Teil 19

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Damien ging durch die Flure seines Zuhauses und versuchte so sanft wie möglich aufzutreten um die Frau in seinen Armen nicht zu wecken. 

Seit seine Eltern vor fünf Jahren gestorben waren, hatte er sich bemüht so wenig Zeit wie möglich in diesem Schloss zu verbringen. 

Die Gemächer seiner Eltern die direkt unter dem Himmel lagen und damit dem mächtigsten des Königreiches vorbehalten waren, waren noch immer unbewohnt. Seine Berater drängten ihn schon seit Jahren in die Gemächer einzuziehen. 

Doch das war für ihn keine Option gewesen. 

Jetzt bereute er es fast, da seine eigenen Gemächer nicht dafür gedacht waren einer Prinzessin zu imponieren. 

Die Wachen vor seinen Zimmern öffneten ihm die Tür.

 Als die Luft aus seinem Zimmer an seine Nase drang verdrehte er die Augen. Das konnte er jetzt überhaupt nicht gebrauchen. 

Er warf Emma in seinen Armen einen Blick zu die noch immer tief und fest schlief und ging dann mit einem entnervten seufzen durch die Tür in sein Empfangszimmer. 

Misandre saß auf einem der Sofas. Sie hatte ein rotes Kleid an das ihre Haut noch heller und ihr Haar noch dunkler machte. Sie war perfekt frisiert und saß obwohl sie wahrscheinlich schon seit Stunden wartete noch mit geradem Rücken und im Schoß gefalteten Händen da, wie eine echte Prinzessin. 

Sie erhob sich als er durch die Tür trat und kam ihm entgegen, blieb aber abrupt stehen als sie das Mädchen in seinen Armen sah.

„Wer ist das?"

Damien ignorierte sie und ging weiter in sein Schlafzimmer. Er konnte hören wie Misandre ihm hinterherlief doch er beachtete sie nicht. 

Vorsichtig legte er Emma auf sein Bett. Sie murmelte etwas im Schlaf und kuschelte sich tief in die Kissen. Der Anblick von diesem Mädchen in seinem Bett ließ sein Herz höher schlagen und brachte sein Blut zum kochen. 

Er atmete tief durch und räusperte sich bevor er sich zu Misandre umdrehte, die an der Tür zu seinem Schlafzimmer stehen geblieben war, und ohne ein Wort an ihr vorbei in die Empfangsräume zurückging. 

Er ließ sich auf eines der Sofas fallen und rieb sich mit den Fingern über die Schläfe. Er hatte jetzt schon Kopfschmerzen von dem ihm bevorstehenden Gespräch.

 Misandre setzte sich neben ihn auf das Sofa, so nahe das ihre Oberschenkel sich berührten. Fast hätte Damien sie von sich geschoben. Ein fast reflexartiger Drang der ihm eigentlich gar nicht ähnlich sah. 

In den letzten Jahren hatte er die Aufmerksamkeit die ihm als König von Tyra von jeder Dame des Landes entgegengebracht wurde sehr genossen. Was im Klartext bedeutete das, wann immer er von einer seiner sehr zahlreichen Reisen zurückkahm eine andere Frau in seinem Bett wartete. 

Misandre hatte länger in diesem Zustand durchgehalten als die meisten, was ihr anscheinend gewisse Hoffnungen gemacht hatte. Hoffnungen die nicht mal in Erfüllung gegangen wären, wenn Emma jetzt nicht in seinem Bett liegen würde.

Misandre drehte sich zu ihm und verlangte mit einer Hand, die sie an seine Wange legte nach Aufmerksamkeit.

„Was ist denn los, mein lieber?" Damien drehte unwillig seinen Kopf aus ihrem Griff und stand auf.

„Nichts ist los. Was machst du hier?" Misandre lächelte ihn an.

„Nun ich dachte das wir da weitermachen könnten wo wir aufgehört hatten, als du losgezogen bist um die Bastardprinzessin der Marener zu holen" 

Damien knirschte mit den Zähnen und seine Hand ballte sich zur Faust, doch er wusste sollte er irgendwie auf diese Beleidigung reagieren, würde das innerhalb kürzester Zeit jeder in diesen Gemäuern wissen. Und das wäre alles andere als Gut.

DrachenfeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt