I want to be a pilot // Reylo

Trust

"Lebst du schon immer hier?"

Er betrachtete die Umgebung mit Interesse.
Bei Tag wirkte die gesamte Gegend lebendiger, als am Abend. Lebendiger. Und zugegeben auch freundlicher.

An den Straßenrändern saßen vereinzelt Menschen.
Er hörte Stimmen, die aus einfachen Häusern zu ihnen nach draußen drangen und im Großen und Ganzen fühlte er sich wohl. 

"So ziemlich", antwortete sie. 

Die Leute schienen Rey zu kennen. Das merkte Ben an den Blicken, die sie ihr immer wieder zuwarfen. Sie alle schienen arm, aber die meisten trugen ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. 

Soetwas zu sehen machte ihn glücklich.

"Sie wirken alle so ...", ihm viel kein Wort ein, welches alles was er wahrnahm beschreiben könnte.

"Das Leben kann hart sein und viele von ihnen kämpfen täglich darum sich und ihre Familie am Leben zu halten, aber sie sind alle sehr freundlich."

Sie machte eine kurze Pause und betrachtete die Straße vor ihr.

"Tatsächlich habe ich nicht von Anfang an hier gewohnt."

Kylo hatte das Gefühl gleich eine Geschichte zu hören, weshalb er stillschweigend wartete.

"Ich habe mich als kleines Kind oft im Zentrum herumgeschlagen. Dort hat man die besten Chancen zu überleben oder zumindest die besten Chancen alles zu bekommen, was man fürs überleben benötigt. Wenn auch meist nicht ganz legal. Als ich älter wurde habe ich, wie du bereits weißt, angefangen Rennen zu fahren. Ich hatte zudem durch gewisse Kontakte ein gutes Appartement  in der Innenstadt."

"Wie kam es dazu, dass du jetzt nicht mehr dort wohnst?", fragte er. Sie blickte betrübt auf den Boden und räusperte sich.

"Ich habe viele Fehler gemacht und unter anderem eine Zeit lang unter Snoke gedient, wodurch ich mir den Luxus leisten konnte. Daher kennt er mich. Genauso wie Hux und nun ja ... alle anderen, die zu ihnen gehören."

Ben holte überrascht Luft. Ihm war klar, dass beide schon mehr oder weniger Kontakt miteinander hatten, aber er hätte nicht erwartet, dass sie sich einst so direkt auf ihn eingelassen hatte.

"Ist es lange her?"

"Ich war 15, höchstens 16. Und wie gesagt, es war ein Fehler.
Ich beendete alles mit meinem letzten Rennen. Die Gefahr wurde mir zu groß und irgendwie entwickelte ich eine erwachsenere Sicht auf die Dinge. Seit dem lebe ich hier", sagte sie und er nickte.

Er betrachtete sie mit neuer Anerkennung. Vielleicht war es Zeit, ihr ein wenig über sich selbst zu erzählen. 

"Wie viel weißt du über Politik?", fragte er und sie schaute ihn verwirrt an.

"Politik?"

"Das Imperium, die Rebellen, die neue Republik?", fügte er hinzu. Sie lachte.

"Ich finde das hat mehr mit Krieg zu tun, als mit Politik", antwortete sie schließlich und er nickte zustimmend.

"Ja, das hat es auch."

"Warum fragst du mich das?", fragte sie nach einiger Zeit.

"Ich weiß nicht, wie ich dir das alles erklären soll", sagte er ein wenig überfordert. Es war ihm unangenehm, da er aus wesentlich besseren Umständen kam.

Mittlerweile kam ihm alles schon wieder, wie eine schlechte Idee vor.

"Du hast also eine Rolle in der Politik gespielt?", fragte Rey, um ihm ein wenig zur Hilfe zu kommen.