Kapitel 24 (Warum immer ich!?!)

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Als wir in unserer Klasse angekommen waren, war zum Glück noch keiner da. Die Ruhe vor dem Sturm, wie sich kurze Zeit später herausstellte, heute haben sie es wieder einmal auf mich abgesehen. So schlimm war es schon lange nicht mehr. Sie beschimpften mich, lachten mich, wegen meiner Schiene am Knöchel, aus, warum auch immer, denn das könnte ihnen genauso passieren. Sie machten sich gar nicht einmal die Mühe nachzufragen, warum ich eine Schiene habe.

Aber Natascha ging deutlich zu weit. So etwas hätte ich ihr nie zugetraut. Ich verstand die Welt nicht mehr, nachdem Natascha mich, auf den Oberarm, geschlagen hatte. Da ich einfach nicht damit gerechnet hatte, viel ich zu meinem Bedauern auch noch um, da ich, nur am Tisch angelehnt, war.

Als ob das nicht schlimm genug gewesen wäre lachten sie mich auch noch aus und wollten auch noch auf mich eintreten. Das war einfach zu viel für mich, ich konnte nicht mehr. Die Tränen liefen mir die Wangen hinunter, Stella hielt sie Gott sei Dank noch rechtzeitig auf.

Warum haben sie es auf mich so abgesehen? Ich habe ihnen ja nichts getan.

Was haben sie davon mich zu verletzen? Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Kurz darauf kam unser Lehrer in die Klasse und sah wie ich am Boden lag und weinte. Er kam sofort auf mich zu und fragte mich ob ich zur Schulärztin gehen möchte. Ich bejahte diese Frage und wollte aufstehen, fiel aber wieder zurück auf den Boden, da ich nicht auf meine Schiene gedacht habe. Mein Lehrer sagte zu mir ich solle liegen bleiben.

Er gab meinen Mitschülern, die seitdem er da ist, ruhig waren, einen Arbeitsauftrag. Anschließend ging er mit mir auf den Armen, ja mein Lehrer trug mich, zur Schulärztin. Stella durfte natürlich auch mitgehen.

Die Ärztin schaute sich nur kurz meinen Arm an, wo mich Natascha geschlagen hatte, da dieser noch weh tat. Es stellte sich aber nur heraus, dass es ein blauer Fleck werden wird. Die Schiene am Fuß hat nichts abbekommen. In der zwischen Zeit hat Stella meine Eltern angerufen, dass sie mich abholen sollen.

Stella berichtete meinen Eltern aber auch dem Lehrer, da er nicht alles gesehen hatte, was geschehen war. Ich konnte und wollte darüber einfach noch nicht sprechen.

Die Heimfahrt verging relativ schnell. Zu Hause angekommen ging ich sofort in mein Zimmer und vergrub mich unter meiner Bettdecke. Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es bereits Mittag.

Der Duft von Essen stieg mir in die Nase, also beschloss ich mich in das Esszimmer zu begeben. Meine Eltern waren sichtlich erleichtert mich wieder in meinem normalen Zustand zu sehen.

Am nächsten Tag erzählte mir Stella, dass Natascha sogar zum Direktor musste und sie jetzt wie ausgewechselt ist. In der Schule bekam ich das auch richtig mit, denn Natascha kam zu mir und entschuldigte sich bei mir. Hätte nie gedacht, dass sie zu so etwas, wie entschuldigen, fähig ist.

Der Rest der Woche verging, zu meinem Glück, ruhig. Mehr hätte ich eh nicht verkraftet, glaube ich.

Am Wochenende facetimete ich mit Niall, der mich das erste Mal, in dieser Woche, zum Strahlen brachte. Natürlich fragte mich Niall auch wie es in der Schule war. Ich sagte, dass es wie immer war. Ich erzählte Niall bewusst nichts von diesem Vorfall, denn er würde sich nur unnötig Sorgen um mich machen. Ich würde ihm sogar auch zutrauen, dass er extra wegen dem Vorfall zu mir fliegt und mich beschützen will.

Einen Monat muss ich noch durchstehen bis ich die Jungs wiedersehe. Das wird ein sehr langer Monat werden, das weiß ich jetzt schon.

Noch am gleichen Tag schrieb mir Niall, dass er nächstes Wochenende zu mir kommt. Als ich diese Nachricht las grinste ich wie ein Honigkuchenpferd. Das musste ich sofort meinen Eltern sagen.

Auf die Frage, warum nur Niall käme, antwortete ich einfach damit, dass die anderen leider keine Zeit hätten. Zum Glück kauften sie mir meine Lüge ab. Ich hoffe einfach das es meine letzte Lüge gegenüber meinen Eltern war.

Die Woche verging relativ schnell und schon war auch schon Samstag. Bin ich froh, dass ich die Woche ohne irgendwelche Vorfälle überstanden hatte.

Niall schrieb mir gestern noch, dass er so circa um acht Uhr in der Früh in Wien laden wird. Ich bot ihm an das wir ihn vom Flughafen abholen könnten, jedoch verneinte er es.

Kurz nach neun, am Samstag, stand Niall auch schon vor der Tür. Jedoch machte meine Mama die Tür auf, da ich mit meiner Schiene nicht so schnell vorankomme. Niall begrüßte zuerst meinen Papa und danach mich. Natürlich bekam ich eine Umarmung.

Man habe ich seine Umarmungen und die Gefühle die er damit in mir auslöst vermisst.

Nun war es soweit, ich musste meinen Eltern beichten, dass ich mit Niall zusammen war. Die Angst davor stieg ins Unermessliche, aber ich musste es tun.

Als ich zu sprechen begann, brach auf einmal meine Stimme, wahrscheinlich vor lauter Aufregung. Niall sprach für mich weiter und lüftet unser kleines Geheimnis.

Ich konnte meinen Eltern einfach nicht in die Augen schauen. Erst als ich in eine herzliche Umarmung gezogen wurde, blickte ich hoch. Zu meinem Erstaunen war es meine Mama, die mich umarmte. Danach zog mich auch noch mein Papa in eine Umarmung.

Danach sagten sie zu Niall, dass er in der Familie herzlich Willkommen ist. Außerdem fragten sie mich, ob ich mir das eh gut überlegt habe, auf dass was ich mich einlasse.

Niall und ich gingen in mein Zimmer wo mich etwas Peinliches erwartete, an das ich vorher noch nicht gedacht hatte. Bis jetzt.

Ich hatte nämlich in meinem Zimmer eine Wand voll mit One Direction Postern. Als Niall diese Wand sah, musste er ein wenig schmunzeln. Ist ja auch verständlich oder?

Niall stand plötzlich ruckartig auf und ging zu seiner Reisetasche, die er vorher mit in mein Zimmer genommen hatte. Aus dieser besagten Reisetasche holte er eine kleine Schachtel mit einer Schleife heraus.

Will er mir schon wieder etwas schenken? Warum muss er für mich immer Geld ausgeben?

Ich bin über seine Anwesenheit schon mehr als genug froh, diese würde mir auch vollkommen reichen. Ich bin auch ohne Geschenke glücklich.

Aber das was sich in der Schachtel befand...war einfach nur...unglaublich.   

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