Song: eastside - Benny Blanco, Khalid & Halsey
Bluebell's Sicht
„ Entschuldigung nochmal. Ich bin Victoria." „ Und was macht so ein schönes Mädchen nachts alleine an so einem Ort?" Ich setzte mich neben ihn und ließ meine Beine runter baumeln. Das Wasser sah durch die untergehende Sonne bunt und einladend aus, ob man von hier wohl runter springen konnte?
„ Ich wollte noch nicht nach Hause und jemand hat mir die Seen hier empfohlen, deswegen wollte ich einfach mal schauen, ob ihre Schwärmerei auch begründet ist. Und das ist sie es ist wunderschön hier." Er lächelte und präsentierte dabei eine Reihe weißer Zähne. Er musste sie zehnmal am Tag putzen, anders konnte ich es mir nicht erklären. „ Ja hier ist es wirklich schön. Ich bin oft hier seit Jahren schon. Du bist nicht von hier oder? Ich habe dich noch nie gesehen."
„ Nein ich komme aus New York und mache Ferien bei meinem Onkel." Er nickte und blickte wieder nach unten. „ New York? Wow! Ich glaube ich könnte dort nicht wohnen. Mir ist es dort viel zu laut und voll." „ Mir um ehrlich zu sein auch. Ich liebe New York, aber ich möchte nicht für immer da leben. Ich möchte irgendwann mal in eine kleine Stadt, wie diese hier ziehen an einem See oder dem Meer und mein Leben dort verbringen." Das hatte ich noch niemandem erzählt. Ich wusste auch nicht, warum ich es gerade ihm erzählt hatte.
„ Ich auch. Zwar nicht diese Stadt hier." Irrte ich mich oder klang er ein bisschen verbittert? „ Aber irgendeine andere vielleicht auch gar nicht in den USA sondern in Kanada oder vielleicht Schottland oder so." „ Und warum nicht diese Stadt hier." Er blickte mich mit seinen hellbraunen Augen so intensiv an, dass ich mich zwingen musste nicht wegzuschauen. „ Mein Vater!" „ Darf ich fragen warum?" „ Ach nicht so wichtig." natürlich war es wichtig.
„ Weißt du in New York erwartet mich auch meine Mutter, weshalb ich einfach weg musste." das stand jetzt zwar nicht wirklich in den Dokumenten, die ich auswendig gelernt hatte, aber diesen Jungen würde ich doch eh nie wieder sehen. Was machte es da schon?
„ Sie ist der totale Kontrollfreak, da musste ich weg, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist." „ Warum, was kontrolliert deine Mutter den schon: deine Schularbeiten und Hausaufgaben?" das klang doch tatsächlich etwas abwertend, ach wenn er nur wüsste. „ Mit der Schule bin ich schon vor einem Jahr fertig geworden. Ich wurde zu Hause unterrichtet. Sie hat unter anderem das kontrolliert, aber auch mein Essverhalten, was ich anziehe, die Leute mit denen ich mich abgebe und einfach alles andere."
„ Das ist doch halb so schlimm. Mein Vater führt dieses große und ach so tolle Unternehmen und ich soll irgendwann der Chef davon werden, worauf ich überhaupt gar keine Lust habe. Ich würde viel lieber mein Leben damit verbringen Bücher zu schreiben und eine Familie zu haben, aber er meint so was wäre nur für Versager und ich muss mein ganzes Leben damit verbringen eine Firma leiten, deren Prinzipien einfach komplett gegen meine eigenen spricht und das will ich eigentlich nicht, aber er meint die komplette Kontrolle über mich zu haben. Da ist deine Mutter nichts dagegen." meine Mutter vielleicht nicht, aber Ricardo bestimmt doch auch bei mir schon seit Jahren, was ich zu tun und zu lassen habe.
„ Und was sagt deine Mutter dagegen?" Er lacht frustriert auf. „ Solange sie vom Geld meines Vaters leben kann ist sie komplett zu Frieden mit meiner Erziehung. Ich bin ihr egal. Sie kümmert sich eigentlich nur darum, dass ich mich bei ihren Freundinnen und deren Männern einschleime und den netten braven Sohn spiele." es klang irgendwie verbittert, aber ich an seiner stelle wäre wahrscheinlich genauso verbittert, wie er.
„ Bitte habe jetzt kein Mitleid mit mir. Das kann ich nicht ertragen." „ Wow du bist ja heute ganz schön pessimistisch. Wenn du diesen Traum vom schreiben hast, dann Kämpfe gefälligst dafür. Tauch ab, sodass dich dein Vater nicht findet und veröffentlich die Bücher unter einem anderem Namen oder mache sonst was. Kämpfe für deinen Traum, solange du noch einen hast." Er blickte wieder zu mir und seine Augen schimmerten. Wow die Stimmung ist ja ziemlich deprimierend.
„ Denkst du man kann hier runter springen?" ich zeigte nach unten. „ Klar!" und jetzt passierte etwas, was ich nie von mir erwartet hätte. Ich zog mein T-Shirt und meine Hose aus und stand auf einmal nur noch in Unterwäsche vor ihm. Ok so selbstbewusst war ich dann eigentlich doch nicht, weshalb ich mich blitzschnell nach unten fallen ließ. Ich hatte nicht einmal mehr die Zeit dafür einen Schrei rauszulassen, da traf ich schon mit meinen Füßen auf der kalten Wasseroberfläche auf. Oh Gott war das kalt.
Ich konnte nicht mal richtige auftauchen, da hörte ich schon den nächsten Körper auf das Wasser klatschen. Ich tauchte nach oben und lachte auf. Wow was war den heute los mit mir. Erst machte ich zwei Freundinnen und jetzt sprang ich halbnackt mit einem komplett fremden Typen ins Wasser. Ich war wahrscheinlich wirklich nicht mehr Bluebell sondern Victoria und die war wohl besonders mutig.
„ Wow das Wasser ist verdammt kalt." Rafael lachte auf und schwamm langsam auf mich zu. „ Das sind die Seen hier immer." Als er vor mir angekommen ist sprang er nach oben und drückte meinen Kopf unter Wasser. Ich versuchte mich frei zu kämpfen und als er mich endlich wieder hoch ließ schnappte ich nach Luft. „ Du kleiner ***. Das kriegst du so was von zurück." ich versuchte auch ihn nach unten zu drücken, aber ich war einfach zu schwach und am Ende war er es der mich mit beiden Händen festhielt, weil ich auf ihn gesprungen bin. Man hatte der Typ Kraft. Er putze nicht nur andauernd seine Zähne, sondern machte dazu noch Massen an Liegestützen und Sit ups.
„ Na was willst du jetzt machen?" Er lachte mich ganz offensichtlich aus. Ich strampelte mit Beinen und Armen, doch konnte mich nicht aus seiner Umklammerung retten. Er löste seine Arme und ich glitt langsam an ihm hinunter. Unsere Körper berührten sich und wir schauten uns in die Augen. Blau traf braun. Und ich empfand gerade den großen Drang ihn zu küssen. Ich schaute auf seine vollen roten Lippen und entschied mich dazu, schließlich war ich nicht mehr bluebell, sondern Victoria und die küsste jeden den sie wollte.
Und genau deswegen drückte ich meine Lippen auf seine.
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NIGHTS TO REMEMBER
Teen Fiction»I never want to stop making memories with you.« - Pierre Jeantly Bluebell Jones ist seit Jahren eine berühmte Sängerin, Schauspielerin und Model. Sie ist in diesen Job hineingeboren worden. Ihre Familie steht selber an den unterschiedlichsten Stel...