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Song: my boy - Billie Eilish

Bluebell's Sicht

Ich wusste gar nicht, wie viel ich verpasst habe.

Ich würde meine Leben nie mehr so wie vorher sehen, denn jetzt war endlich nach langer langer Zeit Spongebob Schwammkopf in mein Leben getreten und ich werde ihn niemals mehr loslassen.

Wir hatten gestern gefühlt zweihundert folgen bis spät in die Tiefe Nacht geschaut und irgendwie waren wieder alle bei mir eingeschlafen.

Außer Rafael, denn wir sind nachdem alle ruhig schliefen an den See am Haus gegangen.

Eigentlich mit der Intention nur mal kurz Luft zu schnappen.

In so einem Kissenzelt kann es nämlich verdammt stickig werden.

Doch irgendwie liegen wir jetzt unter dem Sternenhimmel und warten gespannt auf Sternschnuppen.

„ Und wie gefällt es dir hier bisher so?"

„ Es ist perfekt. Die Leute, die Seen, Benjamin, Mary Clare, du."

„Was?"

Upsi. „ Ach nichts. Nein ich finde es wirklich schön hier. So könnte ich leben. Ich möchte nicht zurück nach New York, dort wartet doch eh nur meine Mutter und jede Menge Arbeit auf mich."

Ich seufzte.

„ Wenigstens hast du jetzt eine Auszeit. Ich müsste eigentlich, wenn es nach meinem Vater gehen würde bis spät in die Nacht an meinem Schreibtisch sitzen und neue Konzepte für diese sch*iß Firma entwerfen. Aber darauf habe ich einfach keine Lust, dass ist nicht das Leben, was ich leben möchte und das versteht mein Vater überhaupt nicht."

„ Aber es geht doch überhaupt nicht darum, was dein Vater will, sondern was du willst. Er kann doch nicht einfach so bestimmen, was du mit deinem Leben anfangen möchtest, denn es ist doch schließlich dein Leben und das sollte niemand anderes leben, außer du selber."

Welch eine Ironie, dass das gerade von mir kommt, wo ich doch selber keine seit besser bin.

„ Aber so einfach ist das nicht Victoria. Mein Vater zählt auf mich. Ich bin der einzige Erbe."

Er legte einen seiner Arme um mich.

„ Aber hast du denn nicht eine Schwester?"

„ Du meinst Cami? Sie wäre wirklich perfekt für diesen Job, doch mein Vater dieses Schwein meint, dass Frauen an dieser Führungsspitze nichts zu suchen hätten."

„ Und deine Schwester würde deinen Job gerne übernehmen?"

„ Ja sie lebt für dieses Unternehmen und möchte schon seit sie fünf ist meinem Vater bei seiner Arbeit helfen. Doch er ist so ignorant und wertschätzt die ganzen Dinge, die Cami schon für dieses Unternehmen gemacht hat überhaupt nicht. Nicht auch nur ein einziges kleines Bisschen."

„ Wow dein Vater scheint ja wirklich kein sonderlich angenehmer Zeitgenosse zu sein."

Er lachte auf.

„ Nein das ist er definitiv nicht."

„ Und deine Mutter?"

„ Was soll mit ihr sein?"

„ Sie tut gar nichts dagegen?"

Jetzt ist sein Lachen ein wenig verbittert. Ich dachte wirklich mein Leben wäre nicht wirklich erstrebenswert, doch mit ihm würde ich nicht tauschen wollen.

Durch was er alles durchgeht und durchgehen musste kann und will ich mir gar nicht vorstellen.

Und dabei ist er doch noch so jung.

Ich habe das Gefühl, dass wir uns seit Jahren kennen würden, doch eigentlich sind seit unserem Zusammentreffen nicht weniger als ein paar Tage vergangen.

Und trotzdem fühle ich mich ihm so nahe, wie noch nie einer anderen Person.

„ Meine Mutter? Sie ist doch glücklich so lange sie die neue Kollektion von Chanel und dem ganzem Zeug hat und damit vor ihren verblödeten Freundinnen rumprahlen kann."

In diesem Moment verstand ich, dass sich wahrscheinlich noch nie einer Person wirklich um ihn gesorgt und gekümmert hatte.

Das fand ich verdammt traurig, weshalb ich ihn in den Arm nahm und weiter nichts sagte.

Auf ein mal entdeckte ich etwas am Nachthimmel.

„ Guck mal da." ich zeigte empor des Himmels. „ Eine Sternschnuppe. Schnell wir müssen uns etwas wünschen."

Ich kniff die Augen zusammen, nur um sie kurz danach wieder zu öffnen.

„ Und was hast du dir gewünscht?"

Ich schnappte empört Nacht Luft.

„Rafael das darf man doch niemandem verraten, sonst geht es nicht in Erfüllung."

Er hob abwehrend die Hände, offensichtlich war er ganz froh, dass wir das Thema gewechselt hatten, denn jetzt musste er wieder grinsen.

„ Das wusste ich nicht. So einen Fehler werde ich nie mehr wieder begehen."

„ Das will ich auch schwer hoffen."

Wir ließen uns auf unsere auf den Boden gelegte Jacken fallen und schauten uns gegenseitig in die Augen.

Ich wünsche, dass dieser Sommer niemals endet!

NIGHTS TO REMEMBERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt