Snokes Angebot

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Die Dunkelheit verschlang ihn noch bevor er die Tür passierte.
"Ich dachte es bedürfe mehr, dich hier her zu locken."
Sein Blick wanderte langsam an den dunklen Wänden hinab, bis er plötzlich starr in die eiskalten Augen einer Kreatur blickte, deren äußere Erscheinung keinem ihm bekannten Wesen gleich war.
Sein Körper hatte etwas menschliches und doch verbot er sich zu glauben, dass, wer auch immer hier vor ihm saß, einmal ein Mensch gesunder Natur gewesen war.
"Snoke?"
Seine Stimme, wenn auch unmerklich, zitterte.
"Als mir dieser Nichtsnutz erzählte, du hättest dich ergeben, wollte ich es erst gar nicht glauben", sagte Snoke mit ganz eigener Ironie.
"Da hätte ich mir all die Mühen ersparen können."
Ben, der noch immer am Rande des Saals stand, löste sich aus seiner Starre. Aufmerksam versuchte er einen Fuß vor den anderen zu setzen, ohne ein wenig zu auffällig auf die Gestalt vor ihm zu achten. Er hatte kein gutes Gefühl.
"Was wollen sie von mir?"
So sehr er auch von dem Talent dieses Jungen begeistert schien, Snoke achtete kaum auf seine Worte.
"Deinen starken Willen kannst du unmöglich von deinem Vater geerbt haben", murmelte er abwesend und erhob sich. "So jung und so mächtig."
"Ich weiß nicht, wovon sie sprechen."
Angewidert von dem Anblick, der sich ihm aus näherer Betrachtung bot, wich er ein paar Schritte zurück.     "Sie haben mir noch nicht geantwortet."
Snoke schüttelte amüsiert den Kopf, "da spricht die Diplomatie deiner Mutter."
Woher wusste er...?
"Was führt einen Jungen so bedeutender Abstammung nach Corellia?" Mittlerweile hatte sich der Abstand zwischen ihnen gefährlich minimiert.
Seine Blicke irrten im Raum herum, doch konnte er der Dunkelheit nicht entfliehen.
"Was glauben sie, das sie über mich wissen?"
Lange Finger streckten sich nach seinem Gesicht, doch Ben entfloh ihm, noch bevor er seinen Arm zu greifen bekam.
"Ich hatte eigentlich nicht vor, mich noch länger mit dir zu beschäftigen", offenbarte Snoke ihm, während seine Hand sank und er nachdenklich um ihn herum schritt.
"Ich dachte, du seist nicht weiter von Bedeutung."
"Das bin ich auch nicht", entgegnete Ben. Es war nicht sein Ziel, herzukommen, und zu hören, wie nah man seiner Identität bereits gekommen war. Jedoch schien er auf alles andere, als Antworten zu stoßen.
"Nein?", fragte Snoke und schmunzelte.
"Dein Onkel hat dir einiges beigebracht. Ich kann Männer wie dich gebrauchen."
"Was wollen sie mir damit sagen?"
Misstrauisch suchte er nach einem Weg, dieser Situation schnellst möglich zu entfliehen.
"Ich weiß alles über dich, Ben Solo."
Es sollte ihn nicht erschrecken, nun wirklich seinen richtigen Namen zu hören. Snoke hatte nie zu verstecken versucht, wie viel er bereits über ihn wusste. Und doch erstarrte er bei eben diesen Worten.
"Es war töricht von dir, zu erwarten, niemand würde die Ähnlichkeit mit deinem Vater erkennen.
Ich kenne Han Solo. Doch du, Ben, gefällst mir um einiges besser."
Jetzt war eigentlich der Zeitpunkt gekommen, an dem er liebend gern einfach verschwunden wäre. Sich einfach in Luft aufzulösen, war gerade jedoch ebenso unmöglich, wie hier frei wieder herauszukommen.
"Ich verstehe nicht, warum du deinem Vater so naiv nacheiferst."
"Ich eifere niemanden nach", erwiderte er stur.
"Oh doch, das tust du", sagte Snoke und lachte, so, als  wäre alles vollkommen offensichtlich.
"Warum bist du auf diesen dreckigen Planeten gekommen, wenn nicht geleitet von den Lügengeschichten deines Vaters? Warum sonst warst du so töricht und hast dich auf Hux lächerliche Rennen eingelassen?"   
Trotz dessen er sich innerlich streubte seinen Worten zu glauben, hatten sie etwas wahres an sich.
Es war sein Vater, der ihn zu all dem inspiriert hatte. Aber, wer konnte es ihm verübeln?
Er war nicht der einzige, der als kleiner Junge fasziniert seinen Geschichten gelauscht hatte.
In dieser Galaxie gab es Tausende, die es ihm gleich getan hätten.
Und dachte er an die verschwendeten Jahre, in der Akademie seines Onkels, dann war alles, was er getan hatte, wahrlich nachvollziehbar.
"Ich sehe", riss ihn Snoke aus seinen Gedanken, "du erkennst, worauf ich anspiele."
Mit einem zufriedenem Ausdruck, der einem Lächeln wohl schon ziemlich nah kam, blieb er vor ihm stehen.
"Was wollen sie von mir?"
"Nun, dein Vater schuldet mir noch so einiges", erklärte Snoke, "aber es gäbe da einen Weg die Unannehmlichkeiten zu umgehen."
Ben schwieg.
"Ich wage zu bezweifeln, dass du dieses Angebot abschlägst."
"Erwarten sie nicht, dass ich zustimme, ohne zu wissen, um was es sich eigentlich handelt."
"Es gibt da ein paar Aufträge für die ich ein paar..., wie soll ich sagen? Höher qualifizierte Krieger bräuchte."
"Ich bin kein Krieger", erwiderte Ben und schnaubte.
"Krieger! Spion! Bedienstete! Nenn es wie du willst."
"Ich habe kein Interesse."
Snoke lachte, holte noch einmal Luft und fuhr ernst fort. "Ich weiß nicht, was dir dieses Mädchen, Rey, in den Kopf gesetzt hat. Aber ich rate dir, mir nicht zu widersprechen."
Nachdenklich musterte er ihn.
"Wo wir gerade beim Thema sind... Ich glaube kaum, dass sie deinen Vorschlag, mich aufzusuchen, gut aufgenommen hat."
"Das geht euch gar nichts an", sagte Ben kalt. Mit verschränkten Armen stand er ihm gegenüber.
"Es interessiert mich auch nicht", erwiderte Snoke, der im Vergleich zu Ben, die Ruhe selbst war.
"Nehm meinen Vorschlag an, erledige, was ich von dir erwarte, und ich verspreche dich in Zukunft in Ruhe zu lassen."
Reys Schilderungen ihrer Vergangenheit, alles, was sie ihm über Snoke erzählt hatte, bewegte ihn dazu, den Vorschlag auch ein zweites Mal abzuschlagen. Aber jetzt, wo ihm bewusst war, dass Ben Solo nicht mehr lange ein Geheimnis bleiben würde, zögerte er.
"Was passiert, wenn ich bei meiner Entscheidung bleibe?"
"Du musst verstehen, dass ich Informationen selten für mich behalten kann", antwortete Snoke und verzog sein Gesicht. "Es ist nun Mal kein leichtes Geschäft."
"Kann ich darüber nachdenken?", fragte Ben, der eine Zusage in Betracht zog.
"Nein", antwortete Snoke und grinste.
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Heyy,
sitze gerade im Bus und habe vorraussichtlich noch einige Stunden Zeit zum Schreiben :]
Sorry das wieder so lange nichts kam, aber ich bin ziemlich froh, sagen zu können, dass der Schulstress ersteinmal für die nächsten zwei Wochen vorbei ist. Wie auch immer, ich hoffe ihr freut euch über das Kapitel und bis baald^^
Achso übrigens überlege ich gerade (nach diesem Kapitel) diese Ff doch noch ein wenig zu verlängern... :D

I want to be a pilot // ReyloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt