Teil 21

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Damien fror. Und er schwitzte.

Mit einem besonders heftigen Ausfall ging Gregor auf ihn los und versuchte dem Kampf ein Ende zu bereiten. Doch Damien wich aus. Gregor stolperte einen winzigen Moment. Damien nutzte seine Unsicherheit, umging seine Deckung mit einer kurzen Drehung seines Handgelenks und legte ihm das Schwert an den Hals.

Gregor fluchte leise und ließ sein Übungsschwert auf den Boden fallen. Damien ließ sein Schwert ebenfalls sinken und drehte sich zu den mittlerweile recht zahlreichen Zuschauern um.

„Wer will als nächstes?" Niemand meldete sich. Na toll. Wo waren nur Aiden und Silas wenn man sie mal brauchte.

Er war nun seit mindestens drei Stunden hier draußen. Nachdem er aus seinem Schlafzimmer verschwunden war, war er eine Weile umhergewandert. Bis er wieder angefangen hatte zu frieren. Um sich aufzuwärmen war er nach unten auf den Übungshof gegangen um sich die Gedanken aus dem Kopf zu kämpfen.

Doch es funktionierte nicht. Obwohl er mittlerweile keuchend atmete und seine Muskeln vor Anstrengung zitterten, konnte er nicht aufhören zu zittern. Oder zu denken.

An Emma. Er dachte die ganze Zeit an Emma. Und es machte ihn total verrückt.

Er drehte sich noch einmal um sich selbst, das Schwert locker in der Hand und sah sich fast verzweifelt nach jemandem um, der mit ihm kämpfen würde.

„Damien!" Kam eine Stimme vom Eingang des Hofs.

„Verdammt" murmelte Damien biss die Zähne zusammen und drehte sich um. Das hatte er total vergessen. Beinahe Schuldbewusst sah der König von Tyra seinen Berater an.

„Hast du nicht irgendetwas vergessen?" Grant sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Damien seufzte. „Ich bin in zehn Minuten da"

Mit großen Schritten lief er auf die Tür zu, warf auf dem Weg einem seiner Männer sein Schwert zu und rannte dann so schnell er konnte die Treppen nach oben.

Vor seiner Zimmertür zögerte er einen Augenblick. Unsicher hob er die Hand um anzuklopfen, doch dann schüttelte er über sich selbst den Kopf und betrat seine Gemächer.

Sie waren leer. Er konnte riechen das sie das Zimmer vor einiger Zeit verlassen hatte. Wahrscheinlich ungefähr eine Stunde.

Er zuckte mit den Schultern. Er hatte jetzt wirklich wichtigeres zu tun. Schnell lief er auf sein Bad zu und zog sich noch auf dem Weg die Klamotten aus.


Zehn Minuten später stand er mehr oder weniger präsentabel in seinem Büro, dem Thronsaal. Grant und Herzog Huntres waren bereits da und auch Lady Katherine saß an dem Tisch, an dem er meist seine Staatsgeschäfte erledigte.

Die kleine Gruppe sah auf, als die Wachen die Tür für Damien aufstießen. Er blieb kurz stehen, ließ die Szene auf sich wirken und atmete einmal tief durch, um seinen Herzschlag zu beruhigen.

Lady Katherine erhob sich aus ihrem Stuhl und machte einen tiefen, eleganten Knicks, die anderen beiden verbeugten sich ebenfalls tief. Damien neigte leicht den Kopf und ließ sich auf seinen Stuhl am Kopfende des Tisches nieder.

„Majestät" Herzog Huntres neigte den Kopf und setzte sich ihm gegenüber.

Nachdem sich Lady Katherine und Grant ebenfalls gesetzt hatte, war es eine ganze Weile still. Der Herzog starrte Damien an, wartete das dieser den ersten Schritt machte. Doch Damien starrte zurück. Er würde nicht beginnen.

Es stand ihm als König zu, die unangenehme Aufgabe die Verhandlungen zu beginnen seinem Gesprächspartner zu überlassen und genau das würde er tun. Außerdem war die Situation dem Herzog nach einer Weile sichtlich unangenehm und Damien kostete es in vollen Zügen aus. Irgendetwas sagte ihm, dass sich das im Laufe des Gesprächs auf seine Person verlagern würde.

DrachenfeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt