Teil14

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Sanft legte er sie auf ihren Decken ab und kniete sich neben sie.

„Geht es dir wirklich gut?"

Emma nickte und schloss erschöpft die Augen. Sie war ziemlich müde, ihr war kalt und jeder Atemzug brannte in ihrer Lunge wie Feuer.

„Emma?" Sie brummte leise.

„Emma nicht einschlafen" Widerwillig schlug sie die Augen wieder auf und sah ihn an.

„Du musst dir noch andere Klamotten anziehen. Deine sind ganz nass." Emma sah an sich herunter. Ihr Hemd und ihre Hose klebten ihr am Körper. Sie wurde rot. Das war nicht besonders schicklich.

Schnell rappelte sie sich auf und ging hinüber zu den Pferden. Jaeros Satteltaschen lagen neben ihm auf dem Boden. Schnell kniete sie sich hin und suchte sich frische Klamotten aus der Tasche. Dabei fiel ihr der Dolch in die Hände den ihr Vater ihr einmal geschenkt hatte.

Nach kurzem Zögern nahm sie ihn an sich und steckte ihn in die Tasche ihrer neuen Hose.

Jaero neben ihr stieß ein leises schnaufen aus. Sie lächelte etwas zittrig, stand auf und strich ihm mit bebenden Händen über die Mähne. Jetzt da das ganze vorbei war kam der Schock. Sie wäre gerade beinahe getötet worden.

Emma schluckte. Dieses Mädchen hatte sie beinahe umgebracht. Und am anderen Ende der Lichtung, auf der Decke auf der sie beide eng aneinander gedrückt geschlafen hatten saß Damien Devrill. Der Drachenkönig, ihr Erzfeind der ihr gerade das Leben gerettet hatte.

Das war Falsch. Alles an dieser Situation war einfach verkehrt. Damien stand auf und erst da merkte sie das sie ihn angestarrt hatte. Schnell wand sie sich wieder ab und nestelte weiter in ihren Satteltaschen herum.

Sie konnte ihn eher spüren als hören. Seine Wärme an ihrem Rücken, seinen heißen Atem in ihrem Nacken als er hinter sie trat. Sie konnte auch die Gänsehaut spüren die ihr den Rücken hinunterlief. Mit einem frustrierten Seufzen drehte sie sich um und sah zu ihm auf.

Er stand direkt vor ihr und er war so groß das sie den Kopf weit in den Nacken legen musste um in sein Gesicht zu sehen.

„Geht's dir gut?"

Er klang besorgt. Emma nickte.

„Wirklich?"

„Klar geht's mir gut. Warum sollte es mir schlecht gehen" Sie senkte den Blick auf ihre Hände. Auf einmal musste sie schlucken und ihre Augen fingen an zu jucken. Doch sie drängte die Tränen zurück. Sie würde nicht weinen. Es war schließlich nichts passiert.

Nur ein Wolfsmädchen das versucht hatte sie zu ertränken weil sie den falschen Schmuck trug und ein Drachenmann der sie aus dem Wasser gezogen sie wieder belebt und sich dann beinahe in ein Feuerspeiendes Monster verwandelt hatte um das Wolfsmädchen umzubringen. Aber sonst.

Emma kicherte. Sie wollte eigentlich nicht lachen, aber diese ganze Situation war so verkorkst. Wieder kicherte sie. Es hörte sich zu hoch an, irgendwie hysterisch. Doch sie konnte einfach nicht aufhören. Sie lachte einfach weiter konnte sich einfach nicht mehr beruhigen.

Warme Finger legten sich unter ihr Kinn und hoben es an. Damien sah sie besorgt aus seinen warmen braunen Augen an und strich ihr mit dem Finger sacht über die Wange.

Emma hatte keine Ahnung was es genau war dass sie an dieser Geste so aus der Fassung brachte, vielleicht die Zärtlichkeit und Besorgnis die aus Damiens Augen sprachen oder ihre eigene Reaktion auf seine Berührung, die aus dem überwältigenden Drang bestand ihre Wange an seine Hand zu drücken oder am besten ihren ganzen Körper an seinen und zu schnurren wie eine Katze die gestreichelt wurde. Jedenfalls gab sie ihr den Rest.

Ohne dass sie es hätte verhindern können schossen ihr die Tränen in die Augen und rollten ihre Wangen hinunter. Ihr Lachen erstarb und verwandelte sich in unterdrücktes schluchzen.

Sie riss sich von seiner Hand los und drehte sich von ihm weg.

Die Lichtung war leer.

Emma rollten die Tränen mittlerweile über die Wangen und tropften auf ihren Hals hinunter.

Mit einem deftigen Fluch wischte sie sie weg, konnte ihr schluchzen jedoch nicht unterdrücken.

Sie spürte wie Damien wieder näher an sie herantrat und seine Hand die sich auf ihre Schulter legte. Sie senkte den Kopf und weinte leise vor sich hin, immer noch bemüht ihr Schluchzen zu unterdrücken.

Damien ging langsam um sie herum. Seine Bewegungen waren langsam und vorsichtig, als hätte er es mit einem verwundeten Tier zu tun. Er hob die Arme und schlang sie sanft um ihre Schulter um sie an seine Brust zu drücken.

Emma versteifte sich erst, doch dann spürte er wie sie sich entspannte, ihr Körper wurde ganz weich und schmiegte sich an seinen. Sie passten perfekt zusammen.

Damien legte ihr vorsichtig eine Hand in den Nacken, sie schmiegte ihren Kopf an seine Halsbeuge und ließ ihren Tränen freien lauf.

DrachenfeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt