Teil6

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Mit aufrechter Haltung kam sie auf ihn zu, das Kinn gereckt, die Schultern durchgedrückt. Ihre ganze Haltung drückte trotzigen Stolz aus. 

Wieder war da dieses Gefühl. Und es wurde immer stärker je näher sie ihm kam. Fast unwillkürlich wich er einen Schritt zurück, versuchte diesem Gefühl zu entkommen das sich in seinen Bauch fraß. 

Aiden der an seiner Seite stand warf ihm einen verwirrten Blick zu. Damien sah aus als würde er sich gleich übergeben. Das Mädchen vor ihnen zögerte leicht und schüttelte sich.

Emma fühlte sich nicht gut. Ihre Haut juckte und fühlte sich zu eng an. Sie sah zu diesem Typ vor sich der anscheinend diese vollkommen unlogischen Empfindungen in ihr auslöste und ein Schauer lief über ihren Körper. 

Der Mann kam einen langsamen Schritt nach vorne, dann noch einen in den flackernden Lichtkreis den das Feuer warf. Als er den Kopf hob trafen sich ihre Blicke.

Ein Ruck ging durch Damiens Körper und ehe er selbst begriffen hatte was er da tat, hatte er sich bereits in Bewegung gesetzt. Seine Hände schlossen sich um Emmas Taille und er zog sie mit einem Ruck an sich. Damien fühlte sich als würde er innerlich verbrennen. Sein Körper stand in Flammen und er hatte keine Kontrolle mehr über sich.

Ein leichtes brennen und ein zwicken an ihrem Hals ließ Emma zusammenzucken und einen Schauer über ihren Körper fahren. Plötzlich wich alle Anspannung von ihr und sie fühlte sich vollkommen entspannt. Sie merkte wie ihre Augen sich schlossen und sie in sich zusammensackte, dann merkte sie gar nichts mehr.

Damien fing sie auf als sie in sich zusammensackte und leckte sich das Blut von den Lippen. Die winzigen Wunden die seine Zähne gerissen hatten sonderten einen einzigen Tropfen Blut aus der, einen roten Pfad hinter sich herziehend, ihre Schulter hinunter lief und in dem Tal zwischen ihren Brüsten verschwand.

Eine Weile betrachtete er sie schweigend. Sie war so wunderschön. Jetzt wo sie so klein und zerbrechlich in seinen Armen lag war die Entschlossenheit aus ihren Zügen gewichen und hatte einer Verletzlichkeit platz gemacht die in Damien das unbändige Bedürfnis auslöste sie zu beschützen. 

Sanft hob er Emma in die Arme und ging mit ihr, ohne die Blicke seiner Truppe zu beachten zum Feuer. Dort setzte er sich hin und setzte sie sich auf seinem Schoß zurecht. Sie rührte sich nicht. 

Damien zog den Dolch aus seinem Gürtel. Das Feuer glitzerte auf der Klinge als er sie über Emmas Körper hob. „Emma! Nein!" Der Schrei von der anderen Seite der Lichtung ließ ihn innehalten. Der junge Mann mit den braunen Haaren zerrte an seinen Fesseln. 

Damien beachtete ihn nicht weiter. Mit einer Zielsicheren Bewegung schnitt er Emmas Fesseln durch. „Emma" leise flüsterte er den Namen den der Typ geschrien hatte, ließ sich jeden Buchstaben auf der Zunge zergehen.

DrachenfeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt