Ich saß im Geschichtsunterricht neben Jeonghan.
Es waren nun ein paar Wochen vergangen, doch Jeonghan kommt immer noch nicht darüber hinweg.
Anstatt dem Unterricht zu folgen wie immer, schrieb er Wörter auf ein Blatt und zeichnete.
Besorgt musterte ich ihn.
Er hatte abgenommen und seine Haut war bleicher als sonst.
Sein Gesundheitszustand machte mir Sorgen.
Er war auch ab und zu im Krankenzimmer, was ein Grund mehr zur Sorge war.
Wer auch immer Joshua umgebracht hat, wird noch schlimmeres als den Tod erfahren, dafür werde ich sorgen.
Es heißt, er wäre von Balkon gesprungen, aber bitte wer kauft das ab ?!?
Jeonghan war in der Nähe, als es passiert war und hat zwei Stimmen gehört, die auf dem Balkon waren.
Eine davon war Joshua, die andere konnte er nicht einordnen.
Als ein Schrei ertönte rannte er zum Balkon und sah runter, wo bereits Joshua unten auf dem Boden lag.
Von der zweiten Person keine Spur.Jeonghan kritzelte weiter etwas aufs Papier, während seine linke Hand, die neben dem Papier ruhte, sich zu einer Faust bildete.
Sanft umschließ ich seine Hand mit meiner und versuchte seinen angespannten Griff zu lockern.
Zu meiner Erleichterung entspannte er sich etwas und öffnete seine Faust und nahm meine Hand.
Jeonghan sah zu mir.
In seinen Augen spiegelten sich nur die tiefe Traurigkeit wieder.
,, Mrs Choi, würden Sie mit Mr Yoon bitte an die frische Luft gehen ", forderte mich die Geschichtsleherin mit einem besorgten Blick auf Jeonghan auf.
Ich nickte und zog Jeonghan auf die Beine.
Zusammen verließen wir das Klassenzimmer und gingen in den Innenhof.
Dort setzten wir uns auf eine Bank.
Jeonghans Körper fing an zu zittern und Tränen verließen seine Augen.
Sanft zog ich ihn in eine Umarmung, welche er erwiderte.
,, Können wir... bitte... wo anders... hingehen ?", fragte er, ,, Immer... immer wenn ich einen Balkon sehe... muss ich an... Joshua... denken."
Verständnisvoll nickte ich und wir gingen weiter in den Garten und setzen uns außerhalb des großen Gebäude auf eine andere Bank.
Ein Windzug pfeifte durch die Luft und die Vögel flogen über die Bäume.
Immer und immer wieder schießen mir die selben Fragen durch den Kopf.
Warum musste er sterben?
Wer war es?
Wie werde ich den finden ?Das Besteck klirrte und Stimmen hallten im Essensaal.
,, Du bist so schweigsam in letzter Zeit. Immer noch wegen Joshua?", fragte Hyunjin besorgt.
,, Ja, es tut immer noch weh...Wer auch immer das war wird das noch bitter bereuen ", das letzte gab ich leise zähneknirschend von mir.
Hyunjin neben mir hörte es und sah mich besorgt und geschockt an, beließ es aber dabei.Wir aßen zu Ende und standen auf.
Unser weg führte uns in unsere Zimmer.
,, Kommst du noch mit zu uns ?", fragte Jisung.
Ich schüttelte den Kopf ,, Nein. Heute nicht. Ich will etwas alleine sein."
,, Luce-", setzte Minho an.
,, Versuch es nicht mal Minho. Ich brauch die Zeit. Gute Nacht Leute ", verabschiedete ich mich und ließ die Tür hinter mir ins schloss fallen.
Minho, aber auch Hyunjin, waren in letzter Zeit oft bei mir und ließen mich nachts nicht allein. Erstaunlicher Weise kam auch unser kleines Küken Jeongin zu mir und er blieb bis spät nachts bei mir, schlief aber nicht so wie Minho bei mir im Bett, sondern zog den Sessel etwas aus und legte sich da hin.
Ich ließ mich in einen meiner beiden Sessel sinken und dachte nach, an alles was bis jetzt passiert war.
Rätselhafte Begegnungen.
Gruselige Nächte.
Angsteinflösende Gestalten.
Traurige Ereignisse.
Aber auch die schönen Momente mit meinen Freunden.
Was kommt noch alles auf uns zu?
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Don't Shatter Me // Skz FF
Fiksi PenggemarChesterfield, ein normales Internat mitten im nirgendwo. Auf dem ersten Blick scheint alles normal... Doch der Schein trügt. Unheimliche Geräusche und Schritte hallen nachts in den Gängen und Fluren. Hängt ein Fluch auf dem Internat? Übernatürliche...