Kapitel 72

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Kapitel 72
Kaum im Hotelzimmer schlief Chris auch wieder ein und Träumte wieder wie er in der Halle in New York das erstemal auf die Bühne kommt und von seinen Gefühlen überwältigt wird, doch dann eine tolle Show machte. Er suchte gerade jemanden für seine Deja Vue Nummer als sein Wecker klingelte.
Er wollte liegen bleiben. Er wollte nicht aufstehen. Er griff aus dem Bett wo er sich sicher war bevor er sich hingelegt hatte eine Flasche Wasser hingestellt zu haben, denn er hatte einen ziemlich trockenen Mund, doch da stand nix. Er robbt an den Bettrand und schaute nach. Aber da stand wirklich nichts. Er robbte auf die andere Seite um zu schauen ob er die Flasche dorthingestellt hatte, doch auch dort stand nix.
„Das gibt es doch nicht, ich bin doch nicht blöd.“ dachte er sich, stand auf und merkte schon wie sich das Zimmer drehte. Noch ein Grund mehr dringend was zu trinken. Chris bückte sich weil er nachsehen wollte ob die Flasche durch seinen unruhigen Schlaf vielleicht unters bett gerollt war und tadaaa… da war sie tatsächlich. Als er wieder hoch kam drehte es sich noch mehr und er setzte sich erstmal und öffnet dann die Flasche und trank etwas. Doch das brachte noch keine Besserung. „Ok, Traubenzucker…. Ah da drüben in der Tasche.“ Er stand auf und ihm wurde schwarz vor Augen.
Andreas war nachdem der Wecker geklingelt hatte direkt unter die Dusche und versuchte so die Müdigkeit zu verscheuchen. Doch auch nach der eigentlich wohltuenden Dusche war der Blick in den Spiegel ziemlich Walking Dead mässig. Andreas brachte dann noch seinen Bart in den typischen 3 Tage Bart Look von Andreas Ehrlich bevor er sich in die Klamotten schmiess, denn in 3 Stunden ging ihr Flug nach New York und vorher wollte er wenigstens noch etwas Zeit mit seiner Mama und Schwester haben.
Silvie hatte bei Heidi geschlafen und hatte irgendwie ein ungutes Gefühl wodurch sie wach geworden war. Doch als sie sah, dass Ihre Mutter schon wach war und grade im Bad stand auch sie auf und legte sich schonmal alles soweit zurecht, dass sie dann auch gleich ins Bad konnte. Ihre Brüder würden sich jetzt vermutlich erst aus den Betten schälen.
Alle waren dann zum Vereinbarten zeitpunkt in der Hotelhalle, naja, nicht alle, denn Chris fehlte.
Andreas: Der hat sich bestimmt wieder umgedreht als der Wecker geklingelt hat oder hat im Bad die Zeit vergessen um aus Christian Reinelt  Chris Ehrlich zu machen.
Silvie: Müsst ihr gestylt zu dem Meeting?
Andreas: Wir haben besprochen, dass wir vorbereitet sein wollen, falls es Fotos gibt. Ich muss dann nur vor ort bisschen Wachs in die Haare donnern und solange trag ich Cappy. Aber Chris macht aus der Rasur gerne mal ein Kunstwerk damit das unterlippenbärtchen auch schön dreieckig aussieht.
Silvie: Ok, soll ich nochmal hochfahren und bei ihm klopfen.
Heidi: Wir geben ihm noch 5 minuten und dann fahr ich den Jungen Mann holen. Keine Ahnung wann aus dem sonst so pünktlichen ein trödler wurde, der auch noch die Ruhe weg hatte wenn er 30 minuten zu spät war.
Andreas: Das kennen unsere Fans auch schon, wenn wir einen Livestream oder ähnliches ankündigen, die wissen schon genau bescheid, dass es mindestens 20-45 minuten später wird.
Heidi: So hab ich Euch nicht erzogen.
Andreas: Mama, Du hast Andreas und Christian Reinelt erzogen, nicht Andreas und Chris Ehrlich.
Silvie fing an zu lachen während Heidi ihrem Sohn gegenüberstand und die Augenbraun hoch zog.
Heidi: Für mich sind die einen auch die anderen, ich mach da keinen Unterschied. Ihr seid meine Söhne, die aus einem Hobby ihren Beruf gemcht haben und dafür noch nicht mal studiert haben. Mir egal welchen Künstlernamen ihr habt. Ich habe mir mit Papa ja etwas dabei gedacht dich Andreas, und dich Silvie und Christian Christian zu nennen. Ich find es immer süß, wenn ich mit Frau Ehrlich angesprochen werde.
Silvie: ich geh jetzt hoch zu Chris, Andreas pack doch schonmal deinen Koffer ins Auto und geh mit Mama schonmal ins Hotelrestaurant und bestellt schonmal. Ich mach dem Herrn mal Beine.
Heidi wehrte sich zwar und wollte selbst ihren Jüngsten in den Hintern treten, doch Ihre Kraft würde später nochmal gebraucht, doch das ahnte noch keiner.
Silvie fuhr hoch in die 4. Etage und klopfte dann am Zimmer von Chris doch es tat sich nichts.
War ihr Bruder mit einem der anderen Aufzüge runtergefahren, als sie hoch gefahren war, oder hatte das Treppenhaus genutzt. Sie klopfte nochmal und drückte ihr Ohr an die Tür. Sie nahm gerade das Ohr wieder weg als sie meinte etwas wahrgenommen zu haben. Sie drückte das Ohr wieder ran, doch da war nix.
Sie wollte gerade zum Aufzug zurückgehen als es im Zimmer klirrte. Sofort lief sie wieder zur Tür.
Silvie: Chris?
Innen war etwas zu hören, aber sie konnte es nicht zuordnen. Ihr Puls ging hoch, denn sie ahnte nichts gutes.
Silvie: Chris, ich hol Hilfe. Alles wird Gut, ich bin gleich wieder da.
Sie lief im Treppenhaus schnell nach unten zur Rezeption um nach einen zweiten Schlüssel zu bitten, damit sie reinkam. Sie machte dem Portier klar, dass ihr Bruder Diabetiker war und es ihm grade nicht gut ging. Doch dieser durfte alleine nicht entscheiden ob er einen Schlüssel rausgeben darf und musste dem Hotelmanager erstmal hinterher telefonieren.
Währenddessen war Chris zittrig durchs Zimmer gerobbt um seine Tasche vom Sideboard zu ziehen, dabei hatte er eine Glasvase mitgezogen, die gerade wegs mit der Tasche runtergesegelt war. Doch Chris bekam sonst nichts mit. Er hörte alles durch Watte und brauchte jetzt ganz dringend sein Traubenzucker.
Wie ein gieriges Kind stopfte er sich direkt 4 Traubenzucker stücke in den Mund und lutschte die Folie auch noch leer. Nach und nach wurde es besser und er konnte sich ans Sideboard gelehnt hinsetzen. Doch beim Abstützen hatte er in die Scherben der Glasvase gepackt. Es fing an seiner Handinnenfläche direkt an zu bluten.
„Auch das noch“, fluchte er und versuchte vorsichtig aufzustehen. Immer an einem Möbelstück oder Wand hielt er sich fest um so ins Bad zu gelangen. Dabei verteilte er hier und da auf dem Laminat und auch an allem was er mit der rechten Hand berührt hatte Blutflecken.
Sein Blutzucker war nun wieder fit, doch Chris hatte seit einiger Zeit Probleme Blut zusehen und so sackte er dann im Bad beim Versuch seine Hand zu versorgen wieder zusammen.
Andreas sah seine Schwester an der Rezeption stehen und das für Ihre Verhältnisse ziemlich zappelig.
Andreas: Mama, ich komm gleich wieder. Ich will mal versuchen ob ich jemanden in Bünde erreiche.
Heidi: Ja mach dass.
Andreas ging zu seiner Schwester und erfuhr so was los ist. Andreas dauerte es zu lange, so warten dass sie den Schlüssel bekamen.
Andreas: Komm mit, ich bekomm die Tür auch anders auf.
Silvie: Und wie?
Andreas: Warte es ab. Ein hoch auf Hotels ohne diese Plastikkarten.
Beide liefen immer 2-3 Stufen auf einmal nehmend die treppe hoch. Am Zimmer von Chris zog Andreas sein Portemonai aus der Gesäßtasche und nahm dann aus dem Kleingeldfach eine Büroklammer und bog sie auf..
Silvie: Was hast Du vor?
Andreas: Ich spiel jetzt Einbrecher.
Er verbog die Büroklammer etwas und kniete sich dann vor das schloss und steckte diese dort reine, wackelte etwas hin und her und zog dann am Türknauf und man hörte ein leises „Klack“ und die Tür war tatsächlich auf.
Andreas: Bitte schön die Dame.
Silvie: Woher kannst Du das denn?
Andreas: Kennst Du noch MacGyver?
Silvie: Deine und Chris Lieblingsserie als Kinder. Oh mann ey.
Silvie ging rein und sah sofort die Blutspur, denn nicht wie sonst in den Zimmern üblich war das Bad vorne neben der Eingangstür, sondern im Hinteren Bereich des Zimmers.
Andreas: Was hat er hier gemacht?
Silvie rief nach ihrem kleinen Bruder und ging zum Bad, Andreas folgte ihr und dann fanden sie ihn.
Zu zweit zogen sie ihn aus dem engen Bad in den Wohn-Schlafbereich wo er dann auch schon wieder zu sich kam.
Silvie: Wo ist dein Traubenzucker?
Chris: Brauch ich nicht. Ich kann nur kein Blut mehr sehen.
Andreas: Seit wann das denn? Du warst Zivi im Krankenhaus und hast ganz andere Sachen gesehen und keine Probleme gehabt.
Chris: Ich weiss es nicht. Ich kann es halt einfach nicht mehr.
Silvie: Was ist denn passiert?
Chris: Ihr helft mir mit der Hand und dann zieh ich mich an und währendessen erzähl ich Euch alles.
Andreas: Aber kurzfassung, denn Mama wartet unten.
Schnell hatte Silvie Ihrem bruder die Hand verbunden und Andreas säuberte soweit es mit den zur verfügung stehenden Mitteln hier ging das Zimmer von den Blutflecken, die zum glück wegwischbar waren und entsorgte die Glassplitter während Chris sich dann auch anzog und sie dann zu dritt runter gingen.
Heidi: Dafür dass Du dich fast 45minuten verspätest hast, siehst Du aus, wie grade aus dem Bett gefallen.
Chris: Mit fallen liegst Du gar nicht so verkehrt. Hallo Mama.
Chris begrüsste seine Mama mit Wangen küssen und so viel Heidi der Verband an der Hand auf.
Heidi: Was ist passiert?
Chris: ich muss mir angewöhnen, auch das traubenzucker immer bei mir zu haben. Alles halb so wild.
Heidi: Freundchen, Du schläftst erstmal nicht mehr alleine. (zu Andreas) Ruf Kai an, dass ihr nur ein Zimmer braucht und das Teilt ihr Euch dort. Mir ist nicht wohl dabei dass Chris wieder was passiert.
Chris: Mama, bitte. Ich leg mir mein Traubenzucker jetzt auch noch ans Bett und das ist bestimmt die Aufregung weil wir… also wir müssen ja gleich…
Heidi: Junger Mann, dass liegt nicht nur daran dass ihr gleich fleigen müsste, sondern auch an Übermüdung. Bitte versprich mir, dass Du besser auf dich achtest. Kein gehetze mehr von Termin zu termin.
Andreas: Das wird sich auf Tour nicht vermeiden lassen.
Heidi: Versprecht es mir. Ich will nicht das eines meiner Kinder vor mir geht. Ich bin die nächste und dass kann noch etwas dauern, denn Euch kann man nicht alleine lassen.
So markaber  und lustig Heids Worte waren, so hatte das gesagte aber bei allen dreien gesessen. Alle wurden Ernst und setzten sich dann an den Tisch und aßen und tranken etwas bevor Silvie sie dann ohne Heidi zum Flughafen brachte.
Heidi konnte es einfach nicht. Doch auch Andreas und Chris ging gehörig die Düse und sie waren froh, dass Silvie solange wie möglich bei Ihnen blieb. Doch dann kam der Moment dass sie Tschüss sagen mussten und während Chris und Andreas in den Sicherheitsbereich gingen, stand Silvie, die Arme um den Oberkörper geschlungen mit einem beklemmenden Gefühl dort.
Leider gab es hier keine Besucherplattform wodurch man die Flugzeuge beobachten konnte, doch sie fuhr etwas vom Flughafen weg und fand dann eine Stelle wo sie die Maschinen die gestartet waren sehen konnte.
Alle paar Minuten stieg eine Maschine in die Luft. Sie schaute auf die Uhr.
„Die nächste oder übernächste Maschine müsste dann die „AirAmerika“ sein die die zwei nach New York bringt.“ Sprach sie beruhigend auf sich selbst ein.
Die nächste Maschine war dann eine PanAm, also die nächste. Sie wurde immer nervöser. Doch auch nach 7 minuten war keine weitere Maschine gestartet.
Sie lehnte nun nicht mehr am Auto sondern lief nervös hin und her. Weitere 10Minuten war immernoch keine weitere Maschine abgeflogen. Sie hielt es nicht mehr aus. Sie fuhr zurück zum Flughafen.

Ein Amerikanischer (Alb) TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt