GLORY [Max Meyer & Leon Goretzka FF]

Cinquanta.

"Bang bang, my baby shot me down" - This Is What You Came For

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Ich fühlte mich besser.

Vor dem Treffen mit Max hätte ich niemals gedacht, dass es mir nicht mehr so schlecht gehen würde wenn ich mit ihm über alles reden würde. Und ich hatte noch nicht einmal alle Einzelheiten erzählen müssen, das Grobe hatte schon gereicht. Dass er nach all den Jahren, wo wir durch gute und schlechte Phasen gegangen sind, immer noch hinter mir stand fand ich unfassbar. In dem Moment musste ich mich fragen womit ich ihn verdient hatte. Immer baute ich irgendeinen Mist in Bezug auf Leon, küsste diesen sogar hinter dem Rücken von Max wie ganz am Anfang und er blieb auf meiner Seite.

Max gab mir das Gefühl, dass ich nicht alles falsch machte. Dass die ganze Situation so verzwickt war, dass ich nicht alleine an allem schuld sein konnte. Also schenkte ich ihm das ehrlichste Lächeln, was ich innerhalb der letzten Woche aus mir herausbekommen hatte. Er erwiderte meine Geste und schmunzelte leicht, bevor er seine Tasse umklammerte und auf den Tisch sah, als würde er überlegen.

„Ich würde gerne mit dir über etwas reden.", kam es dann aus ihm herausgeplatzt, ernst sah er mir in die Augen und wirkte total angespannt. Seine Hände umklammerten den Griff der Tasse fester, während sein Kiefer sich sichtlich anspannte. Mir rutschte bei der Mimik das Herz in die Hose, innerlich malte ich mir verschiedene Situationen aus, die nicht schlimmer laufen konnten. Unsicher nickte ich also, kratzte mich verlegen im Nacken, um nicht einfach vor ihm zu sitzen und auf eine Erklärung zu warten.

Er fuhr fort, holte kurz vorher tief Luft, als brauchte er Überwindung die Worte auszusprechen. „Du bist die Erste, die ich einweihe weil ich glaube, dass du das Thema am rationalsten von Allen sehen kannst. Du kennst sowohl Elina als auch mich und ich bin mir sicher, dass du nicht einfach so entscheiden würdest, dass es nur Elina passt, sondern dass du alles zusammen betrachtest und dir daraus deine Meinung bildest..." Er verunsicherte mich, predigte mir gleichzeitig, dass er meine Meinung für etwas haben wollte, was kein einfaches Thema war.

„Es sieht so aus: Mein Vertrag läuft im Sommer aus und ich möchte schon vorher eine Entscheidung getroffen haben wie es mit mir weitergeht, alleine für die Fans schon. Mein neuer Berater hat mir ein paar Angebote von anderen Vereinen dargelegt und vor drei Tagen hatte ich ein Gespräch mit Heidel, der mich ebenfalls auf Schalke halten möchte. Momentan bin ich allerdings an einem Punkt wo ich sage, dass ich gerne über meinen Tellerrand hinausschauen möchte, anstatt meine ganze Karriere lang in Gelsenkirchen zu bleiben."

Ihm fiel es schwer mir das Ganze zu erklären. Doch auch wenn ich schon wusste welche Frage jetzt kommen würde ließ ich ihn aussprechen. Wieder seufzte er. „Liverpool reizt mich schon noch, ich hab immer gesagt, dass es ein Wunsch von mir wäre in England spielen zu können und momentan könnte der Zeitpunkt nicht besser sein. Aber ich möchte Elina nicht aus ihrem Leben reißen, möchte euch nicht trennen. Und alleine umzuziehen käme für mich nicht infrage."

Jetzt landeten seine Augen auf mir, das war das Zeichen, dass ich jetzt etwas dazu sagen sollte. Ich holte erstmal tief Luft, um nachzudenken, was ich in seiner Lage am besten machen könnte. „Das ist schwer. Elina war schon immer ziemlich heimatverbunden... Aber ich verstehe, dass du in deiner Karriere noch woanders spielen möchtest als auf Schalke und dass du dich weiterentwickeln möchtest.", fing ich an. „Du wirst nicht darum herumkommen mit ihr über deine Gedanken zu reden. Setz dich am besten mit ihr zusammen und erkläre ihr ruhig, dass du überlegst den nächsten Schritt zu wagen."

Er nickte. „Zurzeit seh ich einfach den besten Zeitpunkt den Sprung nach England zu wagen. Schalke würde eine hohe Ablösesumme bekommen und ich würde mich als so gut einschätzen, dass ich Startelfpotential für Liverpool habe." Und ich verstand sein Dilemma zu 100%, wollte ihm Mut zusprechen. „Du musst es so sehen: Elina hat in einem Monat ihren Bachelorabschluss und würde aus nichts herausgerissen werden, wenn ihr euch gemeinsam entscheidet den Schritt zu wagen. Denn auch wenn sie ihr Leben hier liebt glaube ich nicht, dass sie dich alleine gehen lassen würde."

Und da wurde mir etwas klar: Wenn Max und Elina nach England gehen würden, wenn auch nur für eine gewisse Zeit, wären beide weg und ich wäre quasi alleine. Natürlich hatte ich genug Freunde, doch die beiden waren es, die mir am wichtigsten waren. Ich brauchte Elina als meine beste Freundin und es wäre verdammt hart sie gehen zu lassen. Augenblicklich bildete sich ein Kloß in meinem Hals und ich schluckte schwer.

„Scheiße, oder?" Max sah mich an, wirkte ebenfalls unzufrieden. „Ich rechne es dir hoch an, dass du nicht einfach sagst, dass Elina hier bleiben muss. Dass du in dem Fall uneigennützig denkst, sondern einfach daran, was die beste Lösung wäre." Und er hatte mal wieder Recht. Manchmal dachte ich zu viel darüber nach was das Beste für die Menschen ist, die ich gern habe und vergesse dabei auch mal an mich zu denken. Vielleicht war das ja auch einer der Gründe weswegen es zwischen mir und Felix nicht funktioniert hat. Weil ich ihn schützen wollte davor, dass er an seiner Eifersucht zerbricht. Nun war ich Diejenige, die zerbrach. Aus Liebeskummer.

Es war alles nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hatte. Dennoch wäre es das Richtige Max und Elina nicht im Weg zu stehen, und meine beste Freundin würde sowieso noch offen mit mir darüber reden, was sie mit Max besprechen wird. „Momentan könnte es besser laufen bei mir...", murmelte ich gedankenverloren, und Max reagierte sofort. Er berührte meinen Unterarm, damit ich ihn ansah, lächelte mich dann aufmunternd an. „Ich weiß warum du dich so verhalten hast, hätte wahrscheinlich ähnlich agiert. Mach dir keine Vorwürfe, und wenn Felix das mit Leon nicht akzeptieren konnte war er anscheinend auch nicht der Richtige für dich."

Augenblicklich musste ich schmunzeln, fühlte mich ein wenig aufgemuntert. „Okay."

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A|N

Wir sind auf der Zielgeraden. Noch zehn Kapitel, dann ist mein Dreiteiler beendet :3 Bin schon etwas stolz auf mich

Freue mich mege auf Samstag! Und gegen Leverkusen habe ich jetzt auch eine Karte. Endlich wieder ins Stadion gehen :)