Hi there,
erstmal tut es uns aufrichtig leid, dass wir so unendlich lange gebraucht haben weiterzuschreiben. Vielen Dank an alle, die so geduldig drauf gewartet haben, dass wir unsere Hintern mal wieder bewegen. Die Veränderungen des letzten halben Jahres mit dem Abschluss, den dreieinhalb Monaten in Irland (bei mir) und Walkers Studienbeginn haben uns ganz schön beschäftigt. Wir hoffen, dass das nun wieder besser wird ^^'
Liebe Grüße, einen wunderschönen Tag und viel Spaß mit dem Kapitel,
Sky (natürlich auch im Namen von Walker)
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Transforming Duke - Unsteady
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Mit einem Ruck zog Sasha seinen Arm zurück. Castiel konnte in einem Augenblick wie in Zeitlupe die halb gewandelte Form seines Gefährten sehen. Wilde Augen in einem halb menschlichen, halb nicht menschlichen Gesicht, dessen Augenbrauen in die sich zu Fell verkürzenden Haare nahtlos übergingen, während in rasender Geschwindigkeit Haare die Wangenknochen und die Kieferlinie entlang sprossen. Auch die Arme, die sich mit einem krachenden Geräusch auskugelten, lief das Fell hinab, die Seiten hinunten, bis in den Schritt, um von dort aus auch den Bauch bis hin zur Brust und die muskulösen Oberschenkel und alles darunter liegende zu erobern, während sich aus der für den Moment seltsam verformten Wirbelsäule ein Schwanz ausbildete und die Füße gemeinsam mit der Schnauze sich scheinbar einfach wie Kinderknete verzogen.
Mit einem weiteren Knacken, dem Einrasten der Gelenke in neuer Position, fand Castiel sich unter einem schokoladenbraunen Wolf auf dem Sofa festgenagelt.
Spielerisch biss Sasha Castiel in den Nacken und schüttelte ihn am Nackenfell etwas durch, sichtlich stolz auf seine Kraft, mit der er in der Lage war, den größeren Wolf mühelos von Sofakissen zu heben. Ein weiches Grollen vibrierte durch seine Kehle, er streckte die befellte Brust nach vorne und hielt seinen Gefährten empor wie eine Jagttrophäe, gespannt wartete er auf Castiels nächsten Zug.
Wenn ein Wolf, vom Zähnefletschen einmal abgesehen, Gesichtsausdrücke hätte, hätte Castiel sich das Grinsen sicher nicht aus dem Gesicht wischen können. Das machte Spaß. Wie lang war es her, dass er in seiner Wolfsform einfach nur gespielt hatte? Definitiv zu lang. Mit einem freudigen Japsen, warf er sich herum und sorgte somit dafür, dass er samt seines Gefährten einfach zur Seite umfiel und sich auf ihn hinauf wälzte.
Etwas verdutzt, dass sich sein Blickfeld so plötzlich umgedreht hatte lag Sasha auf dem Rücken, als er sich von der Überraschung erholt hatte, schnappte er spielerisch nach einem Bein seines Gefährten um diesen zu Fall zu bringen. Dieser rührte sich nicht, nicht einen Zentimeter. Da sein Plan nicht zu funktionieren stempte er seinen großen Kopf unter Castiels Brustkorb und warf ihn mit einer blitzschnelle Bewegung zurück auf die Polster. Ein lautes Knurren ertönte.
Castiels Blick wanderte von der Kehle seines Gefährten, die das Geräusch definitiv nicht gemacht hatte, hinunter zum felligen Bauch. Da kam das also her. Abgehacktes, raues Wolfslachen sprudelte aus Castiel heraus und verwandelte sich zusammen mit ihm in menschliches, schallendes Lachen. Belustigt griff Castiel ins Fell seines Gefährten und kraulte dessen flauschige Ohren.
„Sehe ich genauso. Kochen wir?", fragte er dann. Wie auf Kommando erhob sich Sasha auf seine Füße, er streckte sich und ließ sein Genick knackte. „Klar, ich könnte einen ganzen Bären futtern.", er musste grinsen und strich sich unbewusst über die silbrigen Narben oberhalb seiner Rippen. „Fleisch?", auf dem Weg zur Küche streifte er Castiel mit einem einem fragenden Blick.
„Immer", antwortete dieser und angelte sich nebenbei sein T-Shirt und die Boxershorts vom Sofatisch, ehe er zumindest halbwegs angezogen ebenfalls den Weg in den offenen Küchenbereich antrat. „Du schälst das Gemüse und ich mach den Rest", Sasha kramte schon fleißig in den Tiefen ihres überfüllten Kühlschrankes, bis er endlich ein paar Karotten, Paprika und einen Beutel mit undefinierbarem Inhalt zu Tage förderte. Das Gemüse warf er achtlos auf die Küchenzeile vor Castiels Nase, schnappte sich die Tüte und begann Schubladen zu öffnen und deren Inhalt ebenfalls auf dem Tisch zu verteilen. „Hast du die Messer gesehen?", aufgeschmissen fuhr er sich mit einer Hand durch die langen Haare.„Ja", ein Griff in die nächstgelegene Schublade genügte und Castiel förderte die Messer zu Tage. „Danke." Sasha, kippte das Fleisch auf den Tisch und begann es in kleine Teile zu schneiden, zwischenzeitig betrachtete er eines der Stücke eingehend bevor er sich dieses in den Mund steckte. „Ich verstehe gar nicht, warum man immer alles kochen muss, schmeckt doch roh fast besser!", murmelte er dabei.„Aber eben nur fast. Und außerdem verträgt unser menschlicher Magen das nicht ganz so wie der wölfische, deshalb solltest du aufhören zu naschen", dabei wedelte er drohend mit einer Möhre in Sashas Richtung, ehe er sich diese in den Mund steckte und einmal abbiss, „sonst fange ich auch noch an."„Alles klar", ein leichtes Lächeln schlich sich auf Sashas Lippen und blieb dort, bis sie sich schließlich zum Essen setzten und sein Mund anderweitig Beschäftigung fand.Es wurde noch ein ruhiger Abend, den sie weniger kämpferisch und mehr kuschelig auf ihrem Sofa verbrachten, ehe sie sich irgendwann zu Bett wagten.
Nichts außer Castiels ruhige Atemzüge durchbrachen die angenehme Stille, von Zeit zu Zeit war von draußen das etwas zu laute Lachen eines Betrunkenen oder das Brummen der Autos zu hören, doch diese Dinge ignorierte Sasha beflisst. Er lag auf der Seite, den Kopf nur einige Zentimeter von dem seines Gefährten entfernt, trotz der Dunkelheit konnte er dessen Gesichtszüge klar erkennen. Langsam um ihn nicht zu wecken hob er einen Arm und strich Castiel einige Haarsträhnen aus den Augen, verwaschen hob sich deren sonst so leuchtende Farbe von den dunklen Bettlaken ab. Sanft wanderten seine Fingerspitzen über dessen Wange, zeichneten die Konturen nach. Castiels Augenlider zuckten einen Moment, dann verzog er leicht den Mund und schob Sashas Hand von sich. Mit einem weichen Murmeln drehte er sich auf die andere Seite und zog sich die Decke bis zum Hals, um die Störung seines Schlafes zu unterbinden. Mit einem warmen Lachen betrachtete Sasha seinen eingerollten Gefährten, fasziniert davon, dass dieser so ohne Probleme seelenruhig neben jemanden schlafen konnte, im vollsten Vertrauen darauf, dass nichts Unerwartete passieren würde und Sasha ihn nicht doch plötzlich anfiel.
Eine Idee sorgte dafür, dass sich ein schelmisches Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. Vorsichtig verlagerte er sein Gewicht und beugte sich über den ihm dargebotenen Rücken. Immer noch lächelnd vergrub er seinen Kopf in Castiels Haaren und ließ seine Lippen über dessen Nacken wandern. Keine zwei Minuten später schob er die Decke wieder über dessen Schultern an ihren Platz und zog sich auf seine Seite zurück. Einige Momente blieb er dort noch liegen, vergewisserte sich,, dass Castiel friedlich weiter schlief.
Die Jahre, die er auf der Jagt verbrachte schienen sich endlich auszuzahlen, nicht einmal der Holzfußboden gab einen Laut von sich, als er durch den Raum Richtung Wohnzimmer schlich. Einen Moment später schlug ihm eisige Nachtluft entgegen, eine Hand an das Geländer ihres Balkons gelegt, blickte noch einmal in die Wohnung und lauschte, erst als er sicher war, dass Castiel wirklich nichts bemerkt hatte schwang er die Beine über das Holz. Mit den Füßen zwischen die geschnitzten Stäbe gestellt stand er über dem Abgrund und fühlte sich für einen Moment an seinen Felsen im Wald zurückversetzt, ein harsches Kopfschütteln unterbrach die aufkommenden Erinnerungen. Sasha ging in die Hocke, die Hände fest um das Geländer gelegt. Konzentriert taxierte er erneut die Distanz, bevor er schließlich tief Luft holte, seinen Körper anspannte und sprang. Die Dunkelheit verschluckte ihn wie einen Schatten. Lautlos, schwarz und kalt.

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Wolfssorgen
Manusia SerigalaCastiel, zukünftiger Alpha seines Rudels, und Sasha, freier, unabhängig Omega. Zwei nicht-ganz-Menschen, die eigentlich nichts miteinander zu tun hätten. Wenn da nicht das Ding mit dem Gefährtensein wäre. Plötzlich kollidieren die beiden sich so st...