Teil 11

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Als der Morgen graute wachte Damien auf. Er fühlte sich so erholt wie schon lange nicht mehr. Dabei konnte er nicht viel länger als fünf Stunden geschlafen haben. 

Emma schlief noch. Sie hatte sich im Schlaf zu ihm gedreht und lag jetzt eng an seiner Seite. 

Er musste unwillkürlich lächeln als er sah wie sie im Schlaf die Nase kräuselte. Es sah wirklich süß aus.

Sein lächeln verschwand als sie sich mit einem kleinen zufriedenen seufzen näher an ihn heran schob und ihr Bein zwischen seine schob. Er schloss die Augen und genoss das Gefühl das ihn durchströmte als er sie so nah an sich spürte.

Sie neben sich zu wissen und sie dennoch nicht berühren zu können war wie die süßeste Folter die er jemals ertragen hatte. 

Er hatte es gestern gespürt als sie die Magie angewendet hatte. Wie eine gewaltige Welle war das Feuer durch seine Adern gerauscht. Hatte ihn verbrannt. In diesem Moment als sie die Magie in sich heraus ließ war es als könnte er in ihr innerstes sehen. Er hatte gewusst was sie gerade dachte, was sie fühlte. 

Er hatte ihre Sehnsucht nach ihrem Zuhause gespürt, die unbeugsame Loyalität und Sorge die sie ihren Freunden entgegenbrachte. Auch die Verwirrung über die Anziehung die sie ihm gegenüber empfand hatte sich in dem Sturm der Gefühle deutlich abgehoben. 

Es war unglaublich gewesen. 

Wieder regte Emma sich und ganz langsam öffnete sie die Augen.  Damien sah sie an und musste lächeln. Sie sah unglaublich schön aus. Ihre Haare waren zerzaust und ihre Augen waren noch vom Schlaf umwölkt. Er sah wie sie langsam aber sicher ganz aufwachte und bemerkte wie sie dalag. Als sie ihr Bein wegnehmen wollte schnellte seine Hand nach unten und legte sich auf ihr Knie um sie festzuhalten. 

Er sah wie sie erst die Augen überrascht aufriss und dann zu schlitzen verengte in denen es funkelte. 

Er grinste ließ sie jedoch los und ließ sie sich aufrappeln. Er stemmte sich auf die Ellenbogen hoch und sah zu ihr hoch. Eine Weile blieb sie unschlüssig stehen dann sah sie ihn an. 

„Kann man sich hier auch irgendwo waschen?"

Unwillkürlich schlich sich ein breites grinsen auf sein Gesicht. Er sprang schnell auf und hielt ihr mit einer kleinen Verbeugung die Hand hin„Ja Natürlich Prinzessin darf ich sie hinbegleiten?"  

Emma runzelte die Stirn, ignorierte seine Hand und sah sich auf der Lichtung um. „Kann das nicht jemand anderes machen?" 

Damien richtete sich wieder auf und sah sie mit schief gelegtem Kopf an. „Das wäre doch schade," murmelte er. „Ich würde dich so gerne auch mal nackt sehen." 

Emma zog scharf die Luft ein und die Hitze stieg ihr ins Gesicht. Damien hätte nicht gedacht das es noch schlimmer werden konnte, doch die röte auf ihrer Haut machte das Verlangen sie hier und jetzt zu küssen noch größer. 

Schnell wandte er seinen Blick ab und sah sich auf der Lichtung um. Die meisten waren schon wach und machten sich daran ihre Sachen zusammenzupacken. Er rief nach Selina die gerade dabei war ihr Bündel zu schnüren und die die einzige Frau war die gerade dabei war.

„Würdest du bitte die Prinzessin an die Quelle begleiten?" 

Obwohl sie widerwillig den Mund verzog nickte sie „Da entlang Prinzessin" Das letzte Wort spuckte sie voller Verachtung aus und ruckte mit dem Kopf in Richtung Quelle. 

Damien verzog unwillig den Mund und sah ihnen einen Moment besorgt nach. 

Als sie zwischen den Bäumen verschwanden drehte er sich widerwillig um und machte sich auf die Suche nach Aiden. 

Der war gerade dabei die letzten Routen mit Silas zu besprechen. Sie hoben beide den Kopf als er auf sie zukam. Aiden grinste ihm entgegen, während sich in Silas Gesicht keine Regung wahrnehmen ließ. Wie immer eigentlich. 

„Wie wird es ablaufen Majestät?" Fragte Silas und zeigte mit dem Kinn auf Emmas Begleiter die noch immer an den Bäumen festgebunden waren. 

Nachdenklich sah Damien sich zu ihnen um. Er hatte sich noch nicht ganz entschieden was er mit ihnen anstellen sollte. 

Einerseits konnte er sie nicht mitnehmen. Sie erhöhte das Risiko erwischt zu werden enorm. 

Er konnte sie jedoch auch nicht umbringen. Als er gestern diesem Jungen das Messer an den Hals gehalten hatte, hatte er die Angst in Emmas Augen gesehen. Er würde es nicht über sich bringen diese Leute umzubringen. 

„Verdammt" Dieses Mädchen machte alles so unglaublich kompliziert. 

„Wir lassen sie laufen. Bringt sie so weit von hier weg wie nötig damit sie den Ort hier nicht mehr finden und lasst ihnen eine Tagesration und einen eurer Jagdbogen da. Die Pferde lassen wir laufen." 

Aiden nickte und wandte sich wieder seiner Karte zu.

„Okay dann macht schonmal die Pakete zurecht. In einer Stunde gehts los. Es weiß ja jeder wo wir uns Wiedertreffen."

Aiden nickte und drehte sich zu den anderen um. „Ihr habt es gehört. Los gehts." Silas zog eine Augenbraue hoch und Damien musste sich ein grinsen verkneifen. 

Aiden war der beste Stratege den er jemals getroffen hatte und einer der besten Generäle seiner Arme, doch von Werwölfen hattet keine Ahnung. 

Die Augen der Wölfe richteten sich auf Silas der unmerklich nickte. Also machten sie sich an die Arbeit. 

„Du nimmst die Prinzessin mit." Es war eigentlich keine richtige Frage dennoch nickte er „Hast du vielleicht noch eine Jacke übrig?" Aiden grinste Damien an und nickte. „Klar ich kann deiner Prinzessin meine Jacke geben"

Damien verdrehte die Augen und schüttelte nur den Kopf. Er drehte sich um und wollte gerade zu den anderen gehen um ihnen beim zusammenpacken zu helfen da durchzuckte ihn ein stechender Schmerz der ihn beinahe in die Knie zwang. Er keuchte und bekam kaum noch Luft mehr, seine Lungen fühlten sich an wie zugedrückt.

„Damien?" wie aus weiter ferne hörte er Aidens Stimme hinter sich, doch er beachtete sich. Er drehte sich um, starrte einen Moment in die Richtung in der Emma verschwunden war und setzte sich dann in Bewegung.

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