32. Kapitel

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Die Zeit bis zu Sophies Party ist gekrochen wie eine Schnecke. Heute ist es endlich soweit. Ich weiß nicht, wie lange ich meine Frau schon nicht mehr wirklich gesehen habe. Abends wenn sie nach Hause gekommen ist, hat sie immer nur Isabelle begrüßt und ist dann gleich in ihr Arbeitszimmer gegangen und ich weiß nicht, ob sie nicht auch dort geschlafen hat. Ich habe mich auch nie getraut es zu betreten. Ich wollte sie nicht noch weiter verärgern. Was auch geblieben ist, ist die Leere in mir. Nur meine kleine Belle scheint es immer wieder zu schaffen für ein paar Sekunden eine Regung in mir zu provozieren, aber nach ein paar Minuten übernimmt die Leere wieder. Sie wird so schnell größer und inzwischen setzt sie sich schon mit meiner Hilfe immer wieder auf. Ich würde Kate so gerne fragen ob es normal ist, dass die Kleine so schnell lernt, sie ist doch erst einen Monat alt. Sollte sie da nicht eigentlich nur liegen können, vielleicht ihr Köpfchen ein bisschen heben? Ich weiß, sie ist kein gewöhnliches Kind. Kate hat sich ihre Gene selbst ausgesucht, aber ist das denn wirklich möglich, dass sie es dann so unfassbar schnell lernt? Seufzend wende ich meinen Blick von Belle ab und stehe auf. Stumm weise ich Kathryn an auf Belle aufzupassen. Keiner anderen der Sklaven traue ich mit meiner kleinen Prinzessin. Wenn ihr etwas zustoßen würde.... Sie ist doch alles was ich jetzt noch..... Schluchzend wende ich mich ab und verlasse das Zimmer, während Kathryn Belle auf den Arm nimmt und sie davon ablenkt, dass ihre Mummy gerade weinend aus dem Raum gelaufen ist. Schnell laufe ich durch das Anwesen in mein Schlafzimmer, werfe mich aufs Bett, um zu weinen. Zu weinen, weil ich Kate verloren habe. Die Frau, die ich über alles lieben gelernt habe. Die Frau, die mein Herz zwar erst gebrochen, aber dann geheilt und beschützt hat, der ich es zu Füßen gelegt habe. Die Frau, die ich verloren habe, ohne zu wissen warum. Dieser Schmerz scheint nicht besser zu werden, sondern nur immer schlimmer. Mit jedem Moment wird er schlimmer. Ich will, dass es aufhört. Bitte, es soll aufhören. Ich will sie wieder haben. Ich liebe sie doch.

Ich weine, bis keine Tränen mehr kommen wollen. Bis ich alle meine Tränen aufgebraucht zu haben scheine, aber das habe ich schon oft gedacht, nur um ein paar Stunden später wieder in dieser Verfassung zu sein. Erschöpft drehe ich meinen Kopf zur Seite, um auf die Uhr zu sehen. Um 19:00 müssen wir doch auf Sophies Geburtstagsfeier sein und ich will wissen, ob ich so lange geweint habe, dass ich mich schon fertig machen sollte. Vielleicht auch, um zu sehen, ob Kate schon zuhause sein sollte, oder ob sie noch ganz sicher in der Arbeit ist. Es ist erst 3 Uhr. Noch vier Stunden. Kate wird frühestens in zwei Stunden kommen, sich schnell fertig machen, bevor wir fahren. Obwohl ich noch Zeit hätte liegen zu bleiben setze ich mich auf. Unschlüssig was ich jetzt tun sollte, lasse ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen, bis er an der Kommode hängen bleibt. Ein kleines, schwarzes Kästchen steht darauf. Ganz unscheinbar nur. Ich muss es heute Morgen beim Aufstehen wohl übersehen haben. Neugierig stehe ich auf und gehe darauf zu. Unter dem Kästchen liegt ein weißer Umschlag. Vorsichtig hebe ich es hoch, um den Umschlag zu nehmen. ‚Für meine über alles geliebte Beverly' steht in Kates ordentlicher Schrift darauf. Zögernd lege ich den Umschlag beiseite und greife nach dem Kästchen. Ganz vorsichtig öffne ich den Deckel. Für einen Moment verschlägt es mir den Atem. In der Schachtel liegt eine ganz feine Goldkette mit einem aus einem Diamanten geformten Herz als Anhänger, der im einfallenden Licht in allen Regenbogenfarben leuchtet und passende Ohrringe dazu. Das musste ein Vermögen gekostet haben. Skeptisch stelle ich die Schachtel wieder auf die Kommode und greife noch einmal nach dem Umschlag. Mit zitternden Fingern öffne ich ihn und hole das darin versteckte Blatt heraus. Langsam beginne ich zu lesen:

Meine über alles geliebte Bevely, meine wundervolle Frau,

ich weiß die letzten Wochen habe ich dir viel unrecht getan und dir oft sehr weh getan. Ich habe dir das Gefühl gegeben dich nicht mehr zu lieben und es tut mir so unfassbar leid mein wunderschöner Schatz. Ich liebe dich. Liebe dich, wie ich es die ganze Zeit schon tue. Ich weiß selbst nicht, was in den letzten Wochen mit mir los war. Ich glaube die Einladung von Sophie hat mich doch mehr verunsichert, als es hätte sollen. Ich weiß doch, dass du sie nicht mehr liebst. Ich weiß, dass deine Liebe mir gilt und keiner Anderen. Ich hätte nicht an dir Zweifeln dürfen mein Schatz. Bitte nimm diesen Schmuck als Entschuldigung, auch wenn ich weiß, dass er niemals wieder gut machen kann, was ich dir die letzten Wochen angetan habe. Sie sind auch ein Geschenk für den heutigen Abend. Der Schmuck ist fast so schön und fein wie du, mein wundervoller Engel. Ich hoffe so sehr, dass du mir die Möglichkeit gibst meine Fehler wieder gut zu machen.

In Ewiger Liebe

Katherine

Tränen laufen über meine Wangen. Kate liebt mich.Meine wundervolle Kate liebt mich noch. Sie liebt mich und sie möchte noch mitmir zusammen sein. Eine unglaubliche Freude erfüllt mich. Es ist fast, als hättesie mir niemals weh getan. Als wären die letzten zwei Wochen wie ausradiert. Sieweiß, dass sie einen Fehler gemacht hat, hat es eingesehen und es wird nichtmehr passieren. Sie wird es wieder gut machen. Mehr kann sie doch jetzt nichttun. Ganz vorsichtig nehme ich die Kette aus der Schachtel, lege die Schachtelwieder auf den Tisch und lege die Kette vorsichtig um meinen Hals. Erst dann nehmeich die Ohrringe heraus und tue sie an ihren Platz. Es fühlt sich unfassbar gutan den Schmuck zu tragen, den meine Frau mir geschenkt hat. Erleichtert legeich meine Hand auf den Herzförmigen Anhänger, welcher jetzt seinen Platz aufmeiner Brust gefunden hat. Diesmal glücklich Lächelnd verlasse ich mein Zimmer umnoch etwas Zeit mit Belle zu verbringen, bevor ich mich für die Feier fertigmachen muss.

Yes, MyladyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt