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Song: Crush - Tessa Violet

Bluebell's Sicht

Ich wurde von einem Pling an meiner Fensterscheibe geweckt.

Und dann noch ein Pling.

Als ich die Augen öffnete entgegnete mir die Dunkelheit nur aus dem Fenster kam das Mondlicht.

Pling.

Ja das kam definitiv von meinem Fenster.

Ich stand auf und legte einen Morgenmantel über meine Schultern.

Vielleicht war Rafael ja der der steinchen an meine Fensterscheibe Wurf, also rein hypothetisch.

Als ich mit leisen Schritten am Fenster ankam und es öffnete kam die frische, aber kalte Nachtluft mir entgegen.

Ich blickte nach unten.

Es war fast Vollmond, weshalb alles in ein weißes Licht getaucht wurde.

Und da unter meinem Fenster stand tatsächlich Rafael.

Das war ja fast so wie bei Romeo und Julia.

„ Hey Romeo was willst du den so spät hier?"

Ich versuchte zu flüstern, damit Onkel Benjamin nicht wach wurde.

Er war zwar echt cool und erlaubt mir so viel, aber ich denke nachts mit Jungs an Seen zu fahren würde auch seine Grenzen überspringen.

„ Hast du Lust runterzukommen?"

Ich blickte auf die Uhr.

3:50 Uhr

„ Warte ich bin gleich da."

Ich schnappte mir in der Dunkelheit einen Pulli und Leggings, zog diese an und tippelte dann die Treppe nach unten.

In der Küche versuchte ich mir so leise wie möglich einen Café zu machen, als ich dies erfolgreich geschafft hatte (ich war durch Mary Kates echt gut im Kaffee machen geworden) kippte ich den Kaffee in zwei Becher.

Mit den heißen Bechern in der Hand ging ich zur Haustür und öffnete sie.

Als ich draußen war erkannte ich auch schon Rafael.

Ich ging auf ihn zu und gab ihm seinen Kaffee.

„ Du bist die best danke."

„ Ich weiß doch dass du diese Uhrzeiten ohne Kaffee nicht überlebst."

Ich schlürfte an meinem Kaffee und verbrannte meinen Mund samt Zunge komplett.

„ Aua och manno warum passiert mir das immer wieder?"

Rafael fing an zu lachen und ich versuchte ihn böse anzuschauen, als er sich wieder beruhigt hatte lächelte er mich an.

Seine Augen funkelten dabei. Er war so verdammt schön, vor allem jetzt wo das Mondlicht so auf ihn schien.

„ Also was wollen wir machen? Warum hast du mich geweckt?"

„ Ich dachte, dass wir vielleicht wieder an den See können?"

„ Na dann müssen wir aber los, sonst sehen wir doch den Sonnenaufgang nicht mehr."

Wir fingen an loszulaufen, denn Rafael und ich hatten in den letzten Wochen einen Weg gefunden zu unserem Weg zu Fuß zu kommen.

„ Aber jetzt ehrlich gab es wieder Stress mit deinen Eltern?"

Rafael seufzte.

„ Vielleicht."

„ Möchtest du darüber reden?"

„ Ja doch eigentlich irgendwie schon. Ich will sich aber nicht ausnutzen oder so, irgendwie habe ich das Gefühl du wirst zu meiner Psychiaterin."

Ich stieß einen empörten Laut aus.

„ Psychiaterin? Ich bin deine Freundin... Ähm ich meine eine Freundin und jetzt erzählt."

„ Diesmal ging es gar nicht um mich. Wir haben gegessen und irgendwie ist meine Schwester auf einmal richtig wütend auf meinen Vater geworden. Was natürlich auch irgendwie berechtigt ist angesichts seines Charakters, aber sie ist auf jeden Fall wütend geworden und hat alles gesagt, was sie wohl schon eine Weile zurück gehalten hatte. Sie hat ihn gefragt, warum sie nicht die gleichen Chancen bekommt, wie ich und warum sie das Unternehmen nicht irgendwann führen darf, obwohl sie wirklich die Ambitionen dazu hätte."

„ Okayy und was ist dann passiert?"

„ Mein Vater hat sie angeschrien und sie dann auf ein mal geschlagen. Das war das erste mal, also bei ihr aber dann hat sie ihn gerammt und ihn die Faust ins Gesicht gerammt. Das war voll krass er ist umgefallen und alles."

„ Echt? Hat den überhaupt jemals ihm mal die Stirn geboten?"

„ Nein gerade deshalb. Eigentlich ist sie immer das brave Mädchen, aber offensichtlich bringt sie irgendetwas dazu auf einmal ihre Meinung zu sagen und dafür zu kämpfen."

„ Würdest du dir denn wünschen, dass sie deinen Platz einnimmt."

„ Und wie ich mir das wünsche, also nur, wenn sie das Unternehmen wirklich weiterführen möchte, aber wie gesagt sie schwärmt schon seit Jahren davon. Und dann wäre ich frei und jeder wäre so glücklich. Ich könnte endlich das machen, was ich wirklich in meinem Leben machen möchte und nicht was mein Vater von mir will. Verstehst du was ich meine."

Oh ja das tat ich.

NIGHTS TO REMEMBERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt