7. Kapitel 1.Teil

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Hallo Leute. Heute mal ein paar Worte im vorraus.

Ich möchte euch danken, dass wir schon jetzt bei 300 klicks sind. Das freut mich total. Es ist ein sehr aufbauendes Ergebnis😊😊

Kapitel 7 werde ich in zwei Teile teilen, weil es sehr lang sein wird. (Vielleicht werden es auch drei, je nach dem)

Mehr jetzt auch nicht von mir. Viel Spaß beim lesen und bleibt dran👍

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Ich habe geweint auf der Fahrt, während der Regen auf das Dach des Autos geprasselt ist.

Die Männer, die mich abgeholt haben, haben mir die Augen verbunden, sobald wir ins Auto gestiegen sind, damit ich nicht weiß wo ich bin.

Wir sind eine Ewigkeit gefahren, aber vielleicht kam es mir auch nur so vor.

Irgendwann haben wir angehalten.

Eine Autotür die sich öffnet und wieder knallend ins Schloss fällt. Schwere Schritte auf dem Asphalt. Dann wird die Tür auf meiner Seite des Autos geöffnet und ein kalter Wind streicht über meine Knöchel, die von meiner verrutschen Hose nicht mehr bedeckt werden.

Aussteigen.

Mehr Schritte und leise Stimme.

„Komm mit.“

Eine weiche Hand schließt sich um meine und führt mich ins Haus, die Binde immer noch auf den Augen. Gänge um Gänge gehen wir durch dieses anscheinend riesige Haus und unsere Schritte klingen laut auf dem Steinboden über den wir huschen, egal wie sehr ich versuche leise zu sein.

Irgendwann bleiben wir stehen.

„Warte hier“, klingt die Stimme einer jungen Frau hinter meinem Rücken, bevor die Binde von meinen Augen verschwindet.

Langsam versuche ich die Augen zu öffnen, aber sofort muss ich sie wieder schließen.

In dem Raum ist es nicht besonders hell, aber meine Augen scheint schon dieses bisschen Licht unheimlich zu stören. Trotzdem versuche ich es wieder. Blinzle ganz oft, bis ich es schaffe meine Augen offen zu halten. Verdutzt blinzle ich noch mal und immer wieder, aber das Bild vor meinen Augen ändert sich nicht.

Es sieht genauso aus wie in Sophies Zimmer. Dieselben Stühle, derselbe Schrank, dasselbe Bett. Es ist alles gleich. Fast erwarte ich schon, dass Sophie auf einem dieser Sessel sitzt, sich gleich zu mir umdreht und mit ausgestreckten Armen auf mich zu gerannt kommt. Mich in ihre sanften Arme schließt und mich so küsst wie an unserem letzten Abend, aber ich bin nicht in Sophies Zimmer und es wird auch nie wieder so sein, wie ich es mir gerne vorstellen würde.

Ich würde Sophie nie wiedersehen.

Diese Vorstellung ist schlimmer, als alles, was Kate mir antun könnte. Egal was sie tut, egal, wie sehr sie mir weh tut. Solche Schmerzen, kann sie mir nicht zufügen. Das kann sie nicht. Aber es wird leichter. Irgendwie zumindest.

Ich muss nicht mehr weinen, wenn ich an sie denke, auch wenn dieses Zimmer mir fast wieder Tränen in die Augen treibt und mich beinahe dazu zwingt meinen Vorsatz jetzt schon zu brechen.

Gezwungen ruhig versuche ich zu atmen, um die Tränen unter Kontrolle zu bringen, aber viel Zeit habe ich nicht dafür.

Das leise Geräusch einer sich öffnenden Tür, lässt mich zusammenzucken und ich muss dem Drang wiederstehen meinen Kopf zu drehen, um zu sehen, wer gerade gekommen ist. Aber ich darf nicht, also senke ich nur den Kopf.

Ich kann kaum noch atmen, während langsame Schritte auf mich zukommen. Meine Brust ist wie zugeschnürt. Mein Herz scheint irgendwo zwischen meinem Bauch und meinem Hals hin und her zu hüpfen und in meinen Ohren rauscht es.

Ich schließe die Augen in der Hoffnung meinen Körper irgendwie unter Kontrolle zu bringen, aber das scheint ein hoffnungsloses Unterfangen zu sein, denn die Schritte scheinen nur noch lauter in meinem Kopf widerzuhallen und das Rauschen immer penetranter.

„Na meine süße Beverly? Hast du dich schon auf mich gefreut?“ Die Stimme in meinem Ohr klingt widerlich schmierig, während sie direkt in mein Ohr atmet.

Ich spüre, wie ein Kopf sich an meinen legt und Haare kitzeln meinen Hals. Kalte Hände beginnen von hinten über mein Dekolleté zu streichen. Nur ganz leicht und ich spüre sie kaum, aber es reicht, um ein Zittern durch meinen Körper zu jagen.

Ich will ihre Hände wegschlagen. Will nicht, dass sie mich da berührt, aber ich darf nichts dagegen tun. Muss es einfach ertragen.

Ich schließe die Augen. Stelle mir vor, es wären Sophies weiche Hände in meinem Ausschnitt, ihr Atem in meinem Ohr. Es beruhigt mich nicht, aber es fühlt sich viel besser an. Spannung baut sich in meinem Körper auf, ein sanftes Zittern. Aber es ist nicht mehr unangenehm. Es sendet Wärme durch meinen ganzen Körper. Ich öffne meine Lippen, ohne es zu wollen, seufze leise.

Sofort verschwinden die Hände und ein kaltes Lachen dringt an mein Ohr, lässt mich geschockt die Augen aufreißen.

Dieses Lachen….. Ist Kate….?

Nein sicher nicht. Das wäre doch zu viel Zufall, oder?

Kalte Hände auf meinen Armen, die mich ein Stück nach vorne schieben und mich dann schwungvoll umdrehen.

Im ersten Moment bleibt mir die Luft weg. Ich kann mich nicht bewegen, den Blick aus meinen angstgeweiteten Augen auf sie gerichtet. In eisblaue Augen in einem Gesicht umrahmt von langen blonden Locken. Ihr Mund ist zu einem boshaften lächeln verzogen.

„Erkennst du mich noch?“

Die Narbe an meinem Bauch, die noch nie auch nur für ein paar Minuten aufgehört hat weh zu tun, fängt an zu brennen.

Kate ist SIE.
Die Frau mit den blonden Haaren, die mich seit dieser Operation in meinen Träumen verfolgt.

Ich muss hier weg. Weg von ihr.

Ich versuche mich von ihr loszureißen, aber ihr Griff um meine Arme wird immer fester und so sehr ich mich auch winde und zerre, ich komme nicht von ihr los.

Ein leises wimmern kann ich nicht zurückhalten, als ihre Hände noch einmal fester drücken, ihre Fingernägel durch den dünnen Stoff drücken und sich in meiner Haut vergraben.

Ich stehe still, höre auf mich zu wehren. Sie ist stärker als ich. Stärker, als ich es jemals sein werde.

Ich senke gehorsam den Kopf. Sie hat gewonnen.

Sofort lockert sich ihr Griff und der Schmerz in meinen Armen lässt nach. Tränen laufen aus meinen Augen, aber sie sieht sie nicht. Kann sie nicht sehen, weil meine Haltung meine Augen vor ihr verbirgt.

„So ist es gut, nicht wahr Beverly?“ Ihre Stimme soll beruhigend klingen, aber dieser Klang, macht es nur schlimmer. Ich weiß doch, was sie will.

Es wird kommen. Wahrscheinlich dann, wenn ich es nicht erwarte, dann, wenn sie mich schon mit ihrer sanften Stimme in ihren Bann gezogen hat.

Aber ich weiß es. Ich weiß was sie spielt und ich werde nicht darauf reinfallen. Trotzdem nicke ich und spreche die Worte, die ich zu sprechen habe. Gebe ihr Recht. Es ist ja auch wirklich besser, ohne ihre Nägel in meinem Arm.

Ganz vorsichtig beginnt sie über meine Arme zu streichen und der Schmerz lässt nach. Nur langsam zwar, aber sie macht es besser.

„Siehst du? Wenn du brav bist, dann tut es auch nicht weh.“ Ich nicke den Kopf immer noch gesenkt.  „Mein braves Mädchen.“

Sie kommt mir näher, streicht mit ihrer Hand über meine Wange. Ihre Hand ist so kalt, dass es eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper jagt.

Alles in meinem Körper drängt danach wegzulaufen, aber ich halte diesen Instinkt klein, bleibe ganz ruhig stehen, auch wenn jede Faser meines Körpers angespannt bleibt, bereit zu fliehen, sobald ich es ihm gestatte.

Wieder sind ihre Hände auf meinen Armen. Drängen mich zurück. Sie geht schnell. So schnell, dass ich fast über meine Füße stolpere, aber ich schaffe es. Schaffe es, bis eine Kante in meine Kniekehlen schlägt.

Dann falle ich.

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1253 Worte

Yes, MyladyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt