30. Kapitel

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Ich sitze mit Belle in ihrem Spielzimmer und spiele mit ihr. Inzwischen sind wieder ein paar Tage vergangen und Belle wächst schnell, lernt schnell. Inzwischen kann sie sich schon auf den Bauch und auf den Rücken drehen und es ist unglaublich niedlich. Zur Zeit liegt sie auf dem Rücken und greift immer wieder nach meiner Hand, die ich ihr hinhalte. Ihre kleinen Augen leuchten und immer wenn sie meine Hand fängt, fängt sie an zu strahlen und meine Hand in ihren Mund zu stecken. Sie ist so ein unglaublich wundervolles kleine Mädchen und ihr Haare, die jeden Tag länger zu werden scheinen, strahlen in einem wunderschönen, reinen Gold, jedes Mal wenn ein Sonnenstrahl darauf scheint und erinnert mich an Kate. 

„Du hast genauso wunderschöne Haare wie deine Mum mein kleiner Engel", flüstere ich Belle zu und ich habe fast das Gefühl sie könnte mich verstehen, als sie anfängt wie verrückt zu strahlen. „Wo bleibt deine Mum denn eigentlich?", frage ich die Kleine, auch wenn ich weiß, dass sie mir nicht antworten kann, weil sie noch viel zu klein ist. Unsicher sehe ich auf die Uhr. Normalerweise hätte Kate schon vor einer halben Stunde hier sein sollen. Eigentlich verspätet sie sich nie. Das passt einfach nicht zu ihr. Es macht mir Sorgen. Was wenn ihr etwas passiert ist? 

Belle scheint zu merken wie unruhig ich werde und fängt an zu weinen. Es klingt herzzerreißend. „Nicht weinen mein kleines Engelchen. Mummy ist bei dir und Mum ist sicher auch ganz ganz schnell wieder bei uns", versuche ich sie und auch mich selbst zu beruhigen, während ich sie auf den Arm nehme und sie sanft hin und her zu wiegen, damit sie sich beruhigen kann. „Mummy ist bei dir meine Kleine. Ich lasse dich nicht alleine", verspreche ich ihr und drücke sie noch ein bisschen näher an meine Brust, damit sie mein Herz schlagen hören kann. Sofort wird sie ein bisschen ruhiger und auch ich beruhige mich. Immer wieder fallen ihr die Äuglein zu und innerhalb von nur ein paar Minuten ist sie auch schon eingeschlafen. 

Vorsichtig stehe ich auf ohne sie in ihrem Schlaf zu stören und lege sie in ihre Wiege, nur um mich neben sie auf den Schaukelstuhl zu setzten und ihre Wiege zu schaukeln, damit sie auch ja nicht wach wird. 

Ganz leise und vorsichtig öffnet sich die Tür.ICh erschrecke nicht mehr, denn inzwischen bin ich es gewohnt, dass unsere Bediensteten öfter mal einen Raum so betreten, wenn sie einen Auftrag haben und niemanden stören wollen. Als es aber Kate ist, die ganz vorsichtig das Zimmer betritt und die Tür schließt, fällt mir ein Stein vom Herzen und ein strahlendes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Ihr ist nichts passiert. Sie ist gesund und zuhause. Langsam stehe ich auf und laufe auf sie zu um sie ganz fest in den Arm zu nehmen. Sofort merke ich, dass etwas nicht stimmt. Sonst hat sie immer sofort ihre Arme um mich geschlossen und mich an sich gedrückt, aber heute zögert sie und als sie dann die Arme um mich schließt, fühlt es sich gezwungen an. Ihr ganzer Körper scheint sich zu sträuben und sie wirkt steif. 

Erschrocken trete ich einen Schritt zurück. „Was ist denn los mein Schatz?", frage ich sie sofort und sehe sie an in der Hoffnung, dass ihre Augen mir sagen können, was los ist, oder wie ich ihr helfen kann, aber sie scheint nur in die Ferne zu schauen und mich gar nicht wirklich wahr zu nehmen. „Wir haben Post Bev", sagt sie nur und hält mir einen Umschlag entgegen, den sie schon geöffnet hat. Vorsichtig nehme ich die Karte aus dem Umschlag, auf dem in verschnörkelter Goldschrift sowohl Kates als auch mein Name steht. Auf der Karte steht in der selben Schrift wie auf dem Umschlag „Einladung". Einladung wozu? Ich meine, natürlich wird Kate sicher zu vielen Anlässen eingeladen, aber ich glaube nicht, dass die Meisten davon sie auch nur irgendwie aus der Bahn werfen würden. 

Ein leichtes Zittern schleicht sich in meine Hand als ich die Karte aufklappe, um zu lesen was darin geschrieben steht, aber ein kurzer Blick auf die Karte reicht mir vollkommen aus um es zu sehen. Es ist Sophies Geburtstagseinladung. In zwei Wochen, am 21. September feiert Sophie ihren 17. Geburtstag und lädt mich und Kate ein ihn mit ihr zu feiern, auch wenn es wohl eine größere Feier mit sehr vielen Menschen sein wird. Sofort fange ich an am ganzen Körper zu zittern. Sie ist mir einfach unangenehm und seit sie an Kates und meiner Hochzeit war hat sich etwas an ihr verändert. Sie strahlt etwas unheimliches aus, etwas gefährliches. „Müssen wir auf die Feier?", frage ich Kate in der Hoffnung sie würde mir eine Möglichkeit geben Sophie nicht sehen zu müssen. Mein ganzer Körper scheint zu zittern, genau wie meine Stimme. Mir wird übel und ich greife verzweifelt nach Kates Hand. Für einen Moment habe ich das Gefühl Kate würde vor mir zurück zucken, aber dann zieht sie mich zu sich und hält mich ganz fest. „Es tut mir unglaublich leid meine Süße, aber ich bin ihre Patentante. Wir können es uns nicht leisten nicht hinzugehen. Das würde uns ziemliche Probleme machen. Es tut mir leid." Sie ist ruhig, streicht über mein Haar, aber irgendwas stimmt nicht. Irgendetwas an ihrer Stimme, der Art wie sie mich berührt stimmt nicht. Aber ich kann nicht genau sagen, was es ist. Und Kate wird es mir nicht sagen, so genau kenne ich sie inzwischen. Vielleicht ist es auch wirklich nur die Vorstellung auf diese Feier gehen zu müssen, die ihr zusetzt, auch wenn ich es kaum glauben kann. Der Grund scheint einfach viel zu klein, aber ich kann es beim besten Willen nicht sagen und wenn ich sie jetzt weiter frage, wird sie sauer werden, das weiß ich jetzt schon und das will ich nicht riskieren, denn wenn sie sauer wird, ist es für niemanden in ihrer Nähe sonderlich gut. Wahrscheinlich würde sie es nur wieder an Kathryn oder einer der anderen Sklavinnen auslassen und das will ich verhindern. 

Widerwillig trete ich aus ihren Armen, die sich in diesem Moment mehr wie ein Gefängnis anfühlen wie ein sicherer Hafen und nicke, die Augen zu Boden gerichtet. Langsam gehe ich zum Bettchen unserer Kleinen und hebe sie hoch. „Schau mal wie schön sie schläft mein Schatz", versuche ich Kate mit einem falschen Lächeln vorzuspielen, dass alles gut ist, auch wenn es eher misslingt, aber Kate sagt kein einziges Wort dazu, sondern sieht nur das kleine Mädchen in meinen Armen an und ich sehe an ihrem Lächeln wie gequält es ist. „Unsere süße Maus", haucht Kate und beugt sich vor, um der Kleinen einen vorsichtigen Kuss auf die Stirn zu hauchen, ohne dass sie aufwacht. „Ich brauche ein bisschen Zeit für mich mein Schatz", sagt sie zu mir und küsst meine Wange, bevor sie ohne ein weiteres Wort das Zimmer verlässt. Irgendetwas stimmt nicht. Irgendwas geht gerade gewaltig schief. So war Kate noch nie... So.... So abweisend. Nicht mal als ich noch ihre Sklavin war habe ich mich ihr so fern gefühlt. Aber das wird sich sicher wieder legen, sobald sie sich wieder beruhigt hat und spätestens heute Abend werden wir über alles reden und spätestens dann wird alles wieder so himmlisch sein wie immer.


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So meine Lieben, 

das neue Kapitel ist endlich auch mal da. Ich hoffe es gefällt euch und ihr seid mir nicht allzu böse.

Eure Bevi


Yes, MyladyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt