L'epilogo.

506 25 6
                                    

"Stories told to me
And stories told to you
And was it feeling real?
And were they ringing true?" - Glory

***


"Jetzt komm schon! Wir verpassen gleich die S-Bahn.", merkte er wartend an, während ich mir meinen dickeren Pulli überzog. Es war extrem kalt geworden, und ich wollte mich ungerne kurz vor Weihnachten erkälten. Also nahm ich zusätzlich zu meiner Jacke noch meinen Schal und meine Strickmütze, bevor ich zu Leon ging. Dieser stand kopfschüttelnd, aber grinsend, gegenüber von mir und beobachtete, wie ich mich ihm näherte. "Fertig, Madame?", witzelte er, erwiderte dann meinen flüchtigen Kuss. Lächelnd bejahte ich seine Frage, griff dann nach seiner warmen Hand und zog ihn aus dem Hotelzimmer.

Draußen vergrub ich einen Teil meines Gesichts in meinem Schal, es war kälter als gedacht. Kurz warf ich ihm einen Blick zu, bis wir zur Haltestelle liefen. Die ganzen Lichterketten und generell die Weihnachtsdeko glitzerte überall, leuchtete uns den Weg in die Innenstadt, wo wir verabredet waren. Wir waren spät dran, beeilten uns also und bekamen so gerade die S-Bahn, die gerade an der Seite hielt. Einige Leute stiegen aus, trotzdem war es extrem voll, weshalb wir uns einfach an die Seite stellten. Ich legte meinen Kopf gegen Leons Brust und kuschelte mich an ihn, er legte meine Arme um mich und strich mir vorsichtig über den Rücken.

Je mehr wir uns dem Zentrum näherten, umso voller wurde es. Überall rannten Leute kreuz und quer, viele kauften vermutlich die letzten Weihnachtsgeschenke und nahmen das minutenlange Warten an den Kassen auf sich. Dennoch liebte ich Berlin. Das letzte Mal, als ich hier war, war vor etwa fünf Jahren, und hier hatte schließlich alles begonnen. Hier hatte ich Leon und Max kennengelernt, und ohne die beiden wäre mein und Elinas Leben ganz anders verlaufen. Ich hatte der Stadt also einiges zu verdanken, deshalb fand ich jede einzelne Ecke der Hauptstadt toll.

Grinsend sah ich meinen Freund an, der meinen Blick erwiderte und mir tief in die Augen sah. "Alles gut?", wisperte er fragend, da ich den Trouble eigentlich hasste, doch in seinen Armen fühlte ich mich geborgen und sicher. "Alles bestens.", gab ich ihm zu wissen, daraufhin sah er aus dem Fenster. Mittlerweile hatten wir zwei Sitzplätze ergattert, mein Kopf lag auf seiner Schulter. "Worüber denkst du nach?", wollte ich wissen, zog seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. Er schmunzelte.

"Ich hab daran gedacht, was für ein Glück wir beide damals hatten, als wir uns hier getroffen haben. Ich meine, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau so etwas passiert?" Sein Blick glitt zu meinem Mund, dann wieder zu meinen Augen. "Das Schicksal meinte es gut mit uns." Und es stimmte. Wir hatten es wirklich nicht leicht in der Zeit, seitdem wir uns kannten, doch wir haben alles meistern können, wenn auch mit ein paar Stolpersteinen auf dem Weg. Und das sagte viel darüber aus, wie stark die Bindung zwischen uns mittlerweile war.

"Ich liebe dich über alles, Mina.", sagte er, küsste dann meine Stirn. Mein Herz klopfte mir mit schnellen Schlägen gegen meinen Brustkorb, lächelnd biss ich mir auf die Lippen, weil ich mein Glück nicht glauben konnte. "Und ich erst.", stimmte ich mit ein, stahl mir einen hauchzarten Kuss, der mehr versprach, doch jetzt mussten wir erst einmal aussteigen. Und mit jedem Schritt zum richtigen Gleis stieg meine Aufregung vor dem, was gleich passierte.

Die Hand von Leon drückte ich fester, als der Zug endlich einfuhr und ich meinen Blick hektisch über die Personen fliegen ließ. Fast schon enttäuscht, dass ich sie nicht entdeckte, erschrank ich mich umso mehr, als mir jemand die Augen zuhielt. Und schon, als ich die Hände umfasste, um wieder sehen zu können wusste ich, dass sie hinter mir stand und gerade breit grinste.

"Elinaaaaa!" Schrie ich aufgeregt, sie tat es mir gleich und schloss mich lachend in ihre Arme. "Gott, hab ich dich vermisst.", ließ ich sie wissen, war kurz vorm Weinen vor Freude. Als Reflex drückte sie mich nur noch mehr an mich, fasste mir in die Haare. "Und ich dich erst." Wir lösten uns voneinander und schenkten uns ein breites Lächeln, dann glitt mein Blick zu Max, der neben Leon stand und das ganze Geschehen schmunzelnd beobachtet hatte.

Auch er schloss mich zur Begrüßung in seine Arme. "Na, du Superstar.", neckte ich ihn ein wenig, denn er war mehr als erfolgreich in Liverpool, hatte sich sogar einen Stammelfplatz gesichert und sammelte eifrig Scorerpunkte. Zusammenfassend war es also die richtige Entscheidung gewesen zu wechseln, und dafür nahm ich sogar in Kauf, dass ich meine beste Freundin weniger sehen konnte.

Max trat einen Schritt zurück, nahm dann wie selbstverständlich die Hand von Elina. Die beiden lächelten sich überglücklich an, sie so zu sehen machte auch mich glücklich. Sofort sah ich zu meinem Glück, der scheinbar schon darauf gewartete hatte. Schnell ab er mir einen Kuss auf die Wange, bevor er seinen Arm um meine Taille legte und mich vom Gleis schob. "Kommt schon. Wir bringen eure Taschen weg."

Gesagt, getan: Den restlichen Tag nutzten wir, um uns ein wenig auszuruhen. Leon und ich machten es uns im Hotelbett gemütlich und schauten fern. "Ich freu mich auf die kommenden Tage.", ließ ich ihn wissen, während ich ein Bein über ihn warf und mich in seine Brust kuschelte. Er erwiderte meine Umarmung und platzierte seine Hand auf meinem unteren Rücken, während er mich betrachtete. Ich verfolgte aufgeregt, wie seine Augen zu unseren ineinander verschränkten Händen und danach zu meinem Gesicht glitten, jede einzelne Stelle, die er ansah, fing an zu kribbeln. Es war aufregend, und ich genoss es so angesehen zu werden.

"Du bist wunderschön.", murmelte er, ohne auf meinen vorherigen Kommentar einzugehen. Doch das machte nichts, denn so konnte ich nicht anders als meine Hand zu heben und an seinem Gesicht zu platzieren, um ihm mit meiner Daumenkuppe über die Wange zu streichen. Seine Haare fielen so, dass sie einen leichten Schatten auf seine Stirn warfen, was unglaublich süß aussah. Hier in seinen Armen fühlte ich mich wie ein Teenager, der gerade erst frisch verliebt war. Der einzige Unterschied war, dass wir reifer waren und wussten, was das Wort Liebe überhaupt bedeutete und wie mächtig Liebe sein konnte.

"Danke.", wisperte ich zurück, zögerte dann nicht lange, um ihn zu küssen. Ich schmolz dahin, wollte, dass der Moment nie wieder aufhörte. Im Hintergrund lief Weihnachtsmusik im Fernsehen und verbreitete ein heimisches Gefühl. Der Moment konnte gar nicht schöner sein. Morgen würden wir zu viert Berlin erkunden und die Zeit genießen, die wir zusammen hatten. Elina und Max würden sogar bis zum neuen Jahr bleiben, also blieb uns genug Zeit.

Und so hört die Geschichte genauso auf, wie sie damals begonnen hat. In Berlin, zwar mit einer etwas anderen Konstellation wie damals noch, aber dafür mit den Personen, die mir am wichtigsten waren. Und ich war mehr als glücklich, ich musste nur zu Leon neben mir schauen und schon bekam ich mein Dauergrinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Mein eigenes kleines Happy End.

LA FINE.

***

A|N

Schlusswort folgt!

GLORY [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt