ich nicht anders als breit zu grinsen. „Gott, du bist ein Engel.", sagte ich schnell, schaute dann prüfend auf die Uhr. In zwei Stunden wollte mich Leon vor der Haustür abholen, also konnte ich mir die Viertelstunde Pause noch nehmen.

„Ich weiß ja, dass du quasi durchgängig Hunger hast.", lachte meine beste Freundin, nahm dann selber einen großen Bissen und schaute schwärmend an die Decke. „Felix sitzt übrigens mit gerunzelter Stirn auf dem Sofa.", entgegnete sie noch, um zu antworten leerte ich schnell meinen Mund. „Meinst du ich soll mit ihm reden?" Ich hatte schon ein paar Versuche heute gestartet, um mit ihm zu reden, doch er schien sich total in die Sache hineinzusteigern und gab dementsprechend knappe Antworten. Es wunderte mich nicht, dass Elina verneinend den Kopf schüttelte.

„Lass ihn schmollen. Ist sein Problem." Sie lächelte mich an, und ich beschloss, dass es wirklich das Beste war ihn heute in Ruhe zu lassen, denn morgen würde alles bestimmt anders aussehen. Also versuchte ich den Gedanken soweit ich es schaffte zu verdrängen, konzentrierte mich stattdessen darauf rechtzeitig fertigzuwerden. Ich hatte noch genau fünf Minuten, dann wäre es elf Uhr und Leon würde vor meiner Tür stehen, um mich mitzunehmen.

„Hast du meine Tasche gesehen?", fragte ich Elina hektisch, lief völlig durcheinander durch das Schlafzimmer und sammelte schon einmal die Sachen auf, die noch in die Tasche mussten. Elina hielt mir meine Tasche grinsend unter die Nase, fasste mich dann an den Schultern, um mich zu beruhigen. Unsere Blicke trafen aufeinander. „Mina, mach dich nicht verrückt. Du tust nichts Verbotenes und der Tag heute wird schon gut laufen. Falls nicht behaupte einfach, dass es dir nicht so gut geht, dann wird Leon schon mit dir nach Hause fahren."

Verstehend nickte ich, schaute dann an mir herunter und atmete einmal tief aus. Dann lächelte ich sie an, bevor ich sie einfach umarmte. „Danke, Süße.", murmelte ich in ihre Haare, bekam gerade wieder ein besseres Gefühl. Gleich würde ich kaum noch Zeit haben, um über meine Sorgen nachzudenken, denn dann würde ich schon bei Leon im Auto sitzen und mich in die Situation hineinstürzen. Viel mehr konnte ich sowieso nicht machen.

Und dann hörte ich die Türklingel.

***

A|N

Na? Was passiert auf der Hochzeit? Stellt Mina Leon zur Rede wegen Felix und sagt ihm, dass er einen Gang runterfahren soll? Wie verhält er sich wohl? :)

Ich versuche jetzt wieder regelmäßig Kapitel hochzuladen. Bin für die nächsten Wochen nicht mehr auf Lehrgang, dann sollte das irgendwie hinhauen. Wir wollen ja auch gut durchkommen, nicht wahr? :D

Willst du Schalke oben sehen, musst du die Tabelle drehen. Momentan läuft es echt nicht, wird Zeit, dass die Jungs sich aufraffen und wieder so spielen wie in der letzten Saison. So langsam wird es echt peinlich...

Wünsche euch eine schöne Woche. Genießt den Herbst :3

GLORY [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt