Teil 13

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Hurts - Somebody to die for


Damien rannte auf die Lichtung. Mit Panik in den Augen sah er sich um und entdeckte Selina die im Wasser auf Emmas Rücken kniete. Seine Augen richteten sich sofort auf Emma deren Bewegungen gerade erschlafften. 

Ein Schrei bildete sich in seiner Kehle und er stürzte sich auf Selina die ihm mit scheckgeweiteten Augen entgegensah. Damien packte sie und schleuderte sie brüllend von Emmas Körper. Voller Angst zog er Emma aus dem Wasser und trug sie ans Ufer. 

„Emma!" Seine Stimme krächzte. „Emma, komm schon" 

Sie war so bleich. Ihre Haut war wächsern und ihre Lippen nahmen einen leichten Blauton an. Er fluchte und begann ihr Herz zu massieren. Als er seine Lippen auf ihre legte um Luft in ihre Lungen zu blasen waren sie so kalt das er erschauerte. 

Emma keuchte auf und hustete das Wasser aus ihrer Lunge. Beinahe wären Damien vor Erleichterung die Tränen gekommen. Er schlang einen Arme um ihre Taille und drückte sie an sich. „Den Göttern sei gedankt" Murmelte er leise und vergrub den Kopf in ihrem Haar. 

Er konnte sie riechen. Warme Sommertage auf einer Wiese voller Blumen. Doch er konnte auch Angst und den Tod an ihr riechen. Die Kälte des Wassers und einen Hauch Wolf. 

Wut stieg wieder in ihm auf. Brennend heiß im vergleich zu der vorausgegangenen kalten Panik. Sanft legte er Emma auf den Boden strich ihr noch die Haare aus dem Gesicht und stand dann auf. 

Als er sich umdrehte wich seine Truppe vor ihm zurück. Selbst Aiden machte einen kleinen Schritt nach hinten. Er musste wohl ziemlich furchterregend aussehen. Gut.

Seine Augen suchten nach Selina und fixierten sie. Sie saß noch immer auf dem Boden wo er sie hingeworfen hatte und zog unter seinem lodernden Blick verängstigt den Kopf ein.

Damien ging langsam und bedrohlich auf das am Boden kauernde Mädchen zu und fletschte dabei die Zähne. 

Er war sich bewusst das er sich halb verwandelte. Seine Zähne waren größer und sein Sichtfeld veränderte sich. Es mischte sich mehr Rot in die Farben und alles wurde schärfer. Seine gesamten Sinne waren bis zum zerreißen gespannt und er war bereit das Mädchen in stücke zu reissen bis nichts mehr von ihr übrig war außer blutige fetzen. 

Selina wimmerte und duckte sich. Tränen liefen ihr übers Gesicht und ein Schluchzer entrang sich ihrer Kehle. Damiens Augen loderten als er vor ihr stehen blieb. Mit einem mörderischen knurren tief aus der Kehle streckte er die Hand nach ihrer Kehle aus.

„Damien?" 

Ihre leise Stimme hinter ihm ließ ihn innehalten. 

„Damien?!"

Sie klang so schwach, ihre Stimme war kaum mehr als ein krächzen. Er atmete tief durch. Mit aller Gewalt stieß er den fauchenden und reißenden Drachen der sich in ihm freikämpfen wollte wieder zurück in die Tiefen seines Seins. 

Langsam richtete er sich wieder auf und drehte sich zu Emma um. Sie saß zusammengekauert da, die Hände um die Knie geschlungen und starrte ihn aus großen angsterfüllten Augen an. 

Mit all seiner Selbstbeherrschung kämpfte er die Wut zurück und ging auf sie zu. 

„Alles in Ordnung?" Seine Stimme zitterte vor unterdrückter Wut. Emma nickte. 

Er kniete sich vor sie und strich ihr mit den Fingern über die Wange. Sie senkte den Kopf und drückte ihre Wange näher an seine Hand. 

Er lächelte sie an. Dann schob er seine andere Hand unter ihre Knie, hob sie hoch und drehte sich um. 

„Schafft sie mir aus den Augen bevor ich mich vergesse" fauchte er und lief ohne einen weiteren Blick zurück zum Lager.


DrachenfeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt