Kapitel 24
Andreas fuhr mit Chris zu sich nachhause, wo Michel schon mit einer gepackten Tasche auf der Treppe saß und auf seinen Vater wartete. Er hatte Steffi nämlich bereits informiert dass die Jungs ein paar Tage zu seiner Mutter gehen um dort zur Ruhe zu kommen. Steffi hatte Michel dann direkt gebeten ein paar Sachen zu packen und unten auf Andreas zu warten, während sie für Moritz packte.
Gerade als sie mit einer größeren Sporttasche die treppe runter kam, kam Andreas und Chris mit dem müden Rocky wieder rein und sprang Michel direkt an und schleckte ihm einmal durchs Gesicht.
Michel: Oh Rocky, ich bin doch kein Hundelolly. Jetzt ist gut, hör bitte auf.
Andreas: Rocky, aus… geh ab auf dein Kissen.
Mit einem Hundeblick der extraklasse reagierte der kleine dann und trottete müde in den Wohnbereich wo sein Kissen lag wo er sich drauf legte und zuschaute was die Menschen da nun machten.
Steffi: Dieser Hund, im einen Moment total unerzogen und im nächsten hört er wieder super.
Andreas: Die Welpenschule hat wohl nicht so toll funktioniert, vielleicht müssen wir da mal den Hundeprofi fragen, aber erstmal bring ich jetzt Michel zu meiner Mutter und dann besprechen wir wie es weiter geht.
Chris: Dann geh ich mal zur Prinzessin und packe mit ihr ein paar sachen.
Steffi: Wieso? Die kleine bleibt hier.
Andreas: Spontane Idee meines Bruders, die kleine geht 1-2 Nächte zu ihm damit wir alles in Ruhe klären und in die wege leiten können und sie nicht soviel mitbekommt.
Steffi: Ok. Ihr habt ja alles wieder schön durchgeplant…. Und wie immer ohne mich und ich muss mich jetzt mal wieder geschlagen geben.
Andreas: Es ist gerade besser, sowohl für die Kinder als auch für uns. Ich bin in 20 Minuten wieder da.
Steffi verabschiedete noch ihren Sohn und musste sich die Tränen verkneifen, denn sie hätte die beiden, die gerade so leiden mussten bei sich und nicht bei Ihrer Schwiegermutter, doch sie sah ein, dass das jetzt das beste war. Sie ahnte ja nicht, was Andreas als Lösung hatte.
Chris kümmerte sich um Lotta und die freute sich lautstark dass sie zu ihren Onkel Chris durfte und packte ihren Koffer.
Chris: Mäuschen, wie wäre es denn mit sowas wie Anziehsachen und Zahnbürste. Der Koffer ist fast voll und da ist nix wichtiges drin, nur Spielzeug.
Lotta (stemmt die Händen in die Hüfte: Das ist alles wichtig, dann brauch ich halt noch einen zweiten Koffer oder ich nehm den großen von Mama und Papa.
Chris: Ok, zwei Koffer für 1-2 Nächte beim Onkel, will ich wissen wieviel Gepäck Prinzessin dann mit in Urlaub von 10-14 Tagen nimmt.
Lotta: Den darf ich nie alleine packen, dass macht Mama immer und die packt immer die Wäsche und Spielzeug darf dann nur ganz wenig mit.
Chris: Ok, dann war das wohl meine eigene Schuld. Aber süße, mit Schule und Hausaufgaben, bist Du sicher dass Du dein halbes Zimmer mitnehmen musst. Ich hab auch Kartenspiele und Mensch ärger Dich nicht.
Lotta: Spielen wir dann auch Mario Kart?
Chris: Wenn du das da (er zeigte zum Koffer) bis auf zwei Puppen und ein Buch, alles hier lässt, einverstanden.
Lotta kippte den Koffer gekonnt lässig einfach mitten im Zimmer aus und ging dann an den Schrank und schmiss wahllos irgendwas rein.
Chris: Stop…. Das sind ja nur Pullover. Komm wir packen jetzt mal zusammen, sonst sind wir nächste Woche nämlich noch nicht fertig.
Lotta gab sich geschlagen und packte auch dass wieder aus und schmiss es zum Spielzeug auf den Boden.
Nach 20 Minuten machte Chris dann den Koffer zu und stellte den Koffer an die Treppe im Flur und kam zurück zu Lotta und sah jetzt erst, dass ihr Zimmer aussah als hätte eine Bombe eingeschlagen. Lotta sprang Chris in die Arme und saß so auf seiner Hüfte.
Lotta: Fahren wir jetzt zu Dir?
Chris: Ich glaube wir sollten hier erstmal aufräumen?
Lotta: Aufräumen ist doof.
Chris: Mama bringt uns beide um wenn sie dass sieht und dann darfst Du nicht mehr zu mir
Lotta: Omanno.
Chris: Komm wir spielen ein Spiel, dass hat Oma mit deinem Papa, Tante Silvi und mir immer gespielt und da macht das Aufräumen echt total Spaß.
Lotta: Wie kann aufräumen Spaß machen?
Chris: Pass auf, was ist deine Lieblingsfarbe?
Lotta: Pink
Chris: Dann räumen wir jetzt alles an seinen Platz was Pink ist, mal sehen wer schneller ist. Auf die Plätze, fertig los
Beide schnappten sich Pinke sachen und räumten sie weg.
Lotta: Erster.
Chris: Super, jetzt räumen wir alles in meiner lieblingsfarbe weg. Also alles was blau ist…. Auf die Plätze fertig los.
Und wieder schnappten sich beide die Sachen und auch die waren schnell an ihrem Platz.
Lotta: Schon wieder gewonnen. Und jetzt?
Chris: jetzt suchst Du dir deine zweitlieblingsfarbe aus.
So ging es bis alles aufgeräumt war und Lotta hatte so gefallen gefunden, dass sie direkt zu Steffi lief, die am Esstisch mit Andreas saß und sich gerade noch die Tränen wegwischen konnte, um ihrer Mama davon zu erzählen, dass sie so jetzt immer aufräumen will.
Andreas: Du hast das Farben Aufräumspiel mit ihr gespielt.
Chris: Ja, ich fahr auch jetzt direkt mit der kleinen und wenn ich sie morgen früh in die Schule gefahren habe, komm ich mit Brötchen her und dann sprechen wir zu dritt, falls meine Hilfe dann gebraucht wird. Ausserdem will ich irgendwann auch nochmal erfahren, wie Du mit Rocky Moritz gefunden hast.
Andreas: Mach ich, aber erstmal erzähl ich es Steffi zuende.
Chris: Ich kann warten und tob mich jetzt als Zauberonkel aus.
Andreas nahm seinen Bruder in den Arm während Steffi sich von Lotta verabschiedete und sie ermahnte schön auf den Onkel Chris zu hören. Andreas hielt dann Lotta ihre Jeansjacke hin und so mit neben seinem Bruder sahen die zwei voll cool im Jeansjacken Partnerlook aus.
Als Chris dann mit Lotta weggefahren war und Steffi mit Andreas ins Haus ging, fing sie richtig an zu weinen und setzte sich erstmal auf die Stufen der Treppe, wo vor knapp 1 Stunde noch Michel gesessen hatte um auf seinen Fahrdienst zur Oma zu warten.
Andreas setzte sich zu seiner Frau.
Steffi: Es ist so komisch, alle Kids sind weg. In sicherheit gebracht wo ihren Freunden. Bzw. vor den Kindern die bis vor ein paar Wochen ihre Freunde waren und die kleine zu Chris, damit sie nicht mitbekommt was los ist. Ich hab es immer kommen sehen, doch jetzt wo es eingetreten ist ist es wie in einem Albtraum und ich hoffe jemand kommt und rettet mich.
Andreas: Gerne hätte ich Euch davor bewahrt. Nie hab ich gedacht, dass es so kommen wird, deshalb wollte ich auch, das die Kinder niemals in Bünde sondern in Herford zur Schule gehen. Ich dachte, da sind sie weit weg von der Schublade Ehrlich Brothers, doch ich merke, dass es nicht so ist.
Steffi und Andreas nahmen sich in den Arm und gingen sich dann erst einen Tee machen und setzten sich dann auf ihre Sofalandschaft wo Steffi Andreas bat weiter von der Suche zu erzählen und wo er schlussendlich dann Moritz gefunden hat.
Andreas: Ich kam gerade an der großen Wiese an, als Rocky mir entgegen gerannt kam und sich in mein Hosenbein biss. Dass will sich Mama mit ihrer Nähmaschine dann mal ansehen und schauen wie sie die Löcher von den Zähnen von diesem Raubtier da verschwinden lassen kann.
Bei dem Namen Rocky, war Rocky zu den beiden gelaufen und saß nun vor dem Sofa und schaute beide erwartungsfroh an.
Steffi: Nein, du darfst auch heute nicht auf das Sofa. Ledersofa und Hundekrallen vertragen sich nämlich nicht.
Rocky legte sich dann davor auf den Boden, zwischen Couchtisch und Sofa und passte dort auf Herrchen und Frauchen auf, während Andreas weitererzählte.
Andreas: Als der da (er zeigte zu Rocky) dann meine Aufmerksamkeit hatte lief er zurück in den wald und ich hinterher, ich dachte da muss ja irgendwas sein. Ich war aber auch sauer, da Chris ihn scheinbar von der Leine gelassen hatte.
Steffi: Das würde er nicht machen, weil er weiß dass Du ihn umbringen würdest.
Andreas: Wie hättest Du denn reagiert, wenn dein Hund dir plötzlich ohne Leine und ohne „Gassigeher“ entgegen kommt?
Steffi: Wir wissen ja jetzt das Rocky ausgebüxt ist?
Wie saß Rocky nachdem sein Name gesagt wurde vor dem Sofa.
Steffi: Wenn Du mal immer so auf deinen Namen hören würdest. Komm leg dich auf dein Kissen. Ab.
Doch Rocky dachte nicht im Traum daran auf sein Kissen zu gehen und legte sich wieder dort an das Sofa.
Steffi: Genauso stur wie das Herrchen.
Andreas: Ich bin nicht stur.
Steffi: Stimmt, Du bist sehr Meinungsstabil. Los erzähl endlich weiter.
Andreas: Ich lief DEM HUND hinterher und der rannte ins tiefste Dickicht, weit weg vom Waldweg und krabbelte dann in ein Loch und da hörte ich dann Moritz, der DEN HUND fragte was er da will. Ich bin dann da hinterher und da saß er, wie ein häufchen elend. So hab ich Moritz noch nie gesehen, auch nicht als er mir das erste mal vom Mobbing in der Schule erzählt hat.
Steffi: Und dann hat er Dir erzählt was heute in der Schule war?
Andreas: Das tat er erst auf dem weg von dieser Höhle zu Mama. Ich frag mich wie können Kinder so grausam sein.
Steffi: Ich weiß es nicht. Aber erwachsene sind noch schlimmer. Da werden aus Neid gerüchte in Umlauf gebracht und die Menschen leiden dann auch.
Andreas: Oder es wird Vertrauen ausgenutzt und jemand so dermaßen durch Lügen Manipuliert dass dieser Mensch fast alles verliert und nicht mehr leben will.
Steffi: Auch dass. Aber sag, was hast Du für eine Lösungsidee?
Andreas: Ich bin durch Mama drauf gekommen. Die Jungs brauchen Abstand und sollen aber Schulisch weiterkommen.
Steffi: Ja, mach es bitte nicht so spannend.
Andreas: Was hälst Du davon Moritz auf einen Schüleraustausch zu schicken und Michel aufs Sportinternat.
Steffi: Du willst beide trennen und wegschicken.
Andreas: ich würde beide auch zusammen wegschicken, aber sie müssen wohin wo keiner die Ehrlichs kennen, und wo sie sie sein können. Michel kann ohne Fussball nicht uns ist noch zu jung für einen Austausch. Also müssen sie getrennt erstmal wohin um auch nicht im schatten des anderen zu stehen.
Steffi: Hast Du auch schon konkrete Ideen wohin die beiden sollen?
Andreas: Für Moritz hab ich an ein Highschoolaustausch in Amerika gedacht.
Steffi: Amerika?
Andreas: Ja, da kennt uns keiner.
Steffi: Und Michel?
Andreas: Ich hab vorhin geschaut, Sportinternate gibt es einige, u.a. in Köln, dann hätte er es später zur Sporthochschule nicht so weit, aber da kennt man natürlich die Ehrlichs, selbes in Paderborn, Hannover oder Magdeburg.
Steffi: Du hast da was komisches in der Stimme. Du weißt wo er in Ruhe lernen und seinen Sport machen könnte.
Andreas: Am Bodensee oder aber in Frankfurt an der Oder.
Steffi: Ich soll meine Jungs soweit weglassen nur wegen deinem Job?
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Ein Amerikanischer (Alb) Traum
FanficWie der Titel schon sagt geht es in dieser FF um Andreas und Chris in Amerika. Ob es ein Traum oder eher Albtraum wird, erfährt ihr in dieser Geschichte.