Teil15

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Schluchzer schüttelten Emmas Körper. Sie weinte so heftig das Damiens Hemd schon nach ein paar Minuten von ihren Tränen durchnässt war. 

Er hielt sie fest. Einen Arm um ihre schmale Taille geschlungen, mit der anderen Hand strich er immer wieder über ihr Haar. 

Fast bedauerte Damien es als Emmas Tränen langsam wieder versiegten und ihre Schluchzer sich beruhigten. Denn kaum das sie aufgehört hatte zu weinen machte sie sich von ihm los, und ging ein paar Schritte von ihm weg. 

Wie jedes Mal wenn sie sich von ihm löste, fühlte es sich an als würde sie ihm einen Teil von sich selbst nehmen, und wie jedes Mal hatte er das überwältigende Bedürfnis ihr zu folgen. 

Damien konnte sich gerade noch Beherrschen ihr hinterherzulaufen wie ein Idiot und drehte sich stattdessen zähneknirschend um. 

Es machte ihn wütend. Dieses ständige Gefühl, die Abhängigkeit von ihrer Nähe und ihrer Zuneigung. 

Er war ein König, verdammt. Nicht nur irgendein König, er war der Drachenkönig. Und er war Abhängig davon das ein Mädchen ihn mochte. 

Ein wundervolles Mädchen mit Feuerhaar und so viel Gefühl in ihren Smaragdgrünen Augen. Augen die jetzt rot umrandet und geschwollen waren, von einem Gefühlsausbruch dessen Spuren sie sich gerade mit beiden Händen von der Wange wischte.

Damien wandte sich ab und ging hinüber zu dem Haufen den seine Leute ihm hinterlassen hatten. Er war fast angewidert davon wie schnell seine Wut auf sie verraucht war. Natürlich war es unfair wütend auf sie zu sein. Sie war genauso wenig scharf auf diese Situation wie er, doch es war sehr viel leichter wütend auf sie zu sein als weiterhin in Selbstmitleid und Sehnsucht zu vergehen. 

Sein Körper verriet ihn, wie so oft in den letzten Tagen, als seine Muskeln sich wie von selbst entspannten sobald er spürte wie Emma sich ihm näherte . 

„Wo sind James und die anderen?" Die Besorgnis die in ihrer Stimme mitklang ließ seine Schultern jedoch nur Sekunden später wieder verhärten

„Meine Leute haben sich darum gekümmert." 

Er hörte wie sie zischend die Luft einzog und ihr herz einen Satz machte um dann in rasendem Tempo weiter zu schlagen.

„Sie sind nicht tot" fügte eischnell widerwillig hinzu um sie wieder zu beruhigen. Sie atmete aus und Damien fragte sich unwillkürlich was sie wohl mit dem dunkelhaarigen Mann, der anscheinend James hieß, verband. 

Er biss die Zähne zusammen und knüpfte die letzten Knoten an dem Netz mit der kostbaren Fracht die sie bei diesem Ausflug eingesammelt hatten. 

Sein Blick fiel auf Emmas Pferd das noch immer am Rande der Lichtung bei ihren Satteltaschen stand. Er stand auf und ging zielstrebig darauf zu, doch Emma trat ihm in den Weg und hielt ihn, eine Hand gegen seine Brust gedrückt auf. 

„Was hast du vor?" Ihre Stimme klang misstrauisch. Damien starrte sie einen Moment an und überlegte ob er sie einfach zur Seite schieben sollte, doch das funkeln in ihren Augen hielt ihn davon ab. Ganz abgesehen davon das er es nicht fertig gebracht hätte von sich aus ihre Hand von seiner Brust zu schieben. 

„Wir können das Pferd nicht mitnehmen. Also sollten wir es losmachen und laufen lassen damit es nicht auf dieser Lichtung zugrunde geht meinst du nicht?" 

Emma runzelte die Stirn. 

„Warum können wir ihn nicht mitnehmen? Wie sollen wir denn sonst nach Tyra kommen?" 

Damien sah sie nur an und zog eine Augenbraue hoch. Er konnte förmlich sehen wie sie begriff, sie wurde ganz blass um die Nase. 

„Du willst damit doch nicht sagen das wir fliegen oder?" Sie sah mit großen Augen zu ihm auf. Damien verkniff sich ein grinsen. 

„Es ist der sicherste Weg über die Grenze. Vor allem mit der Prinzessin als Begleiterin." 

Emma schluckte hörbar und schaute dann zu dem Haufen mit Säcken und Kisten die in der Mitte der Lichtung lagen. 

„Und was ist das?" Bei der Erinnerung an die letzten Tage grinste Damien doch.

„Ach nur ein bisschen Diebesgut" Emma sah in an. „Diebesgut?" Damien nickte. 

„Das erzähle ich dir wenn wir bei mir sind, wir müssen dann langsam mal los" fügte er mit einem Blick auf die Sonne hinzu. 

Emma betrachtete ihn einen Moment, bevor sie bemerkte das sie noch immer ihre Hand auf seinem Oberkörper hatte und sie schnell fallen ließ. 

„Also packst du deine Sachen mal zusammen?" Damien nickte hinüber zu ihren Taschen.

Emma nickte nur und ging hinüber zu Jaero.

DrachenfeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt