Arya musste nicht lange warten, bis sich wieder etwas rührte.
Schritte kamen den Gang entlang, die gleichen, die sie auch gestern schon gehört hatte.Durza.
Arya hatte Angst, das konnte sie nicht leugnen, aber sie hatte nicht vor es Durza zu zeigen.
Sie hörte das inzwischen vertraute Geräusch der Schlösser vor der Tür, sie öffnete sich und Durza kam herein.
Er hatte nichts auf den ersten Blick sichtbares dabei. Aber das musste nichts heißen, er konnte nur ein Messer verwenden. Oder den Geist.
Er stellte sich etwas breitbeinig vor sie und sagte: ,,Guten Morgen, Elfe!" Nach einer kurzen Pause fühgte er süffisant hinzu: ,,Noch kann er gut gewesen sein... Willkommen jedenfalls zum ersten Tag Eurer Folter. Das wird lustig!"
Arya wurde abwechselnd heiß und kalt, als sie etwas begriff. Sie hatte immer gedacht, dass Galbatorix Durza zu den schrecklichen Taten zwang, weil kein Wesen freiwillig so etwas tat, aber dem war nicht so, wie sie jetzt verstanden hatte: Es machte ihm Spaß Leute zu foltern und zu quälen! Er freute sich auf ihre Schmerzensschreie und die Qual die er ihr bereiten würde.
Aber für Arya machte das ihre Angst nur noch schlimmer, weil er jedenfalls kein schlechtes Gewissen bekommen würde.
Durza fuhr fort: ,,Ich habe beschlossen, Euch morgen früh schon in den nächsten Raum zu bringen. Die Foltermethode in diesem Raum ist nicht so ... interessant."
Er lachte.
Er lachte bei der Aussicht, Arya herumziehen zu können.
Er lachte, weil er gleich Schmerz verursachen würde.Arya lief ein Schauer über den Rücken.
Durza nestelte dabei an einen Gürtel herum, wie Arya jetzt erkennen konnte. Dort hingen ein Messer, ein langer, schmaler Dolch, ein schmales Schwert in der Scheide und ein langes Seil, das aussah wie eine Peitsche.Die Elfe bekam Gänsehaut, als Durzas Finger mit dem Band, das die Peitsche zusammen hielt, beschäftigt waren und es schließlich aufbekamen.
Er rollte sie auf und ließ sie ein paar mal neben Arya durch die Luft peitschen. Es gab ein zischendes, knallendes Geräusch und bei der Aussicht, das gleich auf ihrer Haut zu spüren, musste sie bekommen schlucken.
Dann richtete er den Arm auf ihre Brust und sagte: ,,Ich wünsche mir viel Spaß."
Und mit diesen Worten holte er aus und ließ die Peitsche auf Arya hinabknallen.
*
Arya stöhnte auf. Sie wusste nicht wie viele Hiebe sie schon ertragen hatte, oder wie viele sie noch ertragen würde.
Ihr ganzer Körper brannte, vor allem dort, wo durch die steinerne Wand hinter ihr Schmutz in die tiefen Wunden gekommen war. Bei jedem weiteren Schlag keuchte sie schmerzerfüllt auf.
Manchmal, nach einem besonders festem Hieb, fragte Durza zum Beispiel: ,,Wo liegen die Elfenstädte?" oder ,,Wie viele Krieger haben die Varden genau?" oder ,,Wo habt Ihr das Ei hingeschickt?" oder andere Fragen zu den Elfen oder den Varden.
Doch trotz der unerträglichen Schmerzen antwortete sie auf jede Frage: ,,Von mir hört Ihr nichts!"Nach langer Zeit - Arya kam es vor wie eine ganze Woche -, als sie nur noch schlaff in den Ketten hing, rollte Durza die Peitsche wieder ein, befestigte sie wieder am Gürtel und sagte: ,,Nun gut, wir werden morgen fortfahren."
Er drehte sich um und ging, ohne ein weiteres Wort.
Arya bekam gerade noch mit wie die Tür verriegelt wurde, dann schloss sie vor Erleichterung die Augen und lehnte den Kopf hinter sich an die Wand.
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Eragon - Aryas Gefangenschaft
FanfictionEine Elfe. Ein Schatten. Unzählige Qualen. Wenn dein größter Wunsch ist, zu sterben. [Die Gefangenschaft Aryas aus ihrer Sicht] 1K ✔ 3K ✔ 5K ✔ 7K ✔ (12.6.20) 10K ✔ (18.10.20) [WIRD ÜBERARBEITET]