"Rey?"
Ungeduldig sah er sie an.
"Auf wen warten wir hier eigentlich?"
Sie blickte zu Gregor, dessen Miene sich indessen sichtlich verändert hatte.
"Ich kenne sie erst seit heute, aber du kannst wirklich dankbar sein", begann Rey, die scheinbar wirklich nicht viel über ihre Gefährten zu wissen schien.
"Ich meine", fuhr sie angeregt fort, "nicht jeder würde sich freiwillig Snoke stellen. Besonders wenn man bedenkt, dass ihr euch ja eigentlich nicht kennt...."
Ben war verwirrt.
Welcher Fremde würde soetwas tun? Für ihn? Wo er es doch fast verdient hatte, so in die Falle zu tappen.
"Das stimmt nicht ganz", sagte nun Gregor.
Beinahe zeitgleich richteten sich beider Blicke auf ihn.
"Wie meinst du das?", fragte Rey.
"Nun...", stammelte Gregor, unfähig den Satz zu beenden. "Du wirst schon sehen was ich meine, wenn sie hier sind."
Ben schnaubte.
Es musste sich ja wahrlich um besondere Gäste handeln, wenn aus ihnen so ein Geheimnis gemacht wurde.
"Ich hoffe, dass du Recht hast", murmelte er ein wenig verärgert, woraufhin Rey ihn zuversichtlich ansah.
"Sie müssten jeden Moment hier aufkreuzen."
Schweigend wendete er sich ab.
Seine Blicke schweiften suchend umher, während er sich in Gedanken immer weiter von der Realität entfernte.
Ihm fiel auf wie müde er war. Erschöpft. Dabei hatte er die letzten 24h hauptsächlich tatenlos in einem Raum verbracht, der nicht mehr als zwei Quadratmeter umfasste.
Plötzlich zuckte er zusammen.
Wenn ihn nichts täuschte, waren das Blasterschüsse.
Seine Augen schnellten zu Rey, die unruhig in Richtung Gassenende sah.
Gregor wirkte dagegen weniger besorgt, was ihn beinahe zu dem Glaube verleitete, er hätte sie verraten. Ihn und Rey, die ihm so leichtfertig vertraut hatte.
Doch jene Zweifel lösten sich in Luft auf, als wie aus dem Nichts ein riesiges Fellknäuel nur wenige Meter von ihm entfernt auftauchte.
Beim Anblick des Mannes, der dicht darauf folgte, schnappte er benommen nach Luft.
"Ben?", fragte Rey, die alles genau beobachtet hatte. "Was ist los?"
Gregor beobachtete die Szene ebenso gespannt, wobei er jedoch wusste, worin der Ursprung für die Reaktion seines jungen Freundes lag.
"Kennst du die beiden?", fragte Rey aufgeregt, als Ben weiterhin schwieg.
Endlich löste er sich aus seiner Starre.
"Sind das die beiden von denen ihr gesprochen habt?", fragte er, während sich sein Gesicht verfinsterte.
"Ja, wieso? Kennst du sie?"
Unweigerlich spürte er, wie sich seine Muskeln verkrampften.
"Warum sind sie hier?"
Aufgebracht richtete er sich an Gregor. Denn so langsam dämmerte es ihm, warum dieser so schweigsam, so geheimnistuerisch geworden war.
"Du wusstest es, nicht war?", fuhr er fort, wobei sich seine Wut zunehmend steigerte.
"Die ganze Zeit!"
Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er brauchte ein paar tiefe Atemzüge, bevor er fortfahren konnte.
"Ich bin hier her gekommen, um sie zu vergessen!"
Noch nie hatte sie ihn so wütend erlebt.
"Ben!" Bestürzt stellte sie sich zwischen die beiden Männer.
Han und Chewbacca standen einige Schritte entfernt.
"Was soll das?"
Er schloss die Augen. Atmete noch einmal durch. Und sah sie schließlich an.
"Du weißt nicht wer sie sind?"
Er traute sich nicht seinem Vater in die Augen zu sehen.
Nicht nach all den Wochen, die mittlerweile vergangen waren.
Nicht nachdem er beinahe sicher war, ihnen irgendwie aus dem Weg gehen zu können. Sie trotz allem irgendwie zu vergessen.
Rey verneinte.
"Sie haben ihre Hilfe angeboten. Natürlich fand ich es merkwürdig, aber wer weiß was geschehen wäre, säßest du immer noch dort drinnen."
Er schüttelte kaum merklich den Kopf.
"Es tut mir leid."
Damit rannte er fort. Schneller als sie oder irgendjemand sonst hätte reagieren können. Er war verschwunden.
"Was hat das zu bedeuten?"
Auf einmal schien sich die Welt zu drehen zu beginnen.
"Was geht hier vor sich?"
Verwundert, doch viel mehr dazu gewillt, endlich Antwort zu erfahren, richtete sie sich an Gregor, Han, Chewie.
"Was wisst ihr, das ich nicht weiß?"
Das Schweigen war beinahe unerträglich, doch schließlich war es Han, der es brach.
"Ich bin sein Vater."
Als die Worte seine Lippen verlassen hatten, als Chewbacca ein unbeholfenes Wimmern von sich gelassen hatte, als Gregor betreten zu Boden schaute, begann sie die Situation zu verstehen.
Plötzlich machte alles Sinn.
Das Lächeln, die Blicke.
Han hatte sie wirklich an Ben erinnert.
Und mit dieser Erkenntnis wurde ihr auch noch so einiges mehr klar.
Bei ihrem Gegenüber handelte es sich um keinen geringeren als Han Solo.
Der Han Solo. Der Pilot. Der Schmuggler.
Doch auch Bens Vater.
Er war eine Legende hier auf Corellia.
Ein Mann, dessen Name jedem bekannt war, trotz dessen sein Gesicht über die Jahre in Vergessenheit geraten war.
Und wenn er Bens Vater war, dann verstand sie auch langsam in welchen Umständen er groß geworden zu sein schien.
Über seine Mutter wusste sie nicht viel. Leia, eine ehemalige Prinzessin, so viel war ihr bekannt.
Doch konnte sie der Frau weder Name noch Persönlichkeit zuordnen, weshalb sie sich schnell wieder besann und in die Wirklichkeit zurückkehrte.
"Sie sind Han Solo", entwisch es ihr, noch bevor sie es verhindern konnte.
Verblüfft musterte sie ihn.
"Ja", war die knappe Antwort, die er ihr daraufhin gab, bevor es wieder ruhig wurde.
"Ich muss zu ihm, entschuldigt mich", sagte sie und wollte gerade schon losrennen, als sich ein Gedanke in ihr breit machte.
"Danke das ihr mir geholfen habt, danke."
Sie machte kehrt, doch Hans Worte hielten sie ein weiteres Mal davon ab, zu gehen.
"Keine Ursache. Aber ich hätte nicht herkommen sollen."
Kurz schwieg er.
"Chewie? Wir sollten gehen."
"Nein!"
Jetzt war es Rey, die überrascht angeschaut wurde.
"Es war kein Fehler, dass ihr gekommen seid. Ich bin mir nicht vollkommen darüber im Bilde, warum Ben so reagiert hat oder in welcher Beziehung ihr wirklich zueinander standet, aber lasst mich eine Sache versuchen."
Flehend sah sie ihn an.
Die Augen, schien Ben von seiner Mutter geerbt zu haben.
"Mach dir keine Mühe", erwiderte Han. "Richte ihm aus, dass es mir leid tut. Alles. Leia vermisst ihn. Sie-", er brach ab, rang nach den richtigen Worten.
"Sie bereut ihre Entscheidung. Wir bereuen sie. Aber es lässt sich nun nichts mehr ändern."
Rey nickte. Trotz dessen sie nur ahnen konnte, wovon er sprach, aber sie nickte.
"Versprechen sie mir trotzdem, dass sie noch bleiben."
Han's Miene wurde ernst.
"Ich glaube wirklich nicht, dass das eine gute Idee ist."
"Bitte", flehte sie. Er musste ja sagen. Er konnte jetzt nicht einfach gehen.
Chewie schien sich schließlich auf ihren Vorschlag einzulassen. Und mit seiner Hilfe schaffte sie es, auch Han zu überzeugen.
"Na gut, wir bleiben. Aber nur 2 Tage. Nicht länger."
Zwei Tage waren eine kurze Zeit. Doch mehr, als sie jemals erwartet hatte.
"Danke!", rief sie glücklich und sprang auf. "Ich werde euch nicht enttäuschen!"
Damit war sie verschwunden."Wisst ihr?", sagte Han und richtete sich an seine Begleiter. "Ich mag sie."
-----------------------------------------------------------
Heyy,
bin ziemlich zufrieden mit diesem Kapitel und end glücklich es gerade geschrieben zu haben.
Hoffe es gefällt euch ^•^
DU LIEST GERADE
I want to be a pilot // Reylo
FanfictionUnter neuer Identität und angezogen vom Wunsch nach Freiheit flüchtet Ben Solo nach Corellia. Der Planet, der früher Heimat seines Vaters war, soll ihm helfen endlich seinen Platz in dieser Welt zu finden. Doch zu wachsen ist nicht immer einfach. - ...