39. Kapitel

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"Fynn... endlich... ich dachte schon... du bleibst nie stehen...", keuchte das Mädchen, als es uns endlich erreicht hatte. "Was willst du? Ich dachte ich hab dir beim letzten Mal klar gemacht, dass ich kein Interesse an dir hab.", fragte Fynn kalt. "Wir müssen doch noch unser Projekt für Mathe morgen fertig machen. Der Schluss fehlt uns noch. Deswegen wollt ich dich fragen, ob wir uns heute Nachmittag nochmal treffen können?", meinte Zoey, ignorierte dabei volkommen Fynns abweisende Haltung und seine letzte Bemerkung und klimperte sogar noch mit ihren Wimpern. Mist, den Vortrag hatten Kyle und ich total vergessen in letzter Zeit. Wir hatten zwar schon angefangen, aber ein Teil fehlte uns noch. Auch Kyle und Fynn schien erst jetzt wieder einzufallen, dass der Abgabetermin schon morgen war, denn beide wurden leicht blass und sahen ziemlich erschrocken aus. "Das hab ich voll vergessen. Okay du kannst nach der Schule mit zu mir kommen. Aber lass uns dieses Mal bitte in Ruhe arbeiten, ohne dass du dich dauernd an mich ran machst.", willigte Fynn schließlich ein. Mit einem glücklichen Lächeln verschwand Zoey daraufhin nach einer kurzen Verabschiedung den Gang hinunter und auch wir setzten unseren Weg zum Klassenzimmer hin fort. "Wollen wir dann heut Nachmittag nochmal zu mir fahren und auch weiterarbeiten?", fragte mich Kyle. "Klar gern", stimmte ich lächelnd seinem Vorschlag zu und dann waren wir auch schon angekommen und die nächste Stunde begann.

Nach der Schule trennten wir uns und Fynn fuhr mit Zoey zu uns nach Hause, während Kyle und ich zu ihm fuhren. Diesmal waren wir allein in seinem Haus und bevor wir anfingen zu arbeiten, machten wir uns noch schnell ein paar belegte Brote und nahmen diese zusammen mit etwas zu trinken nach oben. Dann fingen wir an unser Referat zu beenden. Wieder musste Kyle mir ein paar Sachen erklären, die ich nicht verstand, doch er war ein guter Lehrer und als wir nach drei Stunden endlich fertig waren, hatte ich alles verstanden. Trotzdem hoffte ich, dass wir nicht vorstellen mussten, denn schon allein beim Gedanken daran vor der Klasse stehen zu müssen bekam ich Panik. "Endlich fertig.", seufzte Kyle erleichtert und ließ sich rückwärts auf sein Bett fallen. Dann klopfte er mit einer Hand neben sich und sah mich dabei auffordernd an. Etwas zögerlich legte ich mich neben ihn und meine Kopf auf seine Brust, aber so, dass ich ihn ansehen konnte. Sein Lächeln vertrieb aber sofort all meine Zweifel und mein Bauch fing an zu kribbeln, als er begann sanft kleine Kreise mit seiner Hand auf meinen Rücken zu malen. "Du bist wunderschön.", hauchte Kyle und rot werdend drehte ich meinen Kopf zur Seite. "Nein, sieh mich an." Er drehte mein Gesicht vorsichtig in seine Richtung und sah mir tief in die Augen. "Du bist wunderschön und ich werde es dir so oft sagen, bis du mir glaubst." Ich konnte ihm noch nicht ganz glauben, aber das Kribblen in meinem Bauch verstärkte sich durch seine Worte nur noch. Langsam näherte sich Kyle meinem Gesicht. Sanft berührten seine Lippen meine und ich schloss meine Augen. Der Kuss war voller Gefühle, auch wenn er nicht wild oder besonders leidenschaftlich war. Vorsichtig zog Kyle mich während des Kusses ganz auf seinen Körper, sodass ich nun auf seinem Bauch lag, und begann wieder leichte Kreise mit seinen Fingern auf meinen Rücken zu malen. Ich legte meine Hände derweil auf seine Schultern. Nach einiger Zeit spürte ich plötzlich, wie Kyle seine Lippen öffnete und mit seiner Zunge leicht gegen meine Lippen stupste.

Erschrocken unterbrach ich unseren Kuss. Kurz blitzte ein Bild von meinen Vater vor meinen Augen auf, wie er mich dazu zwang ihn zu küssen, doch das verdrängte ich sofort wieder. Das vor mir war Kyle und er würde mir nie so etwas antun. Außerdem hatte mir der Kuss wirklich gefallen und ich wollte dieses schöne Kribbeln in meinem Bauch nochmal spüren. Meine Gedanken wurden durch Kyles Stimme unterbrochen. "Sorry ich hätte nicht... ich weiß ja eigentlich, dass dus langsam angehen möchtest...", stotterte er vor sich hin. Beruhigend legte ich eine Hand auf seine Wange und er verstummte. "Es ist alles gut Kyle. Ich bin bloß erschrocken weil ich damit nicht gerechnet hab, aber du bist nicht zu weit gegangen. Im Gegenteil, es hat mir sogar sehr gefallen." Und um ihm zu beweisen wie ernst ich meine Worte meinte, ließ ich meine eine Hand in seinen Nacken gleiten, zog seinen Kopf zu mir und küsste ihn. Erst nach einer Weile erwiederte Kyle den Kuss und begann wieder über meinen Rücken zu streichen. Sofort tauchte das kribbeln wieder auf und ich musste in unseren Kuss grinsen. Als Kyle diesesmal mit seiner Zunge meine Lippen berührte öffnete ich meinen Mund und ließ ihn rein. Ich konnte mir ein leises Seufen nicht verkneifen, als sich unsere Zungen berührten und anfingen miteinander zu spielen. Meine Gefühle spielten verrückt, aber als wir den Kuss wieder lösten, konnte ich nicht anders als Kyle verliebt anzugrinsen und mich an ihn zu kuscheln, denn ich hatte mich noch nie glücklicher gefühlt.

Ava - My life with fearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt