Teil 2

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Die Glocke, die die Nonnen zum morgendlichen Gebet weckte, ließ sie aus dem Schlaf schrecken. Sie stöhnte. Wie sie diese Glocke hasste. Dann schlug sie die Augen auf und setzte sich auf. Das war das letzte Mal das sie von dieser Glocke aus dem Schlaf gerissen wurde.

 In rekordverdächtiger Geschwindigkeit zog sie sich an und rannte hinaus auf die Mauer. Dort stand sie nun und hing ihren Gedanken nach. 

Zwei Jahre hatte sie ihre Freunde jetzt nicht mehr gesehen. Zwei Jahre hatte sie keinen Kontakt zu keinem gehabt. Es war zu gefährlich hatten sie gesagt. Der Dunkle könnte sie ja finden und entführen lassen. Es waren unglaublich einsame zwei Jahre gewesen. Doch die Jahre hatten sich gelohnt. 

Mit einem angespannten Lächeln dachte sie an die unzähligen Stunden die sie in der Bibliothek und in ihrem Zimmer über unzähligen Büchern gesessen hatte. Sie hatte sich auf ihre Studien und ihr Können konzentriert und war immer besser geworden. 

Sie streckte ihre Hand aus und ließ eine Flamme in ihr auflodern. Mit einem Lächeln senkte sie ihren Arm und sie erlosch. 

Das trommeln von Hufen ließ sie aus ihren Gedanken hochschrecken. Dort hinten auf der Straße die gerade noch so durch die Bäume lugte, blitzte ein Licht durch die Bäume. Sonnenlicht das sich auf Metall spiegelte. 

Sie hüpfte ein paarmal in die Luft und klatschte vor Begeisterung in die Hände. Schnell überprüfte sie den Sitz ihrer Kleidung und strich ein paar Mal durch ihre Haare, dann lief sie gemessenen Schrittes nach unten durch die große Halle und blieb oben auf der Treppe die nach unten in den Hof führte stehen. 

Noch einmal strich sie über ihre Klamotten. Sie trug enge schwarze Hosen, einen Ledernen Brustpanzer und um ihre Taille hing ihr Schwert. Das Outfit war Absicht und sie freute sich schon auf die Blicke, wenn sie so vor ihren Vater trat. 

Das Tor wurde gerade geöffnet und die Soldaten ihres Vaters kamen herein. Sie entdeckte James und Aren ganz vorne in der Truppe, und auch Selina war mitgekommen um ihr das Geleit nachhause zu geben. 

Sie stellten sich in zwei Reihen vor ihr auf und schlugen sich mit der rechten Faust gegen die Brust, der offizielle Gruß an die Kronprinzen und Prinzessinnen von Maren. Sie nickte und die Soldaten rührten sich. 

James ging auf sie zu und breitete die Arme aus. Sie lachte und sprang die Stufen hinunter und in seine Arme. Ihr bester Freund drückte sie fest an sich, hob sie hoch und wirbelte sie lachend ein paarmal im Kreis herum. 

„Es ist so schön dich zu sehen Emma" Murmelte er in ihre Haare und drückte sie noch ein bisschen fester. Beim Klang ihres Spitznamens den außer ihm, Aren und ihrem Vater kaum jemand benutzte musste sie die Tränen unterdrücken und vergrub den Kopf an seiner Schulter. „Ich hab dich auch vermisst"

„Hey lass mich auch mal hallo sagen" Arens genervte Stimme kam aus dem Hintergrund und mit einem schnauben lösten sie sich wieder voneinander. Aren mit seinen verstrubelten braunen Haaren und den hellen Karamellfarbenen Augen die verschmitzt funkelten sah noch genauso aus wie vor zwei Jahren. 

Er breitete die Arme aus und drückte sie fest. „Na Prinzessin wie geht's wie steht's?" Sie lachte und befreite sich aus seiner Umklammerung. 

„Na bereit wieder in die Fänge des Hofes zurückzukehren?" Selina stand hinter Aren und grinste sie an. Emma verzog gespielt das Gesicht, dann lachte sie glücklich „Aber sowas von"

DrachenfeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt