Kapitel 19

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Kapitel 19
Andreas: Wieso soll ich das denn jetzt entscheiden? Ihr plant doch alles. Ich bin NUR der Bruder. Ich bin doch nicht sein Aufpasser. Er ist alt genug. Und macht eh nicht was ich Ihm sage.
Chris: Super, dann fahr ich mal nachhause und packe.
Chris sprang schon auf und wollte zur Tür raus, als ihn Kai aufhielt.
Kai: Halt stop.
Chris: Was denn noch?
Kai: Du fährst nicht komplett mit, weil wir Euch hier für weitere Vorplanungen benötigen, denn es stehen auch noch andere Termine an und auch die Tour geht bald wieder los.
Chris: Aber das kann Andreas doch auch machen?
Kai: Nein, Du fliegst hinterher wenn die Fahrer melden dass sie nun in den Tunnel rollen. Denn Bilder, wirkungsvolle Bilder die könnt ihr auch noch machen, wenn die Trucks abgeladen sind. Dann kannst du sie am Big Ben, am Buckingham Palace und weiteren markanten Orten fahren lassen und filmen und fotografieren und die Fahrer haben auch gute Smartphones, um den Moment festzuhalten wo sie aus dem Tunnel rausfahren.
Chris: Das ist aber nicht toll. Und schon gar nicht derbe nice. Das ist scheisse, denn das erstmal unsere Trucks in Britannien, denn bekomm ich nicht mit. Der moment wenn unsere Trucks dass erste Mal im Linksverkehr rollen und die Leute schauen.
Kai: Ich versteh dich ja, aber, es ist vom Zeitplan nicht drin. Du kannst erst nach London wenn wir alle fliegen, bzw maximal einen Tag eher.
Chris: Scheisse. Das ist doch Müll.
Hilde: Es gibt halt noch mehr, als nur London. Wir haben noch einen riesen Berg arbeit vor uns.
Chris: Na dann los, vielleicht kann ich dann doch 2 Tage eher hin.
Kai verdrehte genauso wie Andreas die Augen, denn Chris würde die nächsten Tagen jede Gelegenheit nutzen um alle daran zu erinnern dass er eher nach London will. Andreas kannte seinen Bruder nur zu gut und genau deshalb wollte Andreas auch nicht der jenige sein, der diese entscheidung fällen wollte. Doch dass Kai ihn wirklich hier behält, dass hätte Andreas nicht gedacht.
Hilde, Budda und Kai legten auch direkt alle Pläne der nächsten wochen auf den Tisch und es wurde geplant und umgeplant und überlegt bei welchen TV Auftritt welche Illussion mitgenommen wird und wo nur ein Koffer mit kleineren Dingen wie die Bowlingkugel oder Seil und Schere mit muss. Stunde und Stunde rauchte ihnen der Kopf und Kai achtete penibel darauf dass Chris keine Chance hatte den Raum zu verlassen.
Plötzlich hörten sie draussen die Hupen der zwei Trucks und sahen diese dann abfahren.
Chris: Ey, dass ist nicht fair. Wieso fahren die denn jetzt schon los?
Kai: Damit sie mehr zeit haben und nicht rasen müssen und genug puffer haben von hier nach London zu kommen.
Chris: wann habt ihr das denn umgeplant?
Budda: Ach das war ganz spontan, dass wir mit beladen fertig war. Wir dachten die beladenen Trucks hier übernacht stehen zu haben, wo herbstferien sind und ständig irgendwelche Teenagerfans hier aufkreuzen, wäre es ganz gut wenn sie eher abrauschen.
Chris schmollte und Andreas tat so als wenn das ganz normal wäre.
Gegen 18Uhr klopfte es dann an der Tür und steffi kam mit einem Tablett rein.
Budda: Oh ist das dass was ich denke. Das riecht ja himmlisch.
Steffi: Ich hab euch einen großen Topf Chili Con Carne gemacht und Brot gebacken. Wer hart arbeitet braucht auch eine gute Stärkung für Körper und Geist.
Andreas: Kannst du hellsehen?
Steffi setzte das Tablett in der Mitte des Tisches ab und Hilde und Chris verteilten direkt die Teller und Löffel und bedienten sich und die anderen während Steffi Andreas kurz bat mit ihr rauszukommen.
Andreas: Lasst mir bloss noch was über. Bin gleich wieder da.
Beide gingen vor die Tür.
Andreas: Was ist los?
Steffi holte einen Brief aus ihrer Gesäßtasche der Jeans und gab ihn Andreas. Er erkannte sofort dass dies ein brief der Schule seiner Jungs ist, denn auf das Herforder Gymnasium waren Chris und er auch gegangen.
Andreas begann zu lesen und es verschlug ihm die Sprache.
Andreas: Das Schuljahr hat doch grade erst begonnen, und jetzt sind Herbstferien. Wie kann das sein, dass sie jetzt schon der Meinung sind das der große versetzungsgefährdet ist.
Steffi: Les mal weiter, dann wirst du die Antwort finden.
Andreas las weiter. Und musste sich erstmal an die Wand lehnen, wo er dann auch runter in die Hocke sackte.
Andreas: wie kann das sein? Die Jungs sind doch immer zusammen zur schule gefahren, oder Du oder ich haben sie gefahren. Wie kann er da so viele Fehltage haben.
Steffi: Dem habe ich schon versucht auf den grund zu gehen, auch indem ich mit dem kleinen gesprochen habe. Aber da ist nix rauszubekommen. Die halten zusammen. Vorallem schaumal wann er gefehlt hat, und das tagelang am stück.
Andreas schaute. Ihm fingen an die Tränen zu laufen, denn er war nicht in der Schule als Andreas in Amerika war. Er hatte als Vater versagt und das auf ganzer Linie. Gerade jetzt wo sein Sohn den Vater als bezugsperson auf dem Weg zum Mann brauchte, war Andreas noch mehr unterwegs und begab sich seine Karriere auf ein noch höheres Level. Er wollte dieses Jahr mehr zeit für die Familie haben, dass war sein Vorsatz in der Silvester Chartshow, und was war. Das Jahr war fast zu ende und ihm wurde klar das er nicht mehr sondern noch weniger Zeit gehabt hat und ihm war klar dass er auch das nächste Jahr mindestens genauso viel wie dieses Jahr unterwegs sein würde.
Andreas: Wer hat ihm den die Entschuldigungen geschrieben? Man muss doch auch morgens in der Schule anrufen und das Kind krankmelden.
Steffi: Schatz, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht was ihn bewegt hat 25Tage zu fehlen und dass ohne das sich der Klassenlehrer mal telefonisch meldet.
Andreas: Ich komm gleich mit rüber, dass hier (er wedelte mit dem Brief) ist jetzt wichtiger als die Terminplanung der Firma. Die sind versorgt, doch ich will mit den Jungs jetzt sprechen und die gehen nicht eher ins Bett bevor ich nicht weiß was da los ist. Und dann mach ich mir Gedanken wie wir die 5 in Mathe und Deutsch sowie die 4 in Geschichte und Latein wieder in Richtung 3 bekommen.
Er stand auf und zog seine Frau erstmal in seinen Arm.
Andreas: Schatz, damit lass ich Dich nicht alleine. Dass bekommen wir zusammen wieder hin.
Steffi liefen nun die tränen, denn das aus Andreas Mund zu hören war so schön. Sie hatte ja schon mit den Jungs gesprochen, und sie wusste das der kleine den großen schützte, doch die Jungs schwiegen und sie war echt schon verzweifelt. Sie hatte direkt alle Fehltage, die ja auch mit Datum im Brief aufgeführt waren mit dem Familienkalender verglichen und Moritz war wirklich hauptsächlich an Tagen nicht in der Schule wo Andreas nicht da war und Michel deckte ihn, denn sie sind immer zusammen zur schule gefahren. Manchmal hatte Steffi die zwei und Lotta aus der Grundschule auch überraschend abgeholt und hatte mit den dreien Oma besucht oder was anderes gemacht. Und nie war aufgefallen dass Moritz nicht in der Schule war. Michel war manchmal früher als Moritz draussen, aber so ist das nunmal in unterschiedlichen Klassen und Klassenstufen. Auch gab es immer eine Begründung wieso Moritz länger brauchte um rauszukommen. Mal war es Klassenbuchdienst, dann Tafeldienst, oder irgendwas anderes.
Es tat gut, dass Andreas aber nun das sehr ernst nahm und steffi damit nicht im stich ließ. Schulschwänzen hat Gründe, und diese würden sie nun zusammen aufdecken.
Andreas gab dem Team im Besprechungsraum noch bescheid und ging dann mit Steffi rüber ins Haus, wo Andreas die Jungs direkt in Ihrem Zimmer aufsucht, denn er wollte erstmal ohne Steffi mit den beiden sprechen.
Das das Schwänzen aber nichts damit zutun hat dass der Sohn seinen Vater braucht, sondern ein ganz anderes, viel schwerwiegender, dass ahnte keiner, würde aber alles in Andreas Familie auf den Kopf stellen.

Ein Amerikanischer (Alb) TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt