IXL. Lohnende Informationen

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Für Durza waren diese Wochen, Monate ein schöne  Zeit. Der König hatte anderweitig zu tun und war sehr beschäftigt, also konnte Durza sich Zeit lassen mit der Elfe, die Folter genießen.

Und das tat er. Es gefiel ihm, wie sie in anflehte, mit stumpfen Augen, die nur glänzten wenn er die Folterwaffe hob, und eingefallenem Gesicht. Wie sie schlaff in den Ketten hing, so verletzlich, so schwach, so hoffnungslos.

Ab und an musste er bei ihren schlimmsten Wunden die Blutung stillen. Die Gnade, sie verbluten zu lassen, hatte er nicht. Würde er nie haben. Die Elfe musste am Leben bleiben.

Und vielleicht brauchte Galbatorix sie nachdem sie die Informationen gegeben hatte gar nicht mehr, dann konnte er sie behalten, als Spielzeug. Wenn er gestresst war oder der König nervte, dann könnte er zu ihr kommen und sich an ihr auslassen.

Gerade kam Durza die Treppe von den Kerkern nach oben, er hatte die Elfe gerade drei Stunden gefoltert. Inzwischen hatte draußen die Dämmerung eingesetzt und er schritt wie ein unheilbringender Schatten durch die Straßen. Wie immer begegnete ihm niemand, jeder der ihn kommen sah verschwand möglichst schnell im Haus oder einer Seitengasse.

Dann hörte er ein Pferd die Hauptstraße hinab galoppieren, auf das Stadttor zu. Es preschte hinaus und verschwand in einer Staubwolke über die Ebene vor Gil'ead. Durza überlegte, ihm einen Trupp Soldaten hinterher zu schicken, doch er befand, dass es den Aufwand nicht wert war.

Kopfschüttelnd setzte er seinen Weg fort und verschwand bald darauf in seinem Haus. Bis spät in der Nacht noch verbrachte er mit unwichtigem Papierkram. Etwa drei Stunden vor Sonnenaufgang wollte er wieder zurück zu den Verliesen, wurde aber auf halber Strecke von einem Boten aufgehalten.

Der schmächtige, junge Mann verneigte sich hektisch vor dem Schatten und nach Aufforderung Durzas begann er zu sprechen. ,,Herr, ein Mann hat Meldung gegeben, ein verdächtiger Reiter sei gestern in der Stadt gewesen. Er wünscht, mit Euch zu sprechen, es sei von Eurem Interesse.'' Durza zog eine Augenbraue nach oben. ,,Wo ist er?'', fragte er und sah den Boten scharf an. Dieser zuckte unter dem schneidenden Blick zusammen und sagte: ,,Herr, er ist auf dem Marktplatz. Er wollte nicht mitkommen, Herr."

Durza nickte und entließ ihn mit einer abwertenden Handbewegung. Der Diener seufzte sichtlich erleichtert und machte, dass er davonkam, bevor der Schatten es sich noch anders überlegte. Durza machte sich auf den Weg zum Marktplatz. Die Elfe hatte Zeit, sie würde noch länger da sein. Jetzt, vor Sonnenaufgang, war der Platz leer, bis auf einen breitgebauten Mann, der auf einer Bank am Rand saß.

Er hatte Durza schon gesehen und erwartete ihn mit prüfendem Blick. Als der Schatten nur noch einige Meter entfernt war, rutschte der Mann beiseite, um ihm Platz zu machen. Seine Füße hatte er genüsslich ausgestreckt und gekleidet war er in dreckiges und zerlumptes Gewand. Durza rümpfte die Nase und blieb in anderthalb Meter Abstand stehen.

Es gefiel ihm nicht, dass der Mann sich nicht verneigt hatte vor ihm. Er hatte überhaupt keinen Respekt erwiesen. Normalerweise würde er dann schon leblos unter der Bank liegen, doch Durza wollte wissen, was er zu sagen hatte.

,,Es heißt, du hast Informationen?" Durzas Stimme war eiskalt. Der Mann lachte gönnerhaft. ,,Oh ja, ich hab welche, ja hab ich sehr wohl. Gute, wertvolle Informationen für dich. Hab ja gehört, dassde auf der Suche danach bist, schon lange, ja, das sagt man so. Also, hör zu, 's ist wohl wichtig, musses sein.

Eragon - Aryas GefangenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt