Dieci.

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"Hold me in this wild, wild, world
'Cause in your warmth I forget how cold it can be
And in your heat I feel how cold it can get" -warmth

***

Der Fernseher lief im Hintergrund und wir hatten beide den Blick zu diesem gewandt, doch wirklich aufpassen taten wir nicht. Im Gegenteil, ich hatte mich in seine Arme gekuschelt, meine Hand ruhte auf seiner Brust, während er mit meinen Haarsträhnen spielte.

"Mhhh", murmelte ich zufrieden, schloss für einen Moment die Augen. "Willst du nicht doch hier bleiben?" Felix's Körper vibrierte, als er daraufhin leise lachte. Sein Blick traf meinen. "Die Jungs und ich sind jetzt aber schon verabredet. Heute abend bin ich ja wieder da." Er küsste meine Schläfe, wodurch mir wohlig warm wurde.

"Aber du bist so gemütlich." Ich konnte mein Grinsen nicht verkneifen, während ich mich noch mehr in seine Arme schmiegte, was eigentlich gar nicht mehr ging. Darauf antwortete er nichts mehr, setzte sich ein wenig aufrechter. Sein Müsli stand immer noch auf der Kommode, die Schüssel fiel mir gerade erst ins Auge. Seufzend stand ich auf, nahm die Schüssel in die Hand und ging wieder zurück zu meinem vorherigen Platz. Der Brünette sah mich nur fassungslos an.

"Mund auf.", sagte ich einfach, schob ihn dann den Löffel in den Mund und drückte ihm sein Essen in die Hand. Dadurch, dass er am Essen war, setzte er sich nun richtig hin, trotzdem lehnte ich mich an seine Brust. Schlussendlich lief es darauf hinaus, dass wir uns das Müsli teilten, während wir über kommende Termine redeten.

"Ich muss nächste Woche zum Arzt mich neu impfen lassen. Ich hab seit Jahren keine Spritze mehr bekommen.", erzählte er gerade. Dabei schmollte er wie ein kleines Kind, was seine Aussage nicht ganz ernst wirken ließ. "Ohhh, hast du Angst?" Ich spielte mit, klopfte ihm bemitleidend auf die Wange.

"Ich? Ich doch nicht. Ich bin ein richtiger Mann." Bei seinen Worten musste er selber anfangen zu lachen, drückte mich dabei noch näher an seinen Körper. Ich lachte mit, denn vom Körperbau her war Felix eher eine Bohnenstange als ein muskulöser Kerl, der vor nichts Angst hat.

"Jetzt sag nichts gegen meine schmale Statur.", kam es aus seinem Mund,er hatte scheinbar meinen Blick bemerkt. "Ich warne dich." Grinsend drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange, beschloss mir meinen Kommentar ausnahmsweise zu verkneifen und machte ihm stattdessen ein Kompliment. "Du weißt, dass ich deinen Körperbau genauso mag wie dich.", versicherte ich ihm.

"Na da hab ich ja Glück." Er lachte erneut, weshalb mir ein Schauer über den Rücken lief. Ich liebte seine Lache einfach. Danach war es erst einmal ruhig zwischen uns, wir gingen beide unseren eigenen Gedanken nach. Ich beschloss Felix sofort wegen der Party aufzuklären, auf die Elina mich mitnehmen wollte.

"Ich werde am Wochenende mit Elina auf eine Party gehen, damit sie nicht so alleine ist.", erläuterte ich also, hatte sofort seine komplette Aufmerksamkeit. Sein Blick glitt über mein Gesicht, während ich weiter redete. "Ein Teamkollege von Max hat alle Kollegen von ihm eingeladen und Elina befürchtet, dass sie sonst ziemlich schnell alleine da steht. Also hat sie mich gefragt."

"Und was willst du dann da?" Felix schien ähnlich zu denken wie ich, als Elina mich gestern wegen der Party gefragt hatte. Ich beschloss ihm einfach das zu erzählen, was ich mir auch selber eingeredet hatte. "Naja, ich kenne noch einige Teamkollegen, auch wenn viele gewechselt sind. Außerdem würde ich ja dann bei meiner besten Freundin bleiben." Das Ganze stellte ich als nichts wildes war, was im Prinzip auch stimmte, wäre da nicht...


"Du meinst Leon?" Felix wirkte skeptisch, als würde er nicht wollen, dass ich etwas mit Leon zu tun habe. Daraufhin blieb ich ruhig, hatte genau das nicht gemeint. Aber was sollte ich sagen, schließlich habe ich meinen Ex Freund gerade seit 4 jahren zum ersten Mal wieder gesehen. Mein Freund schien meine Gedanken erraten zu können, seufzte einmal auf.

"Hör zu, ich vertraue dir.", meinte er ehrlich, schenkte mir dabei einen intensiven Blick. "Du kannst mit Leon reden, wenn du es für richtig hältst. Du musst selber entscheiden, ob das die richtige Entscheidung ist." Er stellte es schwieriger dar, als es eigentlich war, mit einem mulmigen Gefühl im Magen senkte ich meinen Blick. Im nächsten Moment spürte ich seine warme Handfläche an meiner Wange.

"Mach dir dann einfach 'nen schönen Abend mit Elina. Ich finde es aber gut, dass du mir das erzählt hast." - "Ich hatte die Befürchtung, dass du nicht begeistert davon bist, wenn Leon auch da ist und ich vielleicht mit ihm rede.", gestand ich, woraufhin er mich liebevoll anlächelte. "Gott, womit habe ich dich verdient?", murmelte er vor sich hin, mein Herzschlag beschleunigte sich.

Ohne lange zu zögern beugte ich mich zu ihm hoch und küsste ihn zärtlich. Sofort erwiderte er meine Geste, vergrub seine eine Hand in meinen Haaren. Lächelnd und zufrieden löste ich mich von ihm. Ich hatte in Felix meinen Traummann gefunden, da war ich mir sicher. "Ich liebe dich.", entgegnete ich also, sah ihn dabei ununterbrochen an. Meine Nackenhaare stellten sich auf, nachdem er sich deswegen ein lächeln nicht unterdrücken konnte.

"Ich dich auch, Süße." Der zweite Kuss war federleicht und kurz zugleich, denn dann setzte er sich mit einem Seufzen auf. "Ich würde wirklich gerne noch bei dir bleiben, aber ich muss jetzt los.", entschuldigte er sich, stand dann komplett auf und umfasste meine Hände. "Wir sehen uns nachher wieder. Mach dir 'nen gemütlichen Nachmittag auf der Couch."

Leicht enttäuscht nickte ich, gab ihm dann einen letzten Kuss. Ich sah ihm dabei zu, wie er sich seine Schuhe anzog und kuschelte mich dabei in die Fleecedecke, baute eine Art Kokon damit. Felix schüttelte lächelnd den Kopf bei dem Anblick, verabschiedete sich dann von mir und verließ die Wohnung.

***

A|N

Ein eher unspektakuläres Kapitel. Aber hey, umso spektakulärer war das Bundesligawochenende. Wer steigt ab, was meint ihr?

Vizemeister, Vizemeister, hey, hey... schöne sonnige Woche. Haut rein :')

GLORY [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt