"Dad, kommst du? Wenn wir uns nicht beeilen kommen wir nicht mehr im hellen an..." ungeduldig tippte ich auf meiner uhr herum und zog die lederjacke etwas enger um mich. "ich zieh nur eben meine Jacke an... Starte schonmal den Motor" hörte ich aus dem Haus und stieg mit einem stöhnen in den van. "hab Nachsicht mit ihm... Er ist nur aufgeregt." hörte ich von den hinteren Sitzen. "Ja ich weiß Tante Ellen. Er will nichts vergessen." ich legte meinen Kopf aufs Lenkrad und schloss einen kurzen Moment die Augen. Ich hatte vergangene Nacht kaum geschlafen, auch ich war aufgeregt, Onkel Abe endlich wiederzusehen... Dad legte die letzte Tasche mit Proviant in den Kofferraum und setzte sich neben mich auf den Beifahrersitz, auf seinem Gesicht ein großes grinsen. Er hatte seinen Bruder nicht mehr gesehen, seit er damals vom Militär einberufen wurde und seine Frau Ellen und die Kinder alleine in Houston zurück gelassen hatte. Sie war tatsächlich mit Autos und zu Fuß von Houston bis zu uns gekommen, in der Hoffnung endlich jemanden zu treffen der nicht infiziert oder tot war... Tante Ellen hatte so viel elend auf ihren Weg gesehen dass es mich erstaunte, dass sie sich überhaupt noch aus dem Haus traute. Neben mir faltet dad die große Karte auseinander, auf der rot die Route eingezeichnet war, welche wir fahren mussten, ich schätzte dass wir zwischen 10 und 12 Stunden unterwegs waren. Langsam fuhr ich aus unserer einfahrt heraus und fuhr der gerade aufgehenden Sonne entgegen.
"und du meinst dass er noch da ist? Was ist wenn er umstationiert wurde?" fragte ich nach einiger Zeit, offenbarte meine offenen Zweifel an der Annahme, dass Onkel Abraham nach all der Zeit immernoch in seinem Militärstützpunkt war. "Er wird da sein... Abraham ist sergeant, er würde seine Männer niemals im Stich oder alleine lassen, wenn er einmal Fuß gefasst hat setzt er seinen dickschädel durch." Ellen sah zuversichtlich aus dem Fenster und zählte mit Becca und AJ, meinen cousins, autos in rot und grün. Tante Ellen's Zuversicht Teile mein dad ebenfalls, er hatte schon gestern angefangen Taschen zu packen und Vorräte zu sammeln, Familienalben und erbstücke aus den Schubladen zu kramen. Dad hatte entschlossen, bei ihm zu bleiben, das wusste ich auch ohne dass er es mir gesagt hatte... Aber wollte ich auch bei Onkel Abe bleiben? War er vernünftig ihn zu suchen und unser sicheres Vorstadtörtchen zu verlassen, ohne Gewissheit dass wir ihn finden würden? Onkel Abe war ein schlauer und einflussreicher Mann, er hatte sicherlich die Möglichkeit Ellen oder dad ein Zeichen zu geben, dass er noch lebte und dass es ihm gut ging...
"die nächste einfahrt müssen wir nehmen..." hörte ich dad neben mir sagen und ich schlängelte mich zwischen den etlichen liegengebliebenen Autos vorbei, die auf der fahrbahn verteilt waren. Wir waren erstaunlich gut durchgekommen und hatten innerhalb von knapp 9 Stunden die Sperrgebiete erreicht. Nach Ellen's Angaben war Onkel Abe hierher stationiert worden. Kaum hatten wir die Ausfahrt befahren, wurde die Straße wieder sauberer und es waren weniger Autowracks zu erkennen. "sind wir hier richtig? Es müssten doch überall Truppen sein und so..." ich sah von der Straße und durchsuchte flüchtig die Umgebung nach irgendeinem Lebenszeichen vom Militär ab, nach trucks oder Panzern... Aber abgesehen von den verwüsteten Geschäften und Straßen war nichts zu sehen. Tante Ellen lehnte sich über die schlafende becca und sah sich ebenfalls die Umgebung an. "Ja hier müsste es sein..." "Kimberly, Ellen, seht mal da vorne! Das sieht aus wie ein Zaun." Dad unterbrach Tante Ellen und diese lehnte sich sofort nach vorne, um besser sehen zu können. Dad hatte recht, langsam konnte man zwischen den Gebäuden einen ca 4 Meter hohen Zaun erkennen. Ich fuhr langsamer und als wir aussteigen, um uns genauer umzusehen, konnte man die deutlichen Löcher in dem Zaun kaum übersehen... Hier hatte es offenbar Aufstände gegeben, die umliegenden Scheiben der Läden und Häuser waren zerbrochen und auch die Autos, die geparkt am Straßenrand standen, waren schwarz und rosteten. Ich sah mich zu meinem dad um, welcher vergebens in den umliegenden Trümmern nach etwas nützlichen suchte. Hier war kein Militär. Ellen hielt AJ und becca in den Armen und die drei gingen gemeinsam durch die verlassene Straße, folgten mir dann durch eines der Löcher im Zaun. "ABRAHAM?" rief sie plötzlich, worauf ich zusammenzuckte und mich panisch umsah. "Tante Ellen! Wir sollten lieber leise sein, solange wir nicht wissen was hier passiert ist..." sollte hier noch etwas, oder jemdand, sein, hatte es uns gehört. Schnellen Schrittes ging ich zu meinen Vater, welcher gerade dabei war sich ebenfalls durch das Loch zu quetschen "Dad, hier ist niemand. Wir sollten umkehren bevor wir angegriffen werden." ich sprach so leise wie möglich, damit Tante Ellen nichts mitbekam... Es war für sie sicherlich schwer zu begreifen, dass Abraham nicht mehr hier war. "Nein er ist hier... Er muss hier sein." sprach dieser nur, schob mich beiseite. "Aber dad... Das ist alles schon lange verlassen, wenn hier noch jemand ist, dann sind es infizierte oder tote! Wir sind nicht so weit gefahren um zu sterben." erneut sah ich mich um, bereit zu kämpfen oder zu fliehen wenn eines der Monster angreifen würde.
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//Vorsicht// (the walking dead / Negan FF)
Fiksi PenggemarVorsichtig. So würde sich Kimberly wohl beschreiben. Denn Vorsicht retten, kann retten, hätte retten können, in einer Welt die nicht mehr die gleiche ist. Monster streifen durch die Straßen, Menschen sterben und Menschen leiden. Sie ist alleine auf...