Ventinove

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"Moving along in a pace unknown to man" - Daniel In The Den

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"Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr campen." Etwas überfordert mit dem kleinen Wohnraum für die nächsten Tage sah ich mich im Wohnmobil um, merkte deutlich Felix's Präsenz hinter mir und seinen schmunzelnden Blick, wie er mich beobachtete. Das Bett war ziemlich schmal, und auch das Bad ließ zu wünschen übrig. Ich hatte ganz vergessen wie ungewohnt es war auf so engem Raum zu sein. "Das ist das Beste am Campen.", teilte er mir seine Meinung mit, gab mir dann einen flüchtigen Kuss und verschwand im Bad. In der Zeit schaute ich auf mein Handy.

Elina und meine Clique hatten mir einige Nachrichten geschickt, außerdem hat Leon mich auf snapchat geaddet. Mit einem Grinsen addete ich ihn ebenfalls, um auch seine Bilder sehen zu können. Sofort bekam ich ein Bild von ihm, wie er eine Schnute zog und konnte mir mein Lächeln nicht verkneifen. Ich antwortete ihm, indem ich schulterzuckend auf die Möblierung des Wohnmobils zeigte und ließ mein Smartphone dann auf dem Tisch liegen.

„Was war das denn für ein Move?", lachend stand Felix im Türrahmen, beobachtete mich scheinbar schon eine Weile. Ohne ihm eine Erklärung zu liefern ging ich lächelnd auf ihn zu und platzierte meine Hand an seinem Nacken. Er reagierte, umfasste meine Hüfte, um mich festzuhalten. „Was hältst du davon, wenn wir gleich ein bisschen spazieren, Richtung Meer vielleicht?", hauchte er mir ausdruckslos zu, meine Lippen begannen angenehm zu kribbeln. Ich befeuchtete diese mit meiner Zunge, nickte dann. „Gib mir zwei Minuten, um mich umzuziehen."

Und anstelle sich anderweitig zu beschäftigen, spürte ich genau seinen Blick auf meinem Körper, als ich mein Shirt durch einen dickeren Pullover tauschte. Momentan war es nicht gerade warm draußen, und trotz Regenjacke musste man etwas wärmeres anziehen, da der Wind hier besonders stark zu spüren war. Danach nahm ich mir meine viel zu lang gewordenen Haare und band sie mir hoch, damit mich diese nicht stören konnten. Fertig drehte ich mich zu ihm um, seine Augen waren immer noch auf mich gerichtet. Verschmitzt sah er mich an, also konnte ich es nicht lassen sanft gegen seine Brust zu schlagen. „Jetzt nicht.", erwiderte ich, schnappte mir dann meine Jacke.

Sein Lachen hinter mir brachte eine angenehme Wärme in meinen Körper. „Vielleicht ja später.", sagte er noch, dann zog auch er sich dicker an. Zusammen verließen wir das Wohnmobil, verriegelten dieses und blieben stehen. „Woher geht es überhaupt?", lachte ich, merkte dann, wie er nach meiner Hand griff. Sofort verschränkte ich meine Finger mit seinen und strich ihm über den Handrücken, in der Zeit zeigte er mit der anderen Hand nach rechts, sodass wir uns in Bewegung setzten.

Es war wirklich nicht weit zum Meer, wir hatten lediglich etwas länger gebraucht, weil wir zwischendurch bei kleinen Läden gehalten haben, um uns die Sachen anzusehen. Gekauft haben wir nichts, dennoch haben wir uns in dem einen Laden relativ lange aufgehalten. „Ich seh den Strand!", rief ich, als wir angekommen waren. Das Wasser war wiedergekommen, vermutlich hatte die Flut schon eingesetzt. Glücklich hielt ich an, zog mir meine Schuhe aus und krempelte die Jeans hoch. Ohne auf meinen Freund zu achten machte ich mich auf den Weg zum Wasser, was bestimmt kälter war als mein Kühlschrank.

Ich nahm mir einen Moment der Ruhe, um in den Horizont zu sehen und den Augenblick zu genießen. Auch wenn das Wetter nicht so mitspielte war ich immer gerne am Meer, hier fühlte ich mich wohl und heute waren auch kaum Leute da. Kein Wunder, bei der Kälte. Mit geschlossenen Augen atmete ich die frische Luft ein und entspannte mich. „Wenn die Sonne nachher untergeht, sieht das bestimmt richtig schön aus." Felix war neben mich getreten, sah auch einfach in die Ferne. Ich stimmte ihm zu, ging dann einen Schritt auf ihn zu und schloss meine Arme um ihn, um mich an seine Brust zu kuscheln. Er umarmte mich, und zusammen schwiegen wir und dachten an gar nichts.

Es vergingen wenige Minuten, dann beschlossen wir uns mit den Füßen ins Wasser zu trauen. „Das wird verdammt kalt.", murmelte ich einfach in die Leere, bekam trotzdem eine Antwort von Felix. „Zähne zusammenbeißen und los geht's." Er machte den ersten Schritt, traute sich ins Wasser zu treten. An seinem Gesichtsausdruck sah man eindeutig, dass es kälter war, als er es eingeschätzt hat. „Das ist total warm, komm.", witzelte er, streckte mir dann seine Hand entgegen.

Ich traute mich, machte die letzten Schritte und spürte augenblicklich die Kälte und den weichen Sand unter meinen Füßen. Erschrocken sog ich die Luft ein, wurde belustigt von Felix angesehen. „Eyy.", beschwerte ich mich, hob meinen Fuß und spitzte ihm somit ein bisschen Wasser ins Gesicht. Er wehrte dies größtenteils ab, sah mich dann kampfeslustig an. „Eigentlich wollte ich gerade sagen, dass du froh sein kannst, dass ich dich nicht ins kalte Wasser schmeiße. Jetzt hab ich es mir anders überlegt." Und das waren meine Worte zu rennen.

Schnell schmiss ich meine Schuhe in den Sand und rannte weg, Felix war dicht hinter mir. „Komm her.", meinte er lachend, ich machte in der Zeit 'nen Bogen, was allerdings ein Fehler war, weil er jetzt so stand, dass ich quasi nur weiter ins Wasser rennen konnte. In der Klemme versuchte ich mich an ihm vorbeizuschieben, spürte aber schon bald seine Arme auf meiner Taille und dann, wie ich hochgehoben wurde. „Felix, nein!", quietschte ich lachend, hatte wirklich Bedenken, dass er mich ins Wasser schmiss. Er war schon bis zur Hälfte der Unterschenkel im Wasser, dann drohte er mich ins Wasser zu schmeißen, wieder schrie ich aus Reflex.

„Du bist genial.", machte er sich über meine Reaktion lustig, ließ mich dann auf meinen Protest herunter. Jetzt war auch ich tiefer im Wasser, konnte aber ebenfalls nicht anders als zu lachen. Felix nahm meine Hand und nahm mich mit aus dem Wasser, wo ich mir gerade meine Schuhe schnappen wollte, als er sich gegen mich lehnte und wir zusammen in den Sand fielen. „Das war extra.", erklärte er, da ich ihn überrascht anschaute, und anstatt darauf einzugehen drehte ich uns, sodass er unter mir lag.

Einen Moment lang sahen wir uns einfach in die Augen, der Wind wehte seine leichten Strähnen zur einen Seite, weswegen ich mir mein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte. Er erwiderte meine Mimik, strich mir dann an der Seite des Gesichts entlang. Ich blendete derweilen alles um mich herum aus, konzentrierte mich nur auf Felix, der jetzt seinen Kopf hob und seine Lippen mit meinen vereinte. Grinsend ging ich auf den Kuss ein, beugte mich herunter, damit er seinen Kopf in den Sand legen konnte und lehnte mich etwas über ihn.

Als wir uns voneinander lösten, wollte ich schon wieder aufstehen, doch er hielt mich durch seinen Griff an meinem Handgelenk zurück. „Lass uns hier noch fünf Minuten liegen bleiben. Bitte." Und ich ging darauf ein, legte mich in seine Arme und schloss die Augen, weil er mir Sicherheit und ein gutes Gefühl gab. So, wie es sein sollte.

***

A|N

Ich hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, dass es ein Kapitel gibt, wo die am Strand waren. Musste gerade Schmunzeln :'D

Und hey, ich hab es geschafft noch rechtzeitig etqas hochzuladen. Wo bleibt mein Applaus?

Morgen letzter Arbeitstag. Ich bin gut drauf, hoffe ihr auch :3 Genießt das Wetter!

GLORY [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt