Teil5

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James schrei weckte Emma aus einem wirklich miesen Traum. Einen Moment war sie erleichtert über die Unterbrechung, doch dann hörte sie das klirren von Metall auf Metall. 

Sofort war sie hellwach und griff nach dem Schwert neben sich. Sie sprang auf als auch schon eine Horde Männer in den Farben Tyras auf sie zugestürmt kamen. 

Sie hatte kaum Zeit auch nur Luft zu holen als auch schon die ersten Schwerter versuchten ihr ihre Gliedmaßen abzuhacken. Sie verteidigte sich mit aller Kraft. James der ihr den Rücken deckte schrie den Soldaten Befehle zu die jedoch ebenfalls alle Hände voll zutun hatten. 

Es war vollkommen aussichtslos. Es waren viel zu viele und die Hälfte ihrer eigenen Leute lag bereits auf dem Boden ohne das sie überhaupt die Chance gehabt hatte sich zu verteidigen. Etwas traf Emma am Kopf und die Welt versank in Dunkelheit.


Als sie die Augen wieder aufschlug saß sie mit zusammengebundenen Händen an einem Baum und ihr Kopf tat höllisch weh. 

Benommen sah sie sich um. Neben sich konnte sie James entdecken, ebenfalls an einen Baum gebunden und noch eins weiter Aren. Sein Kopf lag auf seiner Brust und er bewegte sich nicht. Sie konnte auch die Männer sehen die überall um sie herum saßen, standen oder lagen.

Es war so gut wie unmöglich hier unbemerkt raus zu kommen. James fing ihren Blick auf und starrte sie lange schweigend an. Auch sie schwieg. Es gab nichts zu sagen. Emma ließ ihren Blick über die Lichtung schweifen. 

Die Tyrier hatten das Feuer wieder angezündet und verspeisten gerade die Vorräte die sie bei sich gehabt hatten. So wie sie über das Essen herfielen hatte es anscheinend lange nichts anständiges mehr gegeben. 

Emmas Blick blieb an einer hochgewachsenen Gestalt hängen die ihr direkt gegenüber am Rand des Lichtkreises stand und das Geschehen beobachtete. Das Feuer warf Schatten auf sein Gesicht und sie konnte nur die Umrisse seines kantigen Liefers und der geraden Nase sehen. 

Plötzlich fühlte sie ein seltsames ziehen in ihrem Bauch, wie ein überdehntes Gummiband. Sie zog die Augenbrauen zusammen und löste mühsam ihren Blick, nur um auf eine Frau aufmerksam zu werden die auf sie zukam. 

Sie war in rot und schwarz gekleidet, die Tyrier Farben, und hatte ihre langen blonden Haare zu einem Zopf gebunden. 

Schweigend ging sie zu Emma, band sie vom Baumstamm los und zog sie mit sich in Richtung Feuer. Emma sah ein letztes Mal nach hinten zu James, konnte ihn aber in der Dunkelheit nur erahnen Sie würde nicht klein beigeben. 

Sie war die zukünftige Königin von Maren. Sie würde ihren Vater nicht enttäuschen. Mit einem tiefen Atemzug richtete sie sich auf und reckte das Kinn. Die Frau führte sie direkt auf den Mann zu der ihr schon vorhin aufgefallen war und wieder spürte sie dieses ziehen, dass immer stärker wurde je näher sie ihm kam.

DrachenfeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt