Eine der Sklavinnen von Kate hat mich geweckt, nachdem ich auf dem Bett in dem roten Zimmer eingeschlafen bin, so erschöpft war ich. Sie hat mich ganz vorsichtig von den Ketten befreit und mir geholfen in mein Zimmer zu kommen.Ich war noch zu verschlafen um mich dafür zu schämen, dass ich immer noch nackt war.
Jetzt hat sie mich allein in dem riesigen Zimmer gelassen. Ja. Es ist wirklich riesig. Das ganze Zimmer ist weiß gehalten, nur das Bett ist dunkel, sieht aber unheimlich bequem aus. Der Rest des Zimmers ist relativ leer. Ein kleiner Schrank steht an der Wand, aber ich bin zu erschöpft, um mir anzusehen, was in ihm verborgen ist.
Am liebsten würde ich gleich ins Bett fallen und einfach weiter schlafen, aber eine Tür an der linken Wand, die zwischen dem Schrank und einem kleinen Schreibtisch ist, zieht ihre Aufmerksamkeit auf mich.
Langsam gehe ich darauf zu und betrete mein erstes eigenes Badezimmer.
Es ist nicht besonders groß, aber es hat eine Toilette, ein Waschbecken und sogar eine Dusche. Alles sieht gepflegt und sauber aus. Der weiße Stein hat keine Verfärbungen, oder Flecken und der metallene Wasserhahn funkelt, als wäre er frisch poliert.
Lächelnd gleitet mein Blick nochmal durch das saubere Badezimmer, bleibt aber an dem Spiegel hängen, der gegenüber der Dusche die Wand in ihrer ganzen Höhe ausfüllt.
Langsam trete ich darauf zu.
Was ich sehe erschreckt mich.
Ich kann nicht glauben, dass das Mädchen da im Spiegel wirklich ich bin.
Natürlich ist es auch groß und schlank mit langen hellroten Locken und blauen Augen, aber sonst scheint sie mir so fremd.
Vorsichtig hebe ich meine Hand und lasse sie über die feinen roten Linien gleiten, die meine Zähne auf meinen Lippen hinterlassen haben.
Fasziniert sehe ich zu, wie die Frau im Spiegel es mir gleichtut.
Zögernd lasse ich die Hand tiefer gleiten. Auf den blauen Fleck an meinem Hals und beobachte die Frau im Spiegel, beobachte mich, dabei.
Meine Brüste und mein Bauch sind übersäht mit roten Streifen und ich zucke zusammen, als meine Finger sie berühren. Das müssen Kates Fingernägel gewesen sein und allein der Gedanke daran, wie ihre Fingernägel über meinen Bauch gefahren sind, bringt die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen zurück.
Erschrocken zucke ich zurück.
‚Du bist aber feucht meine Beverly. Gefällt es dir etwas?‘, klingen Kates Worte in meinem Kopf wieder.
Gefällt es mir etwa wirklich, wenn Kate mir weh tut? Wenn ich ihr glauben kann, dann ist die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen ein eindeutiger Indikator dafür. Aber sowas sollte mir doch gar nicht gefallen, oder? Das ist doch nicht normal! Ich bin nicht normal!
Wieder stehen Tränen in meinen roten, verquollenen Augen und ich drehe mich von dem Spiegel weg. Ich will mich so nicht sehen.
Auf einmal fühle ich mich furchtbar schmutzig.
Verschwommen erkenne ich einen Stapel Handtücher, die auf einem Stuhl neben der Dusche liegen und obendrauf weiße Unterwäsche und ein Nachthemd.
Ohne weiter nachzudenken steige ich in die Dusche und drehe das Wasser voll auf. Angenehm warmes Wasser läuft über meinen Körper, aber trotzdem stelle ich es wärmer. Die roten Stellen auf meinem Körper beginnen immer mehr zu brennen. Irgendwie fühlt es sich an, als würde das heiße Wasser den ganzen Schmutz von meinem Körper brennen. Es fühlt sich so gut an, dass ich gefühlt eine Ewigkeit unter dem Wasser stehen bleibe.
Früher durften wir uns nur alle zwei oder drei Tage mit ein bisschen kaltem Wasser waschen und hatten immer sehr wenig Zeit dafür, aber das hier ist so viel angenehmer.
Je länger ich unter dem heißen Wasser stehe, desto sauberer und besser fühle ich mich, auch wenn mein ganzer Körper wahrscheinlich rot von der Hitze ist.
Irgendwann muss ich aber aus dem Wasser steigen.
Meine Haut ist schon ganz durchgeweicht und ich habe das Gefühl langsam zu verbrennen. Aber so unangenehm wie ich gedacht habe, ist es gar nicht.
Trotzdem sollte ich langsam aufhören. Ich habe schon genug Wasser verschwendet. Kate wird sich sicher nicht darüber freuen, wenn ich so viel Wasser benutze, also steige ich aus der Dusche und wickle mich in das weiche Handtuch, das immer noch auf dem Stuhl lag.
Es ist wirklich weich und kuschlig und ich liebe den Geruch, der von ihm ausgeht. Es riecht wie frische Blumen und ich halte mir ein Eckchen davon direkt an meine Nase.
Es ist so angenehm. Ich will es gar nicht wieder wegnehmen, aber irgendwann wird es auch in dem Handtuch ziemlich kalt und ich schlüpfe schnell in die Kleider, die Kate mir hat hinlegen lassen.
Da das Nachthemd nicht besonders warm ist laufe ich schnell aus dem Bad und kuschle mich in das warme Bett. Es ist so angenehm darin zu liegen. Zwar ist es nicht unheimlich weich, aber auch nicht so hart wie der Boden, auf dem wir bei den Händlern lagen. Irgendwie erinnert es mich an Sophies Bett. Nicht zu hart und nicht zu weich.
Oh Sophie. Bei dem Gedanken an Sophie sticht es ganz komisch in meiner Brust. Ich kann es nicht wirklich einordnen, aber es ist unheimlich unangenehm.
Ich wünschte sie wäre bei mir. Würde mich in den Arm nehmen. Mich an sich drücken. Mich küssen. Ich denke ich liebe sie und ich denke auch, dass ich sie vermisse. Anders kann ich mir das alles nicht erklären. Diesen Schmerz, diese Wünsche…..
Aber was weiß ich schon davon. Ich bin doch nur eine Sklavin, die ihre Gefühle wieder bekommen hat. Ich wünschte ich hätte es nicht, denn es tut nur weh.
Stumme Tränen laufen über meine Wangen. Fast habe ich das Gefühl Sophies zarte Finger würde sie wegwischen, bevor sie mich in ihre Arme zieht und mir sagt, dass sie mich liebt.
Für einen Moment verschwindet die Angst und die Trauer. Da ist nur sie. Ihre warme, weiche Haut, ihr Atem in meinem Ohr. Während ich langsam die Augen schließe, sie immer noch in Gedanken bei mir, wünsche ich mir, dass diese Nacht für immer bleibt.

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Yes, Mylady
RandomBeverly ist ein Sklavin in einer Dystopischen Welt, die lernt was Liebe sein kann. Doch dann wird sie aus ihrem neu gefundenen zuhause gerissen und zu Kate gebracht wird, die ihr das Leben nicht leicht macht und großen Gefallen daran findet ihr weh...