Aiden wartete auf dem kleinsten der Landeplätze. Damien konnte ihn aus der Luft schon von weitem sehen und zog kurz in Erwägung ihn einfach zu ignorieren. Doch dann ließ er sich auf den Platz fallen, verwandelte sich noch in der Luft und landete auf zwei Beinen in der Mitte des Platzes.
Langsam, fast vorsichtig kam Aiden auf ihn zu und warf ihm eine Hose zu.
„Zieh dir was an ich kann mich nicht konzentrieren wenn du deine Kronjuwelen so durch die Gegend wackelst."Normalerweise hätte Damien vielleicht gelacht. Dieser Typ war so menschlich. Doch gerade jetzt war ihm nicht nach Menschen. Also zog er sich nur murrend die Hose über und ging zur Tür.
„Willst du denn gar nicht wissen wie deinem Mädchen der Apfelkuchen geschmeckt hat?" Aiden hatte Mühe nicht zu rennen als er ihm folgte
„Nein" Damien musste seine Laune irgendwo rauslassen, und im Gegensatz zu ihm hatte Aiden die letzten Stunden mit Emma verbracht.
„Das glaub ich dir nicht. Sie war begeistert, ein bisschen mehr sogar von dem Apfelwein, und ist vor mindestens zwei stunden im sitzen eingeschlafen. Du hast sie echt fertig gemacht."
Damien knurrte.
„Ich mein ja nur. War eine ganz schön abgedrehte Nummer die du da abgezogen hast." Abrupt blieb Damien stehen und funkelte seinen Freund böse an.„Was machst du überhaupt schon hier." Aiden zuckte nur die Achseln „Einer der Furera hat mich mitgenommen. Sie liegt jetzt in deinem Bett und friert vor sich hin"
Damien ging weiter. Er wollte das nicht hören, saugte dennoch jedes Wort das Aidens Mund verließ auf und verwünschte sich und ihn und sie, alle.„Sie ist ein ziemliches nettes Mädchen weißt du? Und die Situation kann für sie nicht einfacher sein als für dich. Sie hat eine Menge Vorurteile abzubauen und weiß nicht genug über unsere Geschichte und Kultur um das logisch zu begründen."
Als Damien noch immer nichts erwiderte schnaubte Aiden frustriert und blieb stehen.„Wenn du ihr keine Grundlage gibst auf der sie dich verstehen kann, dann wird sie es auch nicht tun. Und ohne Verständnis ist eure Beziehung trotz dieser magischen Verbindung nur eine hohle Sache. Aber du musst natürlich nicht auf mich hören. Vergiss nur nicht das du nicht der einzige bist der Leidet"
Aiden bog in den nächstbesten Korridor ab und ließ Damien alleine. Der seufzte und fuhr sich frustriert durch die Haare.
Verdammt, er hasste es wenn Aiden recht hatte, vor allem da es in Beziehungsfragen meistens so war. Was sollte er also tun?
Tief in Gedanken versunken lief er ziellos durch die stillen Gänge seines Schlosses. Es war zu ruhig geworden in den letzten Jahren. Der Schock der über dem Schloss gelegen hatte als ihre Gegenwart und Zukunft gleichzeitig zerstört worden waren hatte sich schon lange verzogen. Doch die Stille die damals in die Flure gekrochen war wie Nebel, war geblieben. Sie lag über den obersten Etagen wie ein Leichentuch und verzog sich erst ganz unten, wo die Küche und die Dienstbotenräume lagen, vollständig. Er wanderte durch den Innenhof, wo selbst zu dieser Stunde noch Übungskämpfe ausgetragen wurden und blieb einen Moment stehen. Hier herrschte geschäftiges Treiben, Boten, Küchenhilfen gingen ihren Aufgaben nach oder waren auf dem Weg in ihre Betten.Dieser Hof war das Herzstück seiner Welt. Hier war man niemals alleine und nach dem Tod seiner Familie war es der einzige Ort in diesem Schloss gewesen an dem sich auch die kalte Stille in seinem Herzen ein wenig gelegt hatte, verdrängt von dem Lärm des Kampfes und der Wärmenden Anwesenheit seiner Leute.
Jetzt wo er wusste wie sich das Vergessen wirklich anfühlte spürte er nur das zittern in seinen Muskeln. Eine Gruppe Studenten liefen laut redend an ihm vorbei, das Ende der letzten Kurse würde in den nächsten Minuten eine ganze Generation von heranwachsenden Persönlichkeiten über den Hof und in ihre Betten oder die Bibliothek für ein paar letzte Recherchen schicken.Damien betrachtete sie einen Moment und lächelte ein wenig bei die Erinnerung an die Zeit in der er selbst einer dieser Studenten gewesen war. Es waren drei wundervolle Jahre voller Neugierde, Kameradschaft und Gelächter gewesen.
Dann hatte er eine Idee die sein Lächeln noch breiter werden ließ und er machte sich auf den Weg um mit dem Universitätsdirektor zu sprechen.
Sanfte Finger strichen über ihre Haut, von ihrem Arm über ihre Schulter und dann langsam an der Seite ihres Halses hinauf zu ihrer Wange. Sie hinterließen einen kribbelnden Pfad und ließen ihr Herz schneller schlagen, sie schmiegte sich in die Bewegung hinein, noch nicht ganz angekommen in der Realität. Warme, weiche Lippen schmiegten sich einen Moment an ihre und hinterließen den Geschmack von Caramell und Pflaumen und Feuer. Langsam schlug sie die Augen auf um in seine Augen zu sehen. Sie waren direkt über ihr, vollkommen Feuer das gegen die Dunkelheit kämpfte, die versuchte sich in sie hinein zu fressen.
„Es tut mir leid."
Die Worte waren nur ein Hauch den sie auf ihren Lippen spürte, auf die sich ein glückliches kleines Lächeln stahl. Emma beugte sich ein winziges Stückchen vor.Der erste Kuss den sie ihm gab, sanft und ein wenig scheu, und nach Apfelkuchen schmeckend. Damien lächelte und strich sich mit einem Finger über die prickelnden Lippen. Dann zog er sich ein wenig zurück, er hatte einen Plan.
„Ich hab dir was frisches zum anziehen besorgt. Geh dich duschen zieh dich um und triff mich an der Tür." Er sah wie die Verunsicherung sich zurück in ihre Augen schlich und gab ihr schnell noch einen Kuss.
„Ich" er zögerte. Suchte nach Worten, die er noch nie benutzen musste. „Würde dir gerne etwas zeigen, wenn das für dich ok ist. Und wenn du dich umgezogen und gewaschen hast wirst du dich dort wohler fühlen." Emma nickte und begann aus dem Bett zu klettern. Die Laken hatten sich um ihre Beine gewickelt und sie brauchte Ewigkeiten bis sie sich daraus befreit hatte und ihren Weg zum Bad antrat.„Wenn du willst kann ich dir auch behilflich sein" Damiens Stimme erreichte sie kurz vor der Tür und als sie sich umsah und seinem übertrieben anzüglichen Blick begegnete, musste sie kichern.
„Ich Schaff das schon" Schnell verschwand sie im Bad um sich unter die magische Dusche zu stellen. Ein paar Minuten genoss sie den warmen Regen der sie umschmeichelte, dann seifte sie sich ein. Fast ohne es mitzubekommen fing sie an zu singen. Emma sang immer wenn sie sich besonders wohlfühlte, vor allem in der Badewanne. Sie sang ihr Lieblingslied, eine Geschichte von einer unglücklichen Liebe die sich im Nachleben wiederfand und glücklich in die Sterne ging. Als das Lied vorbei war war sie sauber, warm und entspannt. Die Kleider die ordentlich gefaltet und nach Zitrone duftend neben dem Waschbecken lagen, bestanden aus weiten weichen Hosen einem Hemd und einer art lockerer Tunika, die ihr bis über die Oberschenkel reichte. Unterwäsche gab es nicht. Sie streifte alles über und band sich die Haare zusammen, atmete tief durch und ging nach draußen. Er lehnte neben der Tür die langen Arme vor der breiten Brust verschränkt und einen seltsamen fast verträumten Ausdruck im Gesicht.Er lächelte sie an und nahm ihre Hand als sie ihn erreichte. Emma sah zu ihm hoch und war sich fast sicher das sie beim Anblick seines Gesichts ebenfalls einen verträumten Ausdruck bekam.
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Drachenfeuer
FantasyEmma ist die Kronprinzessin. Damien ist der König. An sich eine perfekte Verbindung. Nur leider sind die beiden Länder verbunden durch eine Lange Geschichte von Hass, Mord, Totschlag und allem was zu einem Krieg dazu gehört. Trotzdem werden sie sic...