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Song: they just don't know you - Little Mix

Bluebell's Sicht

Ich war jetzt schon einen Tag in Mexiko bei dem Videodreh von meiner neuen Single ‚ We will be alright' die in drei Monaten veröffentlicht wird. Ich liebte es neue Musik herauszubringen und zu sehen, wie sich die Fans schon Wochen davor freuten und das Lied tagelang nach der Veröffentlichung noch anhörten.

Im Moment saß ich noch in der Maske und einer der Make up Artisten klebte mir gerade ein paar blaue Steinchen auf das Gesicht und malte danach noch mit blauer und goldener Farbe eine paar Muster auf mein Gesicht. Danach noch ein bisschen Farbe auf die Lippen und dann war der Hairstyler dran.

Er hieß Marko und begleitete mich schon seit Jahren. Er war Mexikaner und hatte mich schon an den traurigsten Tagen zum Lachen gebracht. „ Na Schnucki lange nicht gesehen." Er machte meinen Mühsam von mit geflochtenen Zopf auseinander und schüttelte ordentlich durch meine Haare.

„ Wir haben uns doch erst letzte Woche das letzte mal beim Auftritt zu Long Time gesehen. Erinnerst du dich nicht. Ich hab das Haarpuder ausversehen fünf Minuten vor der Show auf mein Gesicht gemacht und fast alles zerstört. „ Hach ja das waren noch schöne Zeiten. Wie war der Flug?" „ Willst du jetzt wirklich Small Talk machen?" Er wuschelte durch meine Haare und seufzte. „ Dios mío was hast du nur mit deinen Haaren gemacht. Ich habe dir doch letzten erst neue Shampoos mitgegeben."

Ich grinste. „ Ähm ich war im Hotel und hab es irgendwie vergessen, deswegen habe ich das Shampoo vom Hotel benutzt." Er ließ abrupt meine Haare los und schaute mich durch den Spiegel sprachlos an. „ Du hast doch nicht wirklich... hotelshampoos benutzt." Ich nickte ergeben. „ Ahhjhh all meine Arbeit vernichtet. Zu viele Silikone und Parabene und oh Gott Mineral Öle." Er war so ergriffen, dass ich Anfang zu lachen. Ups. Mit Mineral Ölen durfte man bei Marco wirklich nicht spaßen.

Marco hatte sich dazu entschieden auf beleidigt zu tun und redete seit dem nicht mehr mit mir. Er hatte meine blauen Haare gewellt und einen Teil davon nach oben gesteckt. Als er fertig war und ich aufstehen durfte redete er immer noch nicht mit mir, weshalb ich immer noch lachend zu meinem Kostüm ging.

Dort erwartete mich schon jemand, ich wusste ihren Namen nicht mehr. In so was war ich wirklich schlecht und sie gab mir das Kostüm, damit ich mich umziehen konnte. Offensichtlich war ich etwas spät, weshalb ich versuchte mich schnell umzuziehen, was allerdings gar nicht so einfach war, da ich nicht wusste, wo oben und unten war.

Nach ein paar Minuten hatte ich es dann doch geschafft und wurde von dem Auto abgeholt, welches mich zum Drehort irgendwo zwischen ein paar Blumenfeldern lag.

Als der Drehtag endlich zu Ende ging war ich einfach nur erledigt, dass ganze rumgetanzte und das aufgesetzte Getue vor der Kamera macht einen wirklich kaputt. Das Video handelte von der weiblichen Protagonistin (ich) welche auf einen roadtrip mit Ihren Freundinnen geht, die sich dann streiten und sie ausreift und irgendein Typ sie dann aufsammelt und die beiden verlieben sich. Wirklich sehr gehaltvoll, aber die Leute stehen auf so was meint Ricardo, weshalb ich den Tag mit all diesen fremden Leuten hinter mich brachte.

Ich ließ mich auf eines der weichen Betten fallen, welche es in diesen teueren Hotels immer gibt. Mir persönlich waren die viel zu weich und ich würde es fast bevorzugen auf dem ebenso teueren Boden zu schlafen.

Ich war geduscht, abgeschminkt und komplett fertig mit der Welt. Ich konnte einfach nicht mehr. Dieses falsche herumgetue mit fremden Leuten und der ganze andere Müll. Das war einfach nicht ich. Als ich diesen Song geschrieben habe hatte ich ein komplett anderes Bild im Kopf. Und für mich hätte eine komplett andere Geschichte dazu gepasst, aber auf mich wurde ja natürlich nicht gehört.

Eine Träne lief meine Wange hinunter und ich wischte sie mir mit meinen frisch manikürten Nägeln weg. Vielleicht hatte Louis ja recht. Vielleicht ist das hier wirklich keine Leben. Ich führe es auf jeden Fall nicht mein Leben wird geführt von meiner Mutter und Ricardo und ich durfte noch nicht ein mal mitbestimmen. Ich zog meine beide an meine Brust und ließ den Tränen freien Lauf. Allein oder nur alleingelassen? Ich wusste es nicht, doch Fakt ist, dass ich in diesem Moment niemanden hatte schon seit einer ganzen Weile nicht mehr.

Zwei Tage später fand ich mich am Set von Tommy Hilfiger wieder. Ich persönlich würde nie etwas von Ihnen tragen, aber offensichtlich sagen, dass andere Leute anders. Ich hatte schon das fünfte Outfit an und einen langen Tag hinter mir.

Das nächste Bild war mit ein paar anderen Models. Alle von ihnen hatten lange Beine und große Augen und in diesem Moment fühlte ich mich wirklich hässlich. Ich gehörte hier nicht her. Alle von ihnen waren sehr nett, doch ihre Lächeln waren genauso falsch wie meines. Nach dem das Foto im Kasten war hatte ich noch drei andere Outfits und am Ende des Tages ließ ich mich wieder geschafft in eine viel zu weiches Bett fallen. Und wieder wusste ich nicht wohin ich wollte, was ich wollte und wer ich war, denn diese Person die ich in den letzten Monaten oder sogar Jahren war möchte ich nicht sein.

NIGHTS TO REMEMBERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt