18. Kapitel

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Endlich sind wir da. So lange ist mir der Weg noch nie vorgekommen.

Quälend lange sind wir diese Gänge entlanggelaufen, bis wir endlich hier angekommen sind. Hier in unserem riesigen Schlafzimmer, in dem wir die letzten Nächte geschlafen haben. Wirklich nur geschlafen, ich in ihrem Arm.

Sonst macht Kate immer die Vorhänge zu, aber jetzt macht sich nicht die Mühe die Vorhänge zuzuziehen oder die Tür hinter uns abzuschließen, sondern zieht mich gleich aufs Bett.

„Ich will dich Beverly“, flüstert sie, während sie mich auf sich zieht und stürmisch küsst.

Ihre Hände finden den Verschluss meines Kleides und öffnen ihn mit geschickten Fingern.

Für ein paar Sekunden spüre ich sie. Ihre Haut auf meinem Rücken. Dann liegt sie auf mir, presst meinen Rücken aufs Bett, ihre Lippen immer noch mit meinen verbunden.

Ich habe kaum gemerkt, wie es passiert ist. Wie sie auf einmal nicht mir unter mir ist, sondern auf mir. Sie hat es einfach umgedreht und zieht mir das Kleid aus.

Sie ist nicht vorsichtig. Achtet nicht darauf, ob der zarte dunkelblaue Stoff unter ihren Händen reißt, ihre Fingernägel über meine Haut fahren, rote Striemen hinterlassen, einen leichten stechenden Schmerz.

Ich beuge ihr meinen Körper entgegen. Es fühlt sich gut an. Dieser leichte Schmerz, das leichte Brennen auf meinem Körper.

„Bitte Kate“, flüstere ich. Ich will mehr von ihr spüren. Will, dass sie fester zudrückt, während das Pochen zwischen meinen Beinen, das vorher nur ein leichter Druck war, sich immer mehr steigert und kaum noch zu ignorieren ist.

Eine Hand trifft meine Wange. Kates Hand. „Wag es nicht nochmal mich ohne Erlaubnis anzusprechen. Verstanden?“

Meine Wange brennt von dem Schlag und ich denke ihre Hand wird sich deutlich von ihr abheben. Ein großer roter Fleck in Form ihrer Hand. Aber es ist nicht dieser Schmerz, der mir die Tränen in die Augen treibt. Er macht es besser, zumindest irgendwie. Aber es ist ihre Stimme. Kalt und hart, voller Verachtung. Verachtung für mich.

Unsicher nicke ich, während die Tränen sich langsam aus meinen Augenwinkeln lösen und über meine Wange laufen. Ängstlich sehe ich in ihre Augen. Ihre Augen in denen ich zu meinem Erstaunen nichts als Liebe und Lust erkennen kann, so verwirrend es auch ist, es ist wahr.

„Sprich in ganzen Sätzen mit mir Beverly.“ Wieder ist ihre Stimme hart, streng, aber die Tränen in meinen Augen trocknen und ich entspanne mich, wissend, dass sie mich noch liebt, auch wenn davon in ihrer Stimme nichts mehr zu hören ist.

Das ist Kate die Herrin ihrer Sklaven. Es ist ihr Spiel und ihre Augen zweigen mir, wie sehr es ihr gefällt.

„Ich habe verstanden Mylady“, antworte ich ihr laut und sehe, wie ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen gleitet.

„Gut Bev“, flüstert sie und beugt sich zu mir runter, um einen Kuss auf meine brennende Wange zu hauchen. Er ist nur kurz, flüchtig, aber er lässt die Schmerzen verblassen.  Alles andere für einen kurzen Moment völlig belanglos erscheinen.

Die einfachen Regeln kommen mir wieder in den Sinn, von denen sie gesprochen hatte, an meinem ersten Tag. Wenn ich mich benehme werde ich belohnt, wenn ich mich falsch verhalte bestraft. Das ist, worum es hier gerade geht. Nicht darum ob sie mich liebt oder nicht, denn das tut sie und dieser Gedanke macht es gerade einfach nur gut und aufregend.

„Wenn es zu schlimm wird, sagst du ‚Rot‘, in Ordnung? Dann höre ich sofort auf. Kannst du dir das merken mein Engel?“, flüstert sie in mein Ohr, bevor sie sich wieder aufsetzt und mich abwartend, geduldig ansieht.

Yes, MyladyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt