Pause

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„DÖP DÖP DÖP DÖDÖ DÖP DÖP DÖP!"
„Mein Gott THOMAS JETZT HALT DEN RAND!"
Khedira war sehr genervt von Thomas' Laune gegenüber dem Spiel heute.
Wir saßen schon ungefähr eine halbe Stunde im Bus und Thomas oder irgendwer anders sang ein Lied.
Jetzt grade war es „Atemlos" von Helene Fischer und diesmal sangen weitaus mehr mit.
Auch Manu neben mir schrie sich die Seele aus dem Leib. Ich konnte nur mit meinen Augen rollen und Kopfhörer aufsetzen. Ich wollte es wenigstens versuchen noch etwas Musik zu hören die mich entspannt, und nicht sieben erwachsenen Männern beim Singen zuhören.
Aber es legte sich nicht. Die ganze Busfahrt wurde gesungen, und ich fragte mich wie mein Vater das jedes mal aushalten konnte.

„So, raus jetzt Jungs! Platzbesichtigung und dann umziehen!" wies mein Vater die Jungs an und alle stürmten raus wie Kindergartenkinder die ein Eis wollen.
„Die sind doch echt nicht mehr normal." Ich trottete neben meinem Vater her und er fing an zu lachen.
„Sie versuchen nur ihren Stress, ihre Anspannung loszuwerden und wenn sie dann nachher auf dem Platz entspannt und Konzentriert sind können sie das von mir aus sehr gerne machen." zugegeben, das war ein gutes Argument.
Aber trotzdem war meine Laune heute nicht gut, allein weil in meinem Zimmer heute morgen das reine Chaos war, da Marco und Jonas sich gestritten haben.
Haben sich aber wieder eingekriegt.
Aber ich hatte ein stumpfes Gefühl das mir da sagte, dass heute nichts gut werden konnte.

Am Platz angekommen zeigte ich meinen Ausweis vor und durfte mich dann endlich mit meinem Vater auf der Trainerbank niederlassen.
Die Jungs tobten und pöbelten auf dem Platz und hatten eine Menge Spaß, sie lachten und schrieen und sangen Lieder.
„Jungs geht euch umziehen!" mein Vater lief auf den Platz und klatschte in die Hände, so als wolle er Hühner verscheuchen.

Ich baute während sich die Jungs umzogen Hütchen auf, für Dribbel-, Pass- und Laufübungen.
Dann schaute ich mir das Stadion an. Es war riesig, und wenn ich mir vorstellte, das alle Plätze belegt sind, und alles singt und klatscht, dann bekam ich eine Gänsehaut. Beim Frauenfußball schauen ja nicht so viele zu, aber ich wünschte es wäre so.
Ich wünschte mir die Zuschauer zahlen wären so hoch wie bei einem normalen Bayernspiel.

Nach weiteren zehn Minuten kamen die Jungs endlich auf den Platz, der eine joggend, der andere springend oder ganz normal gehend.
Manu, Trapp, Leno und ter Stegen bewegten sich alle mit ihrem Trainer aufs Tor zu.
Die anderen hatten alle einen Ball, und hielten ihn hoch oder schossen in der Gegend rum.

Mein Vater scheuchte sie alle um die Hütchen, egal ob mit Ball oder ohne. Jeder sollte einmal die Stationen durch haben.
Manche schossen auch mal auf das Tor, um sich selbst und den Torhüter aufzuwärmen.

Die Trainingszeit war vorbei, alle Spieler gingen ein letztes Mal in die Kabinen für eine Ansprache des Trainers, und ich wartete auf der Bank.

„Frau Löw, hätten sie kurz Zeit für ein kleines Interview?" kam eine blonde Reporterin auf mich zu. Ich gebe zu, manche Interviews machten Spaß aber diese Frau definitiv nicht. Das sah man schon.
Ich nickte trotzdem und stellte mich zu ihr.
„Liebe Fans da draußen, ich stehe heute hier, beim Spiel gegen Südkorea mit der Tochter des Bundestrainers. Frau Löw, wie ist die Stimmung?" sie hielt mir das Mikrofon hin.
„Die Stimmung ist super, alle haben sich gut eingestimmt und haben Lust auf dieses Spiel." sie nahm das Mikro zurück und redete munter weiter in die Kamera.
„Das ist eine fantastische Nachricht. Südkorea heute wie gesagt, kleiner Angstgegner?" jetzt schaute sie mich abwartend an.
„Das kann ich nicht beurteilen, aber an sich sollte niemand ein Angstgegner sein." ich schob das Mikrofon etwas zu ihr zurück und sie bedankte sich.
„Okay, danke für das kurze Interview! Wir wünschen Ihnen heute alles Glück was man haben kann für einen Sieg!" ich nickte kurz und sie machte sich endlich auf den Weg.

Wir standen gut, doch mein Bauch wollte immer noch keine Ruhe geben, was mein Vater bemerkte.
„Kleine, alles gut?"
„Ja, alles super.. Ich hab nur ein Gefühl das etwas schief geht." gab ich wahrheitsgemäß zu und schaute ihn an.
„Ach das wird schon kleine mach dir keine Sorgen!"
Grade als er sich umgedreht hatte, keine fünf Sekunden später ertönte ein Pfiff. Die Menge pfiff, schrie und buhte ganz aufgeregt und die Spieler versammelten sich alle in einem Kreis.
Wir alle, mein Vater, Thomas, Kroos und noch mehrere saßen geschockt auf der Bank.
„Wer war das?" Thomas schaute angestrengt, man sah nicht wer auf dem Boden lag.
Nun liefen auch Sanitäter auf das Feld, das Spiel wurde unterbrochen. Als dann klar war, das es was ernstes war, holte irgendwer eine Trage. Alles war ruhig bei uns, die Fans waren ruhig und alles war auf den Spieler fokussiert der dort lag.
Die Trage kam an uns vorbei, und man konnte sehen das es ernst war.
„Ich komme mit!" rief ich und als die Sanitäter mir zu nickten, sprang ich schnell mit in den Krankenwagen.
In der Notaufnahme wurde er direkt in den OP geschoben.
Zu mir kam dann der Arzt.
„Wer sind sie?" wurde ich gefragt.
„Sarah Löw... die Freundin!" er nickte.
„Okay, sie können hier Platz nehmen." er zeigte auf den Stuhl, und ich setzte mich auf ihn.
Ich verfolgte das Spiel mit Liveticker, und erfuhr das wir das Spiel doch noch 1:0 gewonnen hatten.
Ich saß glaube ich schon drei Stunden hier, eine wirklich nette Krankenschwester brachte mir Kaffee und lächelte mir aufmunternd zu.
Dann, nach einer weiteren Stunde kam er endlich, gefolgt von Arzt aus dem OP und fuhr an mir vorbei in sein Zimmer.
„Wie geht es ihm?" fragte ich den Arzt direkt, wo ich beim Schildchen ablesen konnte, dass er Dr. Metz hieß.
„Ihrem Freund geht es gut, er hat sich zum Glück nur zwei Rippen gebrochen, die wir aber wieder richten konnten, denn diese hatten sich an der Lunge gekratzt und hätten mit hoher Wahrscheinlichkeit bei mehr Bewegung auch die Lunge anreißen können." er setzte das nur in Anführungszeichen, aber mir fiel trotzdem ein Stein vom Herzen.
„Wie lang wird er pausieren müssen?" jetzt war ich angespannt.
„Zwei oder drei Wochen, wenn alles gut verheilt. Dann darf er gerne ins Training."
„Wann wird er aufwachen?"
„Sie können jetzt gerne zu ihm, er ist im Aufwachraum und sollte eigentlich in einer halben Stunde aufwachen." erklärte er mir freundlich und erklärte mir nachdem ich mich bedankt hab den Weg zum Raum.
Im Raum rief mein Vater mich an.
„Wie geht es ihm?"
„Ihm geht es gut.."
Ich erzählte ihm das was mir Dr. Metz auch erzählt hatte und mein Vater war froh das es ihm gut ging. Ich erzählte ihm auch dass er nach zwei bis drei Wochen wieder ins Training einsteigen könnte wenn alles gut verheilt ist.

Dann bewegte sich nach einer guten Viertelstunde etwas neben mir.

„Mh... oh.. man... Sarah? Sarah, was ist passiert?.." er redete noch sehr schwach, das schiebe ich aber auf die Narkose.
„Du hattest einen Unfall während dem Spiel, Marco.."

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Dam dam daaaam
Ja ich weiß, aber ich werde diese WM nicht Originalgetreu nach schreiben, ich werde sie etwas verändern.
Ich hoffe das stört keinen, haha.
Macht's gut heute!

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt