12. Kapitel

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Ich bin nicht alleine, als ich aufwache. Jemand sitzt neben mir.

Panisch öffne ich die Augen. Kate sitzt hier, neben mir auf meinem Bett.

Ich zucke zurück, als sie die Hand nach mir ausstreckt. Sie will mir dich nur wieder weh tun. So weh wie gestern. Bilder von gestern bahnen sich ihren Weg vor meine Augen. Bilder wie Kate diese Ratte in der Hand hält, mir immer näher kommt. Ich fange wieder an zu zittern und versuche Distanz zwischen Kate und mich zu bringen, aber selbst eine kleine Bewegung lässt mich vor Schmerzen wimmern.

Kate lässt ihre Hand wieder sinken und ich beruhige mich wieder etwas, auch wenn mein Herz mir immer noch bis zum Hals schlägt und ich ihren Körper mit meinen Augen fixiere, falls sie doch noch auf die Idee kommt mir weh zu tun.

„Es ist in Ordnung Bev. Ich lasse dich heute in Ruhe.“ Sie klingt anders als gestern. Ruhiger, aber auch traurig und verletzt, denke ich, aber ich kann mich ja auch täuschen. Ich habe dovh eigentlich wenig Ahnung von dem Ganzen. Da sollte ich nicht anfangen mich darauf zu verlassen.

Deshalb habe ich Angst vor ihr. Panische Angst.

Warum sitzt sie auf meinem Bett? Was will sie von mir? Wenn sie doch sagt, dass sie mich heute in Ruhe lasse will, warum sitzt sie dann hier? Kann sie dann nicht einfach wieder gehen?

„Bev ich....“, sie stockt kurz, „ich hätte ihn nie losgelassen Bev. Ich schwöre es dir. Ich..... ich bin zu weit gegangen. Bitte Bev. Sag etwas.“ Ihre Stimme klingt so verzweifelt, so flehend. So gar nicht nach ihr.

Was will sie damit bezwecken? Ich glaube ihr nicht. Ich glaube ihr weder ihre Worte, noch ihre Sorge, oder ihren Tonfall.

Ich glaube ihr nicht, dass sie dieses widerliche Vieh nicht losgelassen hätte. Sie genießt es viel zu sehr mich leiden zu sehen. Sie will mit mir spielen.

Das ist es.

Sie spielt mir vor, wie leid es ihr tut, damit sie mir wieder weh tun kann. Damit ich ihr Vertraue und sie mir genau soetwas nochmal antun kann. Nochmal so grausam sein kann das Vertrauen, dass ich zu ihr gefasst hatte, wieder zu zerstören. Das ist alles.

Aber diesmal nicht. Diesmal spiele ich nicht mit. Soll sie mich doch umbringen. Dann wäre es wenigstens vorbei. Es ist mir egal. Ich will nur, dass es aufhört. Dass das alles endlich vorbei ist und sie mich einfach schnell umbringt.

Aber ich befürchte diesen Gefallen wird sie mir nicht tun. Dafür gefällt es ihr viel zu sehr mit mir zu spielen.

Tränen laufen aus meinen Augen.

„Warum habt ihr mich nicht einfach umgebracht?“, flüstere ich so leise, dass ich nicht weiß, ob sie es überhaupt gehört hat.

Sie hebt ihre Hand, kommt damit ganz langsam auf mich zu. Ich zucke zurück, als sie meine Wange berührt. Ich will es nicht. Will nicht, dass sie mich berührt, habe Angst, dass sie mir weh tut. Ich habe keine Angst zu sterben, aber ich habe Angst vor dem Schmerz.

„Sch Bev. Halt still. Ich tu dir nicht weh.“ Ihre Stimme ist so sanft, so weich, so beruhigend. Ich lasse es zu. Lasse zu, dass sich ihre weiche Hand auf meine Wange legt und ihr Daumen die Tränen von ihnen vertreibt.

Es fühlt sich irgendwie gut an. Als würde sich jemand um mich kümmern, sich jemand um mich sorgen.

Verdammt was denke ich überhaupt für einen Unsinn? Warum fühle ich so? Sie will mir doch nur wieder weh tun. Wie kann ich nur so dumm sein?

Ich weiß, dass leichtsinnig ist zuzulassen, dass Kate das tut, aber ich habe nicht mehr die Kraft mich dagegen zu wehren. Ich kann nicht mehr.

„Ich könnte dich niemals umbringen Bev. Ich.... Ich habe heute Nacht viel nachgedacht.“

Yes, MyladyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt