Eingewickelt in eine weiche rosafarbene Decke hält Kathryn ein kleines Baby in ihren Armen, das, den Kopf zur Seite gedreht, neugierig durch die Gegend zu schauen scheint, die kleinen Händchen zu Fäusten geballt.
Langsam und vorsichtig beugt Kathryn sich runter zu uns und legt das kleine Wesen in Kates Arme. Wie in Trance strecke ich meine Hand nach dem Köpfchen dieses kleinen Engels aus, der lächelnd in Kates Gesicht sieht und nach ihrem Gesicht zu greifen scheint. Kurz bevor meine Hand jedoch ihr Ziel erreicht, zucke ich zurück. Die Kleine scheint so klein, so zerbrechlich. Ich habe Angst ihr weh zu tun. „Keine Angst Beverly. Sie ist nicht so zerbrechlich, wie sie aussieht“, reißt mich die Stimme meiner Frau aus der momentanen Trance und ich reiße meinen Blick von diesem kleinen Wunder ab, um in Kates Gesicht zu sehen, die mich aus strahlenden Augen ansieht. Immer noch nicht ganz sicher strecke ich meine Hand noch ein klein wenig mehr aus, bis sie federleicht die weiche, warme Haut der Kleinen berührt. Kate legt ihre Hand auf meine, nimmt mir die Angst der Kleinen weh zu tun. Ein paar Minuten sitzen wir hier in vollkommener Stille. Das einzige Geräusch die Laute, die aus dem Mund des kleinen Mädchens kommen.
„Möchtest du unsere Tochter mal halten?“, fragt Kate leise in die Stille und für einen Moment bleibt mein Herz stehen, als Kate das ausspricht, was ich die ganze Zeit nur vermutet habe. Sie ist nicht einfach irgendein Baby, das Kate gefunden hat. Es ist unsere Tochter. Kates und meine. Mein Baby. Tränen rinnen ungehindert aus meinen Augen, als ich zaghaft nicke, dann aber den Kopf schüttle, komplett unschlüssig, ob ich das Risiko eingehen möchte ihr vielleicht doch weh zu tun. Aber dann ist die Versuchung doch zu groß und ich nicke, vollkommen unfähig zu sprechen. „Streck die Arme aus“, weist mich Kate ruhig an. Zitternd hebe ich meine Arme an und Strecke sie in Kates Richtung, die die Kleine immer noch in die Decke gewickelt hochhebt und ihr Köpfchen auf meinem rechten Arm platziert. Der Rest kommt auf meinen Beinen zu liegen. Wie aus einem Reflex heraus Winkle ich meinen rechten Arm an, um ihn um das kleine Wesen in meinem Arm zu legen und sie festzuhalten. Wache, blaue Augen sehen mich interessiert an und auf ihr Gesicht legt sich ein strahlendes Lächeln. Schluchzend sehe ich sie an. Sie ist so perfekt. Ein perfektes kleines Mädchen.
Sanfte Finger wischen die Tränen aus meinen Augen, aber immer wieder kommen welche nach. „Sie braucht noch einen Namen mein Schatz“, flüstert Kate und legt ihre Hand auf meinen Arm, der unsere Tochter sicher festhält. „Ich habe ein bisschen nachgedacht“, spricht sie weiter, „Wir können sie nach deiner Mutter benennen.“ Ihre Stimme ist leise, vorsichtig. Sie hat Angst, dass sie ein Thema anspricht, das mir weh tun könnte. Aber das muss sie gar nicht. Diesen Moment kann nichts auf dieser Welt trüben. „Isabelle“, hauche ich, den Blick immer noch auf unser kleines Mädchen gerichtet, als würde irgendetwas furchtbares passiertén, wenn ich sie auch nur ein paar Sekunden aus den Augen lasse. „Das ist ein wunderschöner Name Bev“, sie macht eine kleine Pause. „Was hältst du von Isabelle Elisabeth?“, fragt sie leise und ich nicke. „Was hältst du von dem Namen meine Kleine?“, frage ich unsere Tochter, die mich nur glücklich ansieht und lacht. „Ich glaube sie mag ihren Namen Kate.“ Glücklich sehe ich meiner Frau in die Augen. Ich habe die Vermutung, dass Elisabeth der Name ihrer Mutter ist, aber ich frage nicht nach. Wenn sie es nicht sagen will, dann ist es in Ordnung. Vielleicht liege ich ja auch einfach falsch. Das einzige was zählt ist, dass wir jetzt eine Familie sind. Nicht mehr nur Kate und ich. Isabelle ist jetzt ein Teil davon. „Willkommen in der Familie Isabelle“, flüstere ich und gebe ihr einen vorsichtigen Kuss auf die Stirn.
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Hey Leute,
es ist schon spät, aber ich wollte euch nicht so sehr auf die Folter spannen. Ich will ja nicht grausam sein:)
Glückwünsche gehen an @CTGingerbread fürs richtig raten XD
Eine gute Nacht, wünscht euch
Eure Bevi
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Yes, Mylady
RandomBeverly ist ein Sklavin in einer Dystopischen Welt, die lernt was Liebe sein kann. Doch dann wird sie aus ihrem neu gefundenen zuhause gerissen und zu Kate gebracht wird, die ihr das Leben nicht leicht macht und großen Gefallen daran findet ihr weh...