Erneut senkte Durza das Messer herab und setzte es auf die blasse Haut der Elfe. Jedes Mal, wenn die Klinge einen weiteren Schnitt hinterließ, spürte er eine freudige Erregung.
Der Rücken der Elfe war inzwischen von Wunden übersäht und das Blut lief an nicht wenigen Stellen in dünnen Rinnsalen die Hüfte hinunter. An den Beinen hatte er bis jetzt nur einen Schnitt gemacht, doch das wollte er jetzt ändern.
Das Messer berührte ihre Haut. Kurz ließ Durza es dort ruhen, dann schnitt er langsam durch die obersten Hautschichten. Wieder hielt er das Messer kurz still, im Bein der Elfe.
Dann zog er es langsam nach unten, glitt tiefer ins Fleisch, beobachtete genüsslich, wie die Elfe Schweißperlen auf der Stirn bekam.
Sie alle waren empfindlich. Menschen. Urgals. Elfen.
An der Kniekehle ließ er das Messer aus der Haut gleiten, er wollte keine Bänder durchschneiden. Sie sollte noch laufen können. Sonst könnte sie nicht mehr zur nächsten Folterkammer gezogen werden.
An der Wade setzte er das Messer wieder an, fuhr damit bis zur Ferse und darüber hinweg über die nackten Fußsohlen. Wenn die Elfe schon laufen durfte, dann schmerzhaft.
Aus Erfahrung wusste Durza, dass auch die Fußsohle eine der empfindlichsten Stellen am Körper war. Der Schnitt kitzelte etwas und schmerzte zugleich.
Zufrieden beobachtete er, wie sich der Schweiß auf der zarten Stirn verdoppelte und in den Kratzer lief, den er ihr dort beigebracht hatte.Der salzige Schweiß musste in der Wunde brennen, er konnte sehen, wie sie versuchte ein Keuchen zu unterdrücken. Nach nur einigen Sekunden verlor die Elfe den Kampf und ein erstickter Laut entfuhr ihren Lippen.
Leise kam er zu ihrem Kopf. Beugte sich herunter. Fuhr mit dem Finger über ihre Wange und genoss ihre Hilflosigkeit.
Leise flüsterte er ihr ins Ohr: ,,Wo ist das Drachenei? Wenn du die richtige Antwort gibst, lasse ich dich zwei Tage in Ruhe."
Abermals sah er, wie in seiner Gefangenen ein Kampf tobte. Doch zu seinem Leidwesen gewann sie diesen Kampf und atmete zitternd aus, bevor sie mit brüchiger Stimme sagte: ,,Das geht dich n ... nichts an."
Durza richtete sich auf. Er war nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Er freute sich auf die kommenden Tage, in denen er weiter an ihr arbeiten würde.
So lange, bis sie den Kampf nach seiner Frage irgendwann verlieren, und ihm Informationen geben würde. So viel er wollte.
Ein letztes Mal senkte er das Messer auf ihren geschundenen Körper herab, machte einen letzten, tiefen Schnitt zwischen ihren Schulterblättern und verließ dann den Raum.
*
Trotz ihrer Schmerzen und seinem Spaß war Durza nicht vollkommen zufrieden. Klar, sie wurde jeden Tag schwächer, aber die Elfe hatte immer noch nicht geschrien. Langsam wurde er ungeduldig, doch er musste sich zur Geduld zwingen.
Galbatorix bestrafte zu ungeduldige Diener.
Und er war ein Diener.
In diesem Punkt musste er der Elfe widerstrebend Recht geben.

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Eragon - Aryas Gefangenschaft
FanfictionEine Elfe. Ein Schatten. Unzählige Qualen. Wenn dein größter Wunsch ist, zu sterben. [Die Gefangenschaft Aryas aus ihrer Sicht] 1K ✔ 3K ✔ 5K ✔ 7K ✔ (12.6.20) 10K ✔ (18.10.20) [WIRD ÜBERARBEITET]