Kapitel 34

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Dios mio, flehe ich inständig und umfasse mein Kreuz an meiner Halskette. Ich bekenne vor dir, dass ich gesündigt habe. Dass ich die Sünde des Ehebruches auf mich geladen habe.
Ich streiche mir die Tränen von der Wange, während meine Augen auf das, von Kerzen beleuchtete, Kruzifix gerichtet sind, das in der dunklen Kapelle die einzige Lichtquelle darstellt.
Mein gütiger Herr, ich bitte um Vergebung und deine Barmherzigkeit. Nimm diese schreckliche Sünde, die Schuld von mir.
Ich stoße ein leises Schluchzen aus. „Es tut mir so leid“, flüstere ich. Meine Sicht auf den Kapelleninnenraum verschwimmt allmählich und ich lasse meinen Kopf auf die Kirchenbank fallen, bevor ich in leises, verzweifeltes Weinen verfalle.
Weinen darüber, dass ich Santiago betrogen habe.
Weinen darüber, dass ich meinen besten Freund verloren habe.
Weinen darüber, dass mir Santiago niemals vergeben wird, weil ich weiß, dass nicht einmal ich dazu fähig sein werde.
Ich habe nicht nur ihn hintergangen…
Ich habe genauso meine Eltern, mein Volk und meinen Glauben hintergangen.

Die Grenzen zwischen uns *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt