Unverständnis

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Gestern Abend war es für mich wirklich schwer einschlafen zu können. Den ganzen Abend über fragte ich mich noch ob wir jetzt zusammen wären, oder ob er nur spielte, oder sonst was weiß ich.
Und dann noch mit ihm auf einem Zimmer zu sein, machte mich echt fertig. Aber ich nahm mir vor, ihn zu fragen was das sollte und was mit uns nun ist.

Wir hatten ungefähr sechs Uhr morgens, und keiner war wach, also beschloss ich einfach, wie damals, auf den Platz zu gehen und mich auf den Elfmeterpunkt zu setzen.

Fiete schlief noch, deswegen schlich ich mich leise zur Tür und öffnete sie vorsichtig.
Im Nebenzimmer schliefen Marco und Jonas auch noch, also musste ich auch hier sehr leise sein.

Die Tür hinter mir gelassen konnte ich ungestört im noch dunklen Gang runter zum Platz laufen. Es war gar nicht mehr so kalt, also konnte ich locker im Pulli und kurzer Hose Elf Meter vorm Tor sitzen und die Ruhe genießen.

Doch ich wurde gestört, denn von hinter mir hörte ich eine mir bekannte Stimme.
„Sarah was machst du hier?" es klang eigentlich gar nicht nach einer Frage, sondern eher nach einer kalten Aussage.
„Was möchtest du." stellte ich ebenfalls keine richtige Frage, und drehte mich auch nicht um.

„Wegen gestern.." seine Stimme wurde ruhig, und ich merkte das er näher kam.
„...aber ich glaube, dass es nichts werden würde."

Dieser Satz brachte mich komplett aus meiner Bahn, und ich musste mich echt zusammenreißen nicht zu weinen.
Als er bemerkte, dass ich nichts mehr sagen würde, brachte er nur noch ein gebrochenes „Tut mir leid" heraus und ging dann.

Als ich sicherging das er weg war, konnte ich auch endlich die eine oder andere Träne laufen lassen.
Keine ahnung wie lang ich auf diesem Platz saß, aber als es ganz Hell war, ging ich auf die Lichtung, die ich damals mit Marco gefunden hatte.

Ich hab halt echt nie gedacht das Jonas so sein konnte, aber wie man sieht steckt in jedem eine schlechte Seite.

Weglaufen an sich fand ich immer doof, aber ich kann ja einfach sagen dass ich was für mich allein sein wollte.

Doch ich wurde schon wieder gestört.
„Kleine!" die Stimme konnte ich von überall her erkennen.
„Reus was möchtest du?" ich wischte mir schnell über die Augen um die letzten Tränenreste verschwinden zu lassen und warf einen kleinen Stein in den See.
„Wir waren schon beim Vornamen Löw." mahnte er mich, setzte sich neben mich und schaute mich durchdringend an.
„Ich frage nochmal, was möchtest du Marco?" meine Stimme versuchte ich grade zu halten und nicht absickern zu lassen.

„Ich wollte fragen was du mit Jonas gemacht hast das er heute morgen schlecht gelaunt und mit roten Augen eine Ziege imitiert hat?" er musste wohl über diesen Anblick lachen, an den er sich grade erinnerte.
„Was ich mit IHM gemacht habe? Frag ihn doch was er mit MIR gemacht hat!" ich merkte die Tränen schon wieder hoch kommen und musste wirklich gegen sie ankämpfen.

„Kleine, was ist passiert?" Marco legte nun seine Hand an meinen Rücken und ließ sie langsam hoch und runter fahren.
„Er hat mich geküsst," ich brach kurz ab um zu schniefen „und sagte mir heute morgen er glaubt es wird nichts und ist dann gegangen." jetzt musste ich richtig anfangen zu schluchzen und verlor auch wieder die ein oder andere Träne.
Marco atmete nur laut aus und zog mich dann zu sich und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Komm kleine, wir gehen jetzt ins Zimmer, dann hol ich dir Manu und oder Leon und ihr macht euch einen schönen Tag nach dem Training, okay?" er schaute mich mit einem leichten Lächeln an und ich nickte.

Dann zog er mich ruckartig hoch und ging in die Knie um mir zu zeigen das ich auf seinen Rücken klettern sollte.
Ich sprang auf seinen Rücken und er lief zurück zum kleine Hotel, wo wir schon sehnlichst erwartet wurden.
„Sarah gut das du wieder da bist, wir haben uns schon Sorgen gemacht!" Joshua und Julian kamen auf und zu und umarmten mich erstmal.

„Und Marco, wir müssen jetzt zum Training!" Julian und Joshua gingen schon mal vor, und Marco ging mit mir aufm Rücken zum Zimmer.
Dort sah ich direkt Jonas, an dem Marco mich aber stolzierend vorbei trug und in mein Zimmer brachte.
„Ich hol dich später mit Manu und Leon okay? Bis dahin ruhst du dich etwas aus kleine." er strich mir kurz über die Schulter und schnappte sich dann seine Tasche mit der er sich zum Platz begab.

In meinem Bett angekommen, machte ich Netflix an und schaute mir Magic Mike an. Das war es, was eine verletzte Frau wie ich jetzt brauchte.

Große, Heiße Singlemänner die Tanzen.

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt