Yes, Mylady

22. Kapitel

Sobald wir aus der Kapelle treten, fallen Blumenblätter über uns, als würde es Blüten regnen. Kate dreht sich mir zu und sieht mir strahlend in die Augen und auch ich kann nicht anders als zu strahlen, als wäre ich die Sonne selbst. Es ist so perfekt.

Langsam beugt sich Kate zu mir, bis sich unsere Lippen treffen. Es ist ein sanfter, zarter Kuss, der nichts mehr verlangt und alle Menschen, die sich vor der Kapelle versammelt haben, sehen uns dabei zu. Und es sind noch mehr als in der Kapelle Platz gefunden haben. Überall um uns herum bricht Jubel aus und die Schönste Frau auf dieser Erde führt mich durch ein Spalier aus Menschen zu einer weißen Kutsche, die von zwei Schimmeln gezogen wird. Vorsichtig hilft Kate mir hinein, nur um sofort hinter mir hineinzuklettern und die Tür zu schließen. Sie setzt sich neben mich, so nah, dass ihr Bein an mein Bein drückt und ich genieße es, sie bei mir zu haben. Die Peitsche des Kutscher knallt und die Pferde beginnen zu laufen und nur Sekunden später verstummen die Jubel rufe der Menge in der Ferne. Nur noch die Geräusche der Hufe der Pferde und die der Reifen der Kutsche auf dem sandigen Boden sind zu hören.

Kate drückt sich an mich und haucht mir einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich Beverly. Du machst mich zum glücklichsten Menschen auf der Erde“, flüstert sie. Es fühlt sich gut an. So unglaublich gut und richtig zu wissen, dass sie zu mir gehört, mit ihr allein zu sein. Zum ersten Mal heute habe ich sie für mich ganz allein. „Ich liebe dich auch Kate. So sehr“, flüsterte ich zurück und lege meine Hand auf ihre Wange. Lasse meinen Daumen sanft über ihre weiche Haut gleiten. „Du bist das Wichtigste und Beste in meinem Leben Kate.“ Wieder steigen Tränen in meine Augen. Sie bedeutet mir so viel. „Oh mein süßer Schatz“, haucht Kate und küsst jede einzelne Träne von meiner Wange.

Jede Stelle, an der Kate Lippen meine Hut berühren, fängt meine Haut an zu prickeln. Ganz leicht drehe ich meinen Kopf, fange ihre Lippen mit meinen ein. Es beginnt harmlos. Nur ein unschuldiger Kuss aber schnell wird es hitziger. Ihre Zunge streicht über meine Lippen, teilt sie und streicht über meine Zähne, vorsichtig um Einlass bittend, den ich ihr nur zu gerne gewähre.  Unsere Zungen beginnen einander zu umspielen und aus einer unschuldigen Berührung unserer Lippen wird ein Kuss voller Leidenschaft und verlangen. Für einen Moment kämpfen wir um die Dominanz, weil ich sie ihr nicht sofort gewähren will, aber dann lasse ich es zu und genieße es einfach nur noch. Schwer atmend trennen wir uns wieder. „Das war unglaublich“, flüsterte ich schwer atmend und lege meinen Kopf auf ihre Schulter. „Heute Nacht bekommst du noch was ganz anderes“, haucht Kate mir mit verführerischer Stimme ins Ohr, die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagt.

Ich habe die ganze Zeit nicht an heute Nacht gedacht. Die letzten Tage schon nicht. Es gab einfach Dinge, die mir mehr Sorgen gemacht habe. Aber jetzt wo sie es erwähnt, kommt es mir wieder in den Sinn und eine gewisse Freude, aber auch Anspannung steigt in mir auf, schließlich hat sie mir eine Überraschung versprochen. Aber diese Anspannung verfliegt sofort, als Kate ihren Arm um mich legt und ihren Kopf in meinen Haaren vergräbt. Sie kommt mir nicht mehr so stark vor in diesem Moment. Eher so, als würde sie bei mir Schutz suchen, was ich nie von ihr erwartet habe, aber es stört mich nicht. Vielleicht kann ich ihr jetzt zurückgeben, was sie mir die letzten Wochen gegeben hat. Ich frage sie nicht, was los ist. Ich will den Moment nicht zerstören, deswegen schweige ich einfach und nehme ihre Hand in meine.

Den Rest der Fahrt verbringen wir stumm aneinanergekuschelt. Genießen die Nähe des anderen und die Ruhe, von der wir beide wissen, dass es nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Wir wissen beide, dass uns unendlich viele Menschen erwarten werden, wenn wir anhalten, die alle etwas von uns wollen und darauf warten, dass wir einen Fehler machen. Aber zum Glück haben wir die Fahrt, die uns beiden die Freiheit gibt, die wir den ganzen Tag nicht mehr haben dürfen, bis endlich alle wieder gegangen sind.