Antworten

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Es war lange her, dass Ben wirklich erholt aufgewacht war.
Und es war ebenfalls lang her, dass er nicht alleine aufwachte.

Rey lag still neben ihm und musterte ihn wachsam, während er mit seinen Gedanken bei den vergangenen Stunden war.

"Du willst doch nicht wirklich auf dieser Matte schlafen, oder?"

"...Ben"

Es war merkwürdig, plötzlich auch physisch Platz mit jemandem zu teilen.

"Ich weiß", murmelte Rey.

Es war das Erste, das sie an diesem Morgen sagte.

Ben blickte sie verwundert an.
Konnte sie Gedanken lesen?

Dann erinnerte er sich daran, dass auch sie den Großteil ihres Lebens allein verbracht hatte.
Er bezweifelte, dass sie, bevor er hier ankam, viel Kontakt mit anderen hatte.

Ben lächelte.
Leicht.
Vielleicht konnte sie es gar nicht sehen, aber das Funkeln in ihren Augen verriet ihm, dass sie es wahrnahm.

Rey war wahrscheinlich die erste Person, die sich nach soetwas, wie einem Freund anfühlte.

"Wer bist du?", fragte sie auf einmal.

Ihre Frage, brachte ihn ehrlich gesagt ein wenig aus dem Konzept.
Und es dauerte Minuten, bis er antwortete.

Sie wartete.
Drängte ihn nicht.
Und sie hörte ihm zu, als er ihr schließlich begann alles zu erklären.

"Ich weiß es nicht", sagte er und seufzte.

Natürlich weißt du, wer du bist.

Aber irgendetwas sagte ihm, dass seine Kopfstimme nicht vollkommen richtig lag.
Irgendetwas war sich schon immer im Klaren darüber, dass Ben Solo mehr war, als nur der Sohn eines Schmugglers und einer Prinzessin.

"Woher kommst du?", fragte Rey schließlich weiter, da sie nicht wusste, welche geheime Botschaft hinter seiner Antwort versteckt sein könnte.

Immerhin war sie jedoch geduldig und sie würde warten, denn irgendwann, würde sie die Wahrheit erfahren.

"Ich habe bei meinem Onkel gelebt. Meine Eltern waren immer viel unterwegs, ich habe sie länger nicht gesehen."

Sie nickte.

Wird er mir jemals klare Antworten geben?
So langsam begann sie zu zweifeln.

Allerdings hatte es auch eine gewissen .. Spannung? Ben war ein Mysterium für sie.

"Vermisst du sie?"

"Meine Eltern?", fragte Ben unsicher und überlegte.
"Ja, aber ... ", er schwieg. Unklar darüber, was er überhaupt sagen wollte.

"Danke, dass du mich gerettet hast", sagte Rey, nachdem er wieder schwieg und rettete ihn somit vor einer weiteren unangenehmen Stille.

"Woher hast du ein Lichtschwert?"
Diese Frage kreiste schon den ganzen Morgen in ihrem Kopf.

Ben schielte hinter ihr auf den Tisch und ließ es auf, für sie gespenstige Weise, zu ihnen herüber schweben.

"Ich habe es selbst gebaut", erklärte er ihr, während er die Waffe nachdenklich in seiner Hand hielt.

"Schau es dir ruhig an", meinte er dann und gab sie ihr.

Rey zögerte kurz, wurde schließlich jedoch von ihrer Neugier überwältigt.

Zittrig griff sie nach der eisernen Röhre.

Das Schwert war schwerer, als sie es sich vorgestellt hatte.
Es wirkte von nahem nicht so furchteinflößend, wie am Abend zuvor. Nein, es fühlte sich sogar gut an, diese Waffe in den Händen zu halten.

I want to be a pilot // ReyloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt